1951 - Das Reich der Puppen
Fingers schaltete den DIGON-9 ein. Der Oxtorner spurtete los. Die Waffe im Anschlag, gab er bereits vor der Durchquerung der Tür den ersten Schuß ab. Er schlug irgendwo in die Wandverkleidung des Raumes ein.
Der Umweltangepaßte flog durch die Öffnung und rollte sich geistesgegenwärtig ab. Über ihm kreuzten sich die Schußbahnen mehrerer Energiestrahlen aus den Waffen seiner Begleiter. Im Bruchteil einer Sekunde orientierte Monkey sich und hechtete nach links in die Deckung eines Tisches.
Alles war ruhig. Taster und Orter blieben stumm. Es gab hier keine Fallen und keine Abwehrsysteme. Der einsehbare Teil des Raumes bestand aus fremdartigem Mobiliar, wie sie es aus anderen Bereichen der MATERIA-Flansche kannten.
„Gefahr von rechts!" brüllte Monkey. Dort befand sich ein nicht einsehbarer Teil des Raumes.
Die drei Agenten spurteten im Zickzack an ihm vorbei und gingen an der Wand entlang in Deckung. Der hinterste der Agenten behielt den Durchgang zum nächsten Zimmer im Auge. Die beiden anderen spähten vorsichtig um die Ecke.
„Alles leer", verstand Monkey ihre Zeichen. „Keine Gefahr."
Der Oxtorner sprang zur nächsten Tür. Seine Begleiter folgten ihm hastig. Eine Kabinenflucht aus vier Räumen plus Naßzelle lag vor ihnen. Sie war verlassen.
In der Mitte der geräumigen Wohnungseinheit schwebte die Holographie eines Asteroidenschwarms. Sie war bis ins Detail mit der identisch, die sie in Zophengorn und im Bungalow drüben auf dem Serpentinengebäude entdeckt hatten. Monkeys Augen bewiesen ihm die exakte Übereinstimmung sofort.
Shabazzas Domizil an Bord der SOL!
Eine Unterkunft ohne Fallen und Hindernisse? Der Oxtorner wollte es nicht glauben.
„Infrarot-Vermessung!" kommandierte er.
In Situationen wie diesen stellten die Männer aus dem TLD-Tower unter Beweis, daß sie in jeder beliebigen Zusammensetzung eingespielte Teams bildeten. Es dauerte keine fünf Minuten, bis die Ergebnisse der Vermessung vorlagen. Monkeys Pikosyn wartete gleichzeitig mit der Auswertung auf.
Der Oxtorner stieß hörbar die Luft aus. Er hatte etwas Ähnliches erwartet. Die Restwärmeverteilung in den Zimmern verlief nicht gleichmäßig.
Shabazza hatte vor seiner Flucht aus der SOL irgend etwas in seinen Räumen getan.
Was es war. ließ sich nach über sieben Stunden nicht mehr feststellen.
Hätte in der SOL nicht bereits Rotalarm geherrscht, hätte Monkey Rhodan jetzt dazu aufgefordert.
„Durchsucht alles!" knurrte er. „Vielleicht finden wir einen Hinweis" Es war leichter gesagt als getan. Hätten sie irgendeinen Anhaltspunkt besessen.
wonach sie Ausschau halten sollten, wäre es ziemlich schnell gegangen. So aber fehlte ihnen jedes Vorstellungsvermögen. was in dieser fremdartigen Umgebung von Wichtigkeit sein konnte.
Persönliche Gebrauchsgegenstände fehlten völlig Du' Naßzelle wies keine Spuren einer Benutzung auf. Vermutlich hatte Shabazza es vorgezogen, an Bord seines Schiffes SHWOBAN zu duschen. Falls er diese Art der Körpererfrischung überhaupt anwandte.
Das einzige, was sich an beweglichem Inventar auftreiben ließ, war ein kleines blaues Kästchen aus seltsam anmutendem Material. Es besaß Zimmertemperatur, doch die Oberfläche war glatt und rutschig, als sei sie mit Eis überzogen. Das Kästchen lag auf einem kleinen Wandtisch im hintersten Zimmer.
Der Anblick des Gegenstandes veränderte die Lage in der SOL von einem Augenblick auf den anderen. In solchen Behältern, daß wußten sie von 1-Korrago, hatte Shabazza die Nano-Kolonnen der Baolin-Nda aufbewahrt. Daß er die letzte davon ohne ihren Behälter auf die Flucht mitnahm, erschien nicht nur Monkey als äußerst unwahrscheinlich.
Hastig steckte der Oxtorner den kleinen Behälter ein.
„Kein Wort darüber", instruierte er seine Begleiter. „Rhodan soll selbst entscheiden, wie es weitergehen soll."
Sie zogen sich umgehend zurück. Der Oxtorner verabredete sich mit dem unsterblichen Terraner am Übergang vom Mittelteil zur SZ-1. um ihm den Fund zu übergeben.
8.
29. Juli 1290 NGZ, 20h10 Standardzeit
Perry Rhodan erwartete ihn schon. Monkey gab ihm Handzeichen, Antiortungsschirm und Deflektor einzuschalten. Als sie gewissermaßen unter sich waren, zog der Oxtorner das Kästchen aus der Tasche und streckte es dem Terraner entgegen.
„Es ist besser, wenn SENECA nichts von unserem Fund erfährt", sagte er dazu, Der Terraner senkte bestätigend den Kopf.
„Prinzipiell stimme ich dir zu", antwortete er. „Wie alle
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