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1961 - Ein Sechstel SENECA

Titel: 1961 - Ein Sechstel SENECA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor sich, und bis dahin hoffte er, endlich wieder den Fuß auf die Oberfläche seines Heimatplaneten Erde zu setzen. „Wenn es zur Vernichtung der Nano-Kolonne führt, nehme ich im Extremfall auch die Zerstörung der Biopositronik in Kauf", antwortete Rhodan. „Lieber wäre es mir jedoch, wenn es nicht dazu kommt. Es hängt hauptsächlich von Spezialisten wie dir ab."
    Trabzon seufzte. Das Wissen SENECAS aus den Jahrhunderten seit dem Abschied der SOL aus der Milchstraße war von unschätzbarem Wert und in den Wochen auf Thorrim nur zu einem kleinen Teil erforscht worden. Noch schwerer wog allerdings die Tatsache, dass die biopositronische Hyperinpotronik, wie ihre korrekte wissenschaftliche Bezeichnung lautete, jetzt über das Wissen der Nano-Kolonne verfügte. Die Nano-Kolonne zerstören und gleichzeitig dieses Wissen retten erschien dem ehemaligen TLD-Agenten mit der blassen Haut und dem so häufig zuckenden Schnurrbart ein Ding der Unmöglichkeit.
    Karett löste den Block aus seiner Verankerung, richtete sich auf und stellte das Teil auf den Tisch. „Der Erfolg unserer Bemühungen birgt eine Wahrscheinlichkeit von höchstens zwanzig Prozent in sich", gab er zu bedenken. „Damit stehen wir von Anfang an deutlich schlechter da als bei der Rettung der SOL auf Century Eins."
    „Natürlich, Trabzon. Gerade das ist unser Vorteil. SENECA weiß die Chancen eines solchen Vorgehens ebenso einzuschätzen wie wir." Sie hatten etliche Male darüber gesprochen und alles abgewogen. Ohne das Einverständnis aller Verantwortlichen hätte Rhodan nie entschieden, der Nano-Kolonne auf diese Weise zu Leibe zu rücken.
    Die andere Methode hätte sie schneller zum Ziel geführt. Aber sie bestand in der Zerstörung sämtlicher Hypertakt-Triebwerke und der MATERIA-Reaktoren. SENECA konnte nicht genug Kampfroboter aufbieten, um es zu verhindern. Das Hindernis waren die Menschen selbst. Auch ein Rhodan konnte den ehemaligen TLD-Agenten nicht die Zerstörung all dessen als sinnvoll verkaufen, was sie in den letzten Wochen repariert und erneuert hatten. Und was nützte es, wenn sie irgendwo im Leerraum festhingen, ohne die Chance einer Rückkehr nach Terra? Dann hätten sie die SOL gleich in der Galaxis DaGlausch lassen können. Nein, sie konnten es drehen und wenden, wie sie wollten. Es gab nur diesen einen Weg, ungeschoren aus der SOL zu gelangen oder das Schiff endgültig in die Hand zu bekommen. Die Zerstörung der Hypertakt-Triebwerke stand dennoch weiterhin auf ihrem Terminplan. Als Ablenkungsmanöver und letzte Rettung, falls alles andere versagte.
    Trabzon rief sich ins Gedächtnis, was Rhodan ihm kurz nach der missglückten Abkopplung der SZl unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut hatte. Es ging um jene Zeit, als die SOL nach einigen Jahrhunderten erstmals wieder in die Galaxis zurückgekehrt war. Im Rahmen des Umbaus auf das Metagrav-System hatten die Terraner SENECA eine zusätzliche Kontrolleinrichtung verpasst. Ursprünglich dazu gedacht, im Fall einer Beschädigung der Speicher wenigstens Teilbestände des Wissens zu retten, hatte niemand ahnen können, dass das Projekt Zellteilung eines Tages zur Beseitigung eines Fremdkörpers wie der Nano-Kolonne herhalten musste. „SENECA weiß nichts von dieser Einrichtung", sagte Rhodan jetzt. „Wenn die Biopositronik durch eine Unachtsamkeit davon Wind bekommt, trifft sie ihre Vorkehrungen. Und dann nützt uns weder die Überlegenheit unserer Schirmsysteme noch die Schnelligkeit der Syntrons etwas. Aber deswegen bin ich nicht gekommen. Ich möchte dich in das letzte Geheimnis SENECAS einweihen. Es betrifft die hypertoyktische Verzahnung. Der Verzahnungsblock besitzt einen Mechanismus zur Trennung von Positronik und Bionik. Dieser arbeitet unabhängig von den existierenden Systemen, die ein außer Kontrolle geratenes Bioplasma neutralisieren." Trabzon Karett verfärbte sich. „Du denkst doch hoffentlich nicht an eine Zerstörung der Balpirol-Halbleiter!" Die dabei entstehenden Nervenschmerzen konnten das hochsensible Bioplasma in den Wahnsinn treiben. „Keineswegs. Die Halbleiter bleiben in ihrer organischen Substanz erhalten. Die mechanische Trennung löst jedoch an der Schnittstelle mit dem positronischen Kommandosektor einen neuronischen Schock aus, der die Halbleiter vorübergehend lähmt."
    Trabzon Karett atmete tief durch. „Jetzt sehe,. ich das Vorhaben nicht mehr so düster wie zuvor", gestand er. „Wenn es uns gelingt, das Bioplasma von der Positronik zu

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