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1955 - Kampf um Thagarum

Titel: 1955 - Kampf um Thagarum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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MERLIN rannte los. So schnell ihn die kurzen Beine trugen, hetzte er auf das Gebäude zu. Sein Weg führte hinter den Robotern vorbei. Alle zehn Meter ließ er eine Sprengladung fallen.
    Nachdem Wynes das untere Ende der Station erreicht hatte, warf er sich einfach über die Felskante in die Tiefe. Bergauf war er den Maschinen eindeutig unterlegen, und völlig außer Atem ließ sich auch nur schwer kämpfen.
    Der SERUN fing ihn fünfzig Meter tiefer ab und steuerte auf eine Nische im Steilhang zu. Kaum hatte er sie erreicht, brach oben am Fort die Hölle los. Es krachte und knallte. Gleichzeitig entfachten die Explosionen eine Hitze und einen Sturmwind, der die Gasschwaden nach allen Seiten davontrieb und die Sicht auf den Hang und die Schlucht freigab.
    Felsbrocken und Metallteile von Wandgröße wirbelten durch die Luft und stürzten dicht an der Felswand entlang in die Tiefe. Der Terraner hätte nur die Hand ausstrecken müssen, um sie zu berühren.
    Einzelne Trümmer streiften den Schirm und verglühten dort. Zwei Minuten dauerte der Gesteinsregen.
    Patrick Wynes wartete eine halbe Stunde in seinem winzigen Versteck. Dann war er sicher; daß die Algioten kein Personal zur Verfügung hatten, um den Hang und die Umgebung der Station nach den Attentätern abzusuchen. Sie vertrauten weiterhin auf die Stabilität ihres Schutzschirmes.
    Das war es jedoch nicht, was den Terraner zutiefst verunsicherte. Immer wieder erreichten den SERUN Funkbotschaften der Angreifer oder aus dem Orbit. Sie waren nicht zielgerichtet, sondern wurden von den Gasschwaden mehrfach gebrochen und in abgeschwächter Form in unterschiedliche Richtungen reflektiert. Die Signale besagten, daß die Lage um Thagarum stabil blieb. Die Schiffe der Algiotischen Wanderer in der Nähe des Planeten machten keine Anstalten, erneut einen Durchbruch in Richtung des Planeten zu versuchen.
    Es paßte allerdings nicht zum Psychogramm, das die Gharrer über die Invasoren angefertigt hatten. Die Schlagkraft und technische Überlegenheit der dreizehn Modulschiffe, ihrer Beiboote und ihrer Phantombilder beeindruckten die Tazolen offenbar so, daß sie nicht wußten, wie sie sich verhalten sollten.
    Ein weiterer Gedanke kam Patrick Wynes, während er hinab zum Schirm starrte und überlegte, wie sie ihn am besten zerstören konnten.
    Die Algiotischen Wanderer besaßen vermutlich nicht so viele kampffähige Schutzanzüge und vor allem nicht genügend Sauerstoffvorräte, um zusätzlich einige zehntausend Raumlandesoldaten auf die Oberfläche zu schicken.
    Ein merkwürdiges Singen und Orgeln lag plötzlich ih der Luft. Es kam aus südlicher Richtung und wuchs sich zu einem mächtigen Dröhnen und Donnern aus.
    Sekunden später ortete der SERUN eiförmige Gebilde von bis zu fünfzig Metern Länge, einem größten Durchmesser von zwanzig Metern und erheblichen energetischen Emissionen. Sie rasten aus großer Höhe herab und bremsten dicht über der Schlucht ab. Geschütze aus dem inneren Belagerungs- und Abwehrring nahmen sie unter Beschuß, stellten diesen aber ein, als die Einschläge der Geschosse dem Schirm und der Station zu nahe kamen.
    „Kann mir einer sagen, was das ist?" entfuhr es Wynes.
    „Tut mir leid!" erwiderte der Pikosyn. „Diese Gebilde sind in den Daten nicht verzeichnet. Vermutlich handelt es sich um eine Geheimwaffe."
    Fassungslos starrte der Terraner auf die Eier, die dreißig Meter über dem Schirm fächerförmig auseinanderklappten und durchsackten. Es knallte, als sie dicht über der Energiekuppel Triebwerke zündeten und eine dünne, kohärente Flüssigkeit versprühten. Diese verteilte sich über den Schirm und erstarrte innerhalb weniger Sekunden. Als die Fächer ihre Tätigkeit einstellten, versetzte ihnen das Triebwerk einen letzten Schubs, der sie hinaus vor die Schlucht beförderte. Außerhalb der Glocke stürzten sie zu Boden und zerschellten.
    Der Pikosyn durchforschte den Luftraum, aber es traf keine einzige Botschaft ein, die eine Erklärung für den Vorgang geliefert hätte.
    Es war irgendwie gespenstisch. Nicht nur das Einsatzkommando der Galaktiker schien sich auf Geistererscheinungen zu verstehen. Der klebrige Film über der Energieglocke bildete eine starre Hülle, ohne von der unmittelbaren Wirkung des Schirms betroffen zu sein.
    Der Stellvertretende Feuerleitehef der MERLIN beugte sich ein Stück aus der Nische und musterte das Gelände. Er entdeckte winzige Schatten, die sich trotz der hohen Schwerkraft des Planeten wieselflink

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