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1955 - Kampf um Thagarum

Titel: 1955 - Kampf um Thagarum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekam es mit der Angst zu tun.
    „Du willst damit sagen, daß es ansteckend sein könnte?" rief sie schrill. „Dann habe ich es auch. Laß mich zu ihm!"
    Der Arzt warf ihr ein verständnisvolles Lächeln zu. Zumindest bildete sie sich ein, daß der Gesichtsausdruck genau das beschreiben wollte.
    „Ausgeschlossen", erklang es von der Tür her.
    Korom Misur stürmte herein, gefolgt von einer Gruppe aus zwanzig Bewaffneten. Der Epsaler wandte sich an Mangana.
    „Ab sofort ist das unser Fall. Du wirst dich bitte an unsere Anordnungen halten, Doktor."
    „Ich protestiere!" rief Mangana laut und durchquerte den Schirm. „Die Gesundheit des Patienten geht allen anderen Dingen vor."
    „Du kommst jetzt da heraus!" drohte Misur und machte ein Gesicht, als hätte er in eine besonders saure Zitrone gebissen. „Das ist ein Befehl."
    Julio Mangana lachte spöttisch.
    „Wenn ihr nicht augenblicklich verschwindet, schalte ich den Schirm ab und blase euch Garrons Atemluft ins Gesicht. Habt ihr verstanden?"
    Der Epsaler schnappte wie ein Asthmatiker nach Luft und fuhr auf dem Absatz herum.
    „Umzingelt die Station!" herrschte er seine Begleiter an. „Und legt einen Paratronschirm darum! Hier kommt mir nichts mehr heraus, nicht einmal ein Sauerstoffmolekül."
    Die Bewaffneten zogen ab. Mangana schüttelte den Kopf.
    „Da siehst du, welche negativen Auswirkungen das Kampfgetümmel draußen auf die Besatzung hat.
    Wahrscheinlich ist Esprot der Meinung, ich hätte zuwenig zu tun."
    Der Arzt beugte sich über Vincent Garron und schob mit den Daumen die beiden Augenlider nach oben.
    „Die Augen sind normal, der Lidreflex auch", stellte er fest.
    „Natürlich. Was sonst", knurrte der Mutant. „Welche Farbe hat eigentlich dein Anzug, Doc?"
    „Seit wann bist du bei Bewußtsein, Garron?" lautete die Gegenfrage. „Mein Anzug ist übrigens lindgrün. Das war die Farbe der Solaren Flotte."
    „Ich habe geschlafen. Bewußtlos war ich überhaupt nicht." Garron seufzte und fing übergangslos an zu stöhnen.
    „Vincent, hier bin ich; sieh mich an!" bettelte Tuyula. Sie war heilfroh, daß er endlich ein Lebenszeichen von sich gab. „Sag mir, was mit dir los ist! Bitte!"
    „Ach, mein Augenstern." Garrons Stimme krächzte. Er schluckte mühsam. „Es ist schlimm. Die Stimmen ..."
    „Welche Stimmen?" hakte Mangana sofort nach. „Sag die Wahrheit, Vincent! Was ist los mit dir?"
    „Sie sind in meinem Kopf", keuchte Garron. „Sie bedrängen mich und treiben mich in den Wahnsinn."
    „Wer oder was steckt dahinter? Quotor?"
    „Ich ... weiß ... nicht ... viel ... stärker... als ... Quotor."
    Der Chefmediker der MERLIN kommunizierte hastig mit dem Syntron und den Geräten, die den Mutanten abtasteten und untersuchten.
    „Mangana an Zentrale", sagte er anschließend. „Hiermit löse ich Alarm aus."
    Kalle Esprot reagierte sofort. Der Kommandant des Zentralmoduls schien bereits damit gerechnet zu haben.
    „Paratronschirm ist eingeschaltet", teilte er mit. „Ab sofort verläßt niemand die Medostation oder betritt sie. Wir können es uns nicht leisten, daß Garron das Modul von innen heraus zerstört."
    „Verstanden." Der Chefarzt wußte nur zu gut, was auf dem Spiel stand. Gharrer und Maahks konnten auf Thagarum nur Erfolg haben, wenn die Flotten der Algiotischen Wanderer keine Chance mehr hatten, den Planeten zu erreichen. Bisher sah alles danach aus, als hätten die Module der .GILGAMESCH und deren Beiboote dieses Ziel erreicht. Die Truppen aus der Galaxis Algion rannten vergebens gegen sie an und zogen sich zwischen ihren Attacken immer weiter von Thagarum zurück.
    „Julio!" zeterte Tuyula. „Laß mich zu ihm, bitte. Er braucht mich."
    Mangana hielt ein letztes Mal Rücksprache mit dem Syntron.
    „Es besteht keine Seuchengefahr", stellte er abschließend fest und löste das Schirmfeld über der Mitte des Raumes auf.
    Die junge Blue hastete vorwärts, bis sie das Bett erreicht hatte. Sie streichelte Garrons Arme und sah ihn ohne Unterlaß an.
    „Bitte laß es nicht zu, daß es wieder losgeht", flehte sie das Schicksal an. „Dein böser Geist darf nicht wiederkommen. Vince, kämpf dagegen an!"
    Sie brauchte es nicht auszusprechen; er wußte es selbst. Wenn Quotor wiederkehrte und diesmal deutlich stärker als früher, gab es nur eine Möglichkeit, die Lebewesen in Chearth und in der Milchstraße vor Vincent Garron zu schützen: Sie mußten den Mutanten töten.
    Und Tuyula würde ihre einzige Bezugsperson in diesem Universum

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