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1958 - Der Oxtorner und sein Okrill

Titel: 1958 - Der Oxtorner und sein Okrill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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junge Blue in seine Arme. „Ich bin froh, dass du in meiner Nähe bist." Tuyula bog den Hals ein Stück zurück. Wenn Denor die Bewegung richtig deutete, drückte sie Zurückhaltung aus. „Du bist in Ordnung, Vince?" fragte sie mit ihrer hellen, zirpenden Stimme, deren Töne hart an der Grenze zum Ultraschall lagen. Dem Oxtorner bereiteten die hohen Töne leichte Ohrenschmerzen. „Aber natürlich", behauptete Garron. „Mir geht es gut. Siehst du es mir nicht an, dass ich mich in dieser Gegend wohl fühle? Ein bisschen näher an den Tresor wäre noch besser. Aber hier ist es auszuhalten."
    „Vince, es ist Zeit für die nächste Untersuchung. Die Ärzte haben schon nach dir gefragt."
    „Papperlapapp! Sie sollen warten, bis ich mit der Arbeit fertig bin. Es gibt viel zu tun." Massall hielt sich absichtlich im Hintergrund. Jetzt aber hielt er es für angebracht, sich bemerkbar zu machen. „Es ist höchste Zeit. Könnt ihr euch später unterhalten?" Vincent Garron seufzte und legte die Spitzen von Zeige- und Mittelfinger an die Schläfen. Er konzentrierte sich offensichtlich. „Das Zielschiff steht ungefähr eine halbe Lichtstunde von hier entfernt. Der Ausgang befindet sich da!"
    Der Todesmutant deutete auf eine Stelle der absolut dunklen Wandung. „Ich kann die Wandung des Schiffes gewissermaßen durch den Hyperraum hindurch fühlen", sagte er wie zur Entschuldigung und verzerrte das Gesicht. „Die Wissenschaftler nennen diese Gabe des Spürens die eines Hyperceptors. Na ja ..."
    Ein TARA-V-UH setzte sich in Bewegung. Mit seinen Tentakeln nahm er eine der hundert eingelagerten Thermobomben auf. Er berührte den Rand der Hypersenke und verschwand. Zehn Sekunden später kehrte er ohne die Bombe zurück. Denor Massall gab Tarlan ein Zeichen, auf seinem Platz zu bleiben. Er verließ die Senke durch die unsichtbare Öffnung hinter seinem Rücken. Sie führte unmittelbar in die Kommandozentrale der RICO. „Erfolg?" fragte der Oxtorner knapp. „Eine halbe Lichtstunde entfernt ist soeben ein Pfeilschiff der Algiotischen Wanderer explodiert." Denor trat drei Schritte rückwärts und stand wieder in der Hypersenke des Supermutanten. „Die Explosion ist erfolgt. Wir können weitermachen."Vincent Garron konzentrierte sich. Schweiß bildete einen glitzernden Film auf seiner Stirn, die Narben im Gesicht schimmerten rötlicher als sonst.
    Gleichzeitig schuf er vier Ausgänge. Durch jeden wechselte einer der Kampfroboter mit einer Bombe. Die Maschinen kehrten zurück und versorgten sich mit Nachschub. Beim nächsten Mal gelang es dem Mutanten, sogar gleich acht Öffnungen zu erzeugen. Er stöhnte, während er zusammengekauert auf dem Boden saß und seine parapsychischen Sinne durch den Hyperraum wandern ließ.
    Während die Roboter verschwanden, entstanden auf der anderen Seite der Senke drei weitere Durchgänge. In dem etwa zwanzig mal zehn mal zehn Meter großen Raum, dessen „Wände" nie stabil waren, herrschte jetzt ein stetiges Kommen und Gehen. Innerhalb von fünf Minuten transportierten die Roboter dreißig Thermobomben an ihr Ziel und kehrten in die Hypersenke zurück. Garron schloss die Öffnungen sofort. Jedes Öffnen und Schließen begleitete er mit einem tiefen Seufzen, das von der Anstrengung kündete. Wie lange er durchhalten würde, wusste niemand. Und der Oxtorner wagte nicht, den Olymp-Geborenen danach zu fragen.
    Noch half dem Mutanten der Überraschungseffekt, aber Denor Massall war sicher, dass die Algiotischen Wanderer bereits nach Möglichkeiten suchten, die Ursache der Explosionen herauszufinden. Da es sich in allen Fällen um thermische Entladungen von ungefähr derselben Stärke handelte, lag es nahe, dass sie denselben Ursprung hatten. Der Oxtorner bezog es in seine Überlegungen ein. Er vergewisserte sich, dass Tar1an ruhig blieb, und nahm es als Anzeichen dafür, dass Vincent Garron seine Fähigkeiten trotz aller Schwierigkeiten unter Kontrolle hatte.
    Denor ging zu der Blue hinüber, die das ganze Geschehen offensichtlich nicht richtig einzuordnen wusste und der anscheinend nicht klar wurde, dass gerade Hunderte und Tausende von Raumfahrern getötet wurden, und tippte ihr vorsichtig gegen den Arm. „Bitte verlass jetzt die Nische!" sagte er leise. „Wenn die Algioten zum Gegenschlag ausholen, schwebst du in Lebensgefahr. Du trägst nicht einmal einen Schutzanzug."
    „Ich bleibe bei Vince", piepste die Blue. „Und fass mich nicht an! Ich bin jetzt eine Frau."
    Es nahm Denor jeglichen Wind

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