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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glaube ich fast, ich komme hier niemals wieder raus."
    Interview des Tages in der Bordzeitung der SOL, am 2. September 1290 NGZ Rhodan blieben noch fünf Minuten Zeit. Er hatte den Oxtorner Monkey in seine Kabine bestellt, um ihm eine Mitteilung zu machen. Mit leerem Blick starrte der Terraner gegen die Wand. Es war nicht gut für ihn, Zeit zu haben. Die SOL befand sich seit mehr als einer Woche auf dem Weg nach Gorhoon. Bis das Raumschiff mit voller Leistung funktionieren konnte, würde noch eine lange Zeit vergehen. Das Hypertakt-Triebwerk arbeitete mit nicht mehr als vierzig Prozent seiner Maximalleistung, nach wie vor, wie zu Beginn der Reise. Ruud Servenking und die Techniker hatten gestern Zusatzreaktor 2 in Betrieb genommen.
    Das Ergebnis war exakt dasselbe gewesen wie beim ersten Mal: Die gesamte Energieproduktion der SOL stieg um weitere 15 Prozent, auf nunmehr siebzig Prozent der nominellen Kapazität. Nur beim Triebwerk kam nicht ein einziges der zusätzlichen Prozente an. Rhodan hatte so hart gearbeitet wie alle anderen. Den Misserfolg empfand er als persönliche Niederlage. Aber auch die Arbeit löschte nicht die Zweifel aus, die ihn quälten. Er konnte nicht anders, er musste an Mondra Diamond denken. Mondra war die Frau, die er in Alashan zurückgelassen hatte. Rhodan wusste dass sie von ihm schwanger war. Wenn alles nach Plan verlief, würde im Mai des Jahres 1291 NGZ Rhodans fünftes Kind zur Welt kommen.
    Das Kind würde in Alashan geboren werden wenn Alashan dann noch existierte. Und er, Perry Rhodan - einstmals Ritter der Tiefe, heute der Sechste Bote von Thoregon -, würde an diesem unendlich bedeutsamen Tag an einem anderen Ort des Universums sein. Die Tatsache, dass das Hypertakt-Triebwerk nicht plangemäß funktionierte, machte seine rechtzeitige Rückkehr unmöglich. Perry Rhodan presste die Lippen zusammen. Sechs Galaxien wollte er retten. Aber seine eigene Familie beschützen, dazu war er nicht imstande. Er hätte Mondra nicht verlassen dürfen. Aber er glaubte daran, dass er Thoregon retten musste und dass auch das Schicksal der Menschheit dabei auf dem Spiel stand.
    Mit einer gewissen Ironie dachte .er an den zweiten Satz der Thoregon-Agenda: Der einzelne ist soviel wert wie das Kollektiv. Das Wohl des einzelnen soll nicht für übergeordnete Zwecke geopfert werden. In der Praxis sah alles anders aus. Das Wohl der Menschheit stand über seinem eigenen. Auch das Wohl der übrigen Völker siedelte er höher an. „Perry!" Rhodan hörte die Stimme der Kabinen-Positronik, doch er reagierte nicht. „Perry, du hast Besuch."
    Jetzt erst nahm er das blinkende Licht neben der Kabinentür wahr. Er straffte sich, kam aus dem Sessel hoch und öffnete die Tür. Draußen stand Monkey. „Du wolltest mich sprechen, Perry."
    „Das ist richtig." Rhodan sprach unwillkürlich in einem distanzierten Tonfall. Der Anblick des Oxtorners ließ keine Vertrautheit zu. Eine unnatürlich glatte, extrem widerstandsfähige Haut, die Kamera-Augen mitten in seinem Gesicht, die Statur, die an einen Kampfroboter erinnerte - das alles ließ Monkey bedrohlich wirken, obwohl Rhodan ihn als absolut vertrauenswürdig einstufte.
    Er deutete auf einen Sessel. „Bitte nimm Platz, Monkey", bat Rhodan. „Darauf würde ich gern verzichten. Dies ist eine Privatkabine. Mein Körpergewicht würde den Sessel beschädigen."„Wir können dies hier auch im Stehen erledigen. - Ich habe mit Don Kerk'radian, Pria Ceineede und Steph la Nievand gesprochen. Das sind die drei, die gemeinsam mit SENECA eine neue Rangordnung ausarbeiten. Es ging dabei um deine Person, Monkey."
    Der Oxtorner wartete mit ausdrucksloser Miene ab. „Monkey, wir werden in der SOL keine Abteilung Innere Sicherheit einrichten. Es ist daher auch nicht möglich, dass du die Leitung einer solchen Abteilung übernimmst. In der Besatzung gibt es einige Ressentiments gegen dich. Wir halten es nicht für geraten, auf diese Weise Unfrieden zu schüren."
    „Ihr beugt euch dem Willen einer kleinen Gruppe?"
    „In diesem Fall ja. Du genießt nicht das uneingeschränkte Vertrauen der Leute. Wenn wir etwas nicht brauchen können, dann ist es ein Keil in der Besatzung. Ich habe daher entschieden, dich aus der Schusslinie zu nehmen."
    „Du, Rhodan? Oder die Kommission?"
    „Ich nehme an", bekundete Rhodan offen, „dass man auf meine Empfehlung gehört hat."
    „Ich bin mit dieser Handlungsweise nicht einverstanden. Sie erscheint mir jedoch in Anbetracht der Umstände

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