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1955 - Kampf um Thagarum

Titel: 1955 - Kampf um Thagarum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlieren.
    „Denk an mich, Vince!" zirpte sie leise. „Ohne dich bin ich ein Nichts. Ich brauche dich, wie du mich brauchst."
    Der Mutant drehte ihr den Kopf zu. Es erfüllte sie mit Glück und ein wenig Hoffnung.
    „Es ist nicht Quotor", flüsterte er. „Ihn habe ich überwunden, und ihn würde ich sofort erkennen. Nein, es sind Stimmen aus der Nähe. Sie bedrängen mich immer stärker."
    Julio Mangana trat neben die Blue.
    „Ich brauche eine Schirmkombination mit einer Paratron-Komponente", informierte er den Syntron.
    Zwei Medoroboter schafften das Verlangte herbei. Der Arzt postierte die Projektoren oben und unten am Bett und schob Tuyula ein Stück zurück.
    „Projektoren ein!" ordnete er an.
    Die Kombination aus einem leichten Schutzschirm außen und einem Paratron innen leuchtete violett.
    „Beschreibe uns, was du empfindest!" forderte Mangana den Mutanten auf.
    „Sie werden immer stärker", keuchte Vincent Garron. „Anfangs erfolgte die Steigerung schubweise, aber inzwischen ist es ein stetiger Prozeß."
    Tuyula schrie auf, weil die Narben stärker bluteten.
    „Wir warten fünf Minuten", entschied der Chefmediker.
    Es trat jedoch keine Veränderung ein. Die Schirmstaffel verschaffte Garron keine Linderung, und nach einer halben Stunde schaltete Mangana die Projektoren ab.
    „Aus welcher Richtung empfängst du die Stimmen?" fragte er.
    Vincent Garron gelang es, den Kopf zu schütteln. Sein Blick war verschleiert.
    „Sie kommen von überall her wie immer, wenn ich etwas aus dem Hyperraum empfange. Eine spezielle Richtung kann ich nicht feststellen. Ah, es tut verdammt weh! Ich halte das nicht mehr aus."
    Dr. Julio Mangana setzte sich mit der Zentrale in Verbindung.
    „Ihr könnt den Alarm abblasen, zumindest die Alarmstufe reduzieren", teilte er Kalle Esprot mit. „Der Einfluß stammt mit höchster Wahrscheinlichkeit vom Sonnentresor. Garron kann es jedoch nicht spezifizieren."
    „Dann bleibt der Alarm weiterhin bestehen."
    Tuyula Azyk schrie plötzlich gellend. Der Mutant bäumte sich auf seinem Lager auf und verschwand vom Bett. Durch die halb offene Tür sahen sie ihn im Nebenraum am Boden liegen.
    Tuyula rannte los, kam aber zu spät. Als sie die Arme nach Garron ausstreckte, verschwand der Multimutant erneut spurlos. Der Syntron meldete, daß sich der Patient nicht mehr in der Medostation aufhielt.
    Dr. Mangana informierte sofort Kalle Esprot.
    „Wie blauäugig bist du eigentlich?" tobte der Ertruser. „Wieso schaltest du den Paratron über seinem Bett ab? So etwas Hirnverbranntes! Garron ist eine Gefahr für das Schiff. Wenigstens kann er es nicht verlassen, solange die MERLIN sich in den Paratronschirm hüllt. Ich höre gerade, daß dein Patient im Augenblick nirgends im Schiff lokalisierbar ist. Vermutlich hat er sich in eine Hypersenke zurückgezogen.
    Sobald er auftaucht, lasse ich ihn unschädlich machen."
    „Du wirst ihm nichts tun, Esprot!"
    „Ich werde ihn einfach paralysieren lassen. Und dazu frage ich dich garantiert nicht um Erlaubnis."
    „Kannst du wenigstens Mhogena erreichen? Der Gharrer wird Garron helfen."
    „Die Kämpfe um die Hauptschaltstation scheinen in ihre entscheidende Phase zu treten. Der Fünfte Bote ist auf Thagarum unabkömmlich."
    Der Ertruser beendete das Gespräch. Mangana holte eine Reihe weiterer Informationen ein, aber sie brachten kein Ergebnis. Vincent Garron blieb verschwunden.
    Und Dr. Julio Mangana hatte alle Hände voll zu tun, Tuyula Azyk zu trösten.
     
    *
     
    Acht Stunden später erblickten die Frauen und Männer aus der GILGAMESCH dank einer gewaltigen Sturmböe zum ersten Mal die Energiekuppel über der Schlucht. Knapp zwei Kilometer davor qualmten die Trümmer algiotischer Containerbauten.
    Gharrer und Maahks starteten eine neue Offensive gegen den zweiten, inneren Belagerungsring. Es war ihnen gelungen, die Roboterheere in ihrem Rücken auf Distanz zu halten. Automatische Flugdrohnen suchten sich in Hundertschaften den Weg durch die dichten Staub- und Methanschwaden und warfen Bomben auf die Roboter ab. Die zerklüfteten Schründe der Oberfläche und die wenigen Täler füllten sich mit Algion-Schrott aus mehreren Jahrhunderten.
    Patrick Wynes ließ die Mitglieder seiner Gruppe ausschwärmen. Sie tasteten mit Peilgeräten aus wenigen Metern Höhe das Gelände ab. Das Raster ermöglichte ihnen, sich ein Bild über Geländeprofile, Standorte von Verteidigern und Angreifern zu machen. Sie einigten sich darauf, einzeln bis zum Schirm

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