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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedeutender Augenblick. Don Kerk'radian fühlte sich von jetzt an als Solaner.
    Für Aagenfelt und Monkey waren nur noch Plätze in der letzten Reihe frei. Das Schlimmste daran war, dass der Physiker die ganze Zeit neben dem Oxtorner sitzen musste. Mit großer Ergriffenheit hörte Aagenfelt Perry Rhodan zu, er lauschte Fee Kellind, und er stimmte für die Charta. Unauffällig ließ er seinen Blick zur Seite wandern. Er hätte wetten mögen, dass Monkey gegen den Antrag stimmen würde. Der Oxtorner entschied sich jedoch für eine Stimmenthaltung, als eine von nur sieben Personen in der SOL. Monkey handelte nicht nach moralischen Grundsätzen. Aagenfelt glaubte, dass der Oxtorner streng ergebnisorientiert dachte. Wahrscheinlich war es ihm egal, ob er Gutes oder Schlechtes tat. Monkey wollte nur, dass das Schiff sein Ziel erreichte.
    Als nächster Redner trat Don Kerk'radian an das Pult. Aagenfelt kannte ihn nicht sehr gut. Einmal hatte er mit dem Mann gesprochen, im Zusammenhang mit der Unterschriftenliste. Seitdem hielt er Kerk'radian für einen Hardliner. Aagenfelt wusste jedoch, dass der blonde Riese an der Vernichtung der Dscherro über Alashan beteiligt gewesen war, und das verlieh seinen Worten ein gewisses Gewicht. „Die grundlegenden Ziele der SOL sind nun definiert", begann der Hüne. „Ich bedaure, dass ich nun den pragmatischen Teil der Versammlung eröffnen muss. Das Tagungsprogramm sieht vor, dass wir den Kommandanten und die Stellvertreter benennen. Als Grundlage dient die Allgemeine Bord-Ordnung für Schiffseinheiten der Liga Freier Terraner, der LFT, vom l. Januar des Jahres 21 NGZ. Ich habe zu diesem Verfahren einen Änderungsantrag einzubringen."
    Tautmo Aagenfelt war nicht überrascht. Alle hatten gewusst, dass Kerk'radian damit kommen würde. Kerk'radian fuhr fort: „Die Vorschriften der LFT dürfen meiner Ansicht nach in der SOL nicht angewandt werden. Unsere Zielsetzungen sind völlig andere. Unsere technische Ausstattung in der SOL unterscheidet sich grundlegend von den Schiffen der Liga. Die Konsequenzen reichen weit." Er ließ seinen Blick durch die Halle wandern. „Noch befinden wir uns im Hypertakt-Flug", sagte er dann. „Aber dabei wird es nicht bleiben. Wir werden bald Feindkontakt haben. Unsere Bordcharta wird nicht verhindern können, dass Shabazza und alle anderen Gegner Thoregons die SOL jagen. Für diesen Fall, den ich leider kommen sehe, benötigen wir eine effizientere interne Ordnung."
    Don Kerk'radian machte eine kurze Pause. Mit der Zunge benetzte er seine Lippen. Anscheinend war er es nicht gewohnt, vor fast tausend Leuten zu sprechen. Aber wer war das schon - abgesehen von Rhodan und Bull? Aagenfelt hatte das Gefühl, dass der Blick des Hünen durch den Saal wanderte und ausgerechnet an ihm, Aagenfelt, haften blieb. „Wir haben in den zurückliegenden vier Tagen Unterschriften gesammelt", hörte er Don Kerk'radian sagen. „Ich beantrage hiermit, dass für die SOL ein quasimilitärisches Rangsystem erarbeitet wird. Jedem Besatzungsmitglied soll ein fester, verbindlicher Rang zugeordnet werden. Dieses System muss im Notfall absolut beachtet werden. Es müssen entsprechende Bordgesetze geschaffen werden. Ich beantrage, eine Kommission einzusetzen, die innerhalb von drei bis vier Wochen einen detaillierten Vorschlag entwirft. Das mag sehr lang erscheinen, ich weiß, aber ich halte es für schädlich, einen so tiefen Eingriff in das Bordleben unüberlegt vorzunehmen. Das wäre alles.
    Vielen Dank."
    Don Kerk'radian räumte das Redner pult beinahe fluchtartig. Fee Kellind nahm seinen Platz ein. Die provisorische Kommandantin lächelte mit einer Spur von Ironie. „Don", sagte sie über das Mikrofon: „ich muss dich leider noch einmal zu mir bitten. Bevor wir über deinen Antrag entscheiden, möchten wir alle etwas über diese Unterschriftenliste wissen." Der blonde Hüne kam noch einmal zurück. Es war ihm sichtlich unangenehm, schon wieder oben zu stehen und sich anstarren zu lassen.
    Aagenfelt lachte leise. Einen penetrant selbstbewussten Menschen wie Kerk'radian in Schwierigkeiten zu sehen bereitete ihm Freude. „Ich bitte um Entschuldigung", sagte Kerk'radian. Er schwenkte eine Folienrolle, die zahlreiche Namen trug. „Der Antrag, den ich eben formuliert habe, wurde von 620 Personen unterschrieben." Tautmo Aagenfelt musste schlucken, als er die Zahl hörte. Er machte sich klar, dass Kerk'radian die absolute Mehrheit bereits auf seiner Seite hatte.
    Den Rückweg ins

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