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1965 - Mission des Boten

Titel: 1965 - Mission des Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Skeletts legte den Gedanken nahe.
    Vielleicht hatte auch MATERIA das Wesen geschickt. Es konnte sich durchaus um einen Angreifer handeln.
    Was, wenn die Leiche durch einen noch unbekannten temporalen Effekt gealtert war?
    Perry Rhodan vermochte keine der Fragen zu beantworten.
    Die Kleidung, die das Wesen getragen hatte, war nur noch in zerfaserten Fragmenten vorhanden. Rhodan zupfte unter einem der Knochen vorsichtig einen Fetzen hervor und untersuchte ihn. Ein Ergebnis zu formulieren war ihm nicht möglich, da die Stoffreste keine erkennbaren Eigenschaften aufwiesen. Es gab keine einheitliche Farbe und keine Faserstruktur.
    Ausrüstungsgegenstände waren nicht zu finden.
    Rhodan überwand sich, einen der Knochen hochzuheben.
    Moo sagte plötzlich: „Perry, ich würde an deiner Stelle ..." Mehr hörte Rhodan nicht.
    Der Knochen - es war ein Stück aus dem rechten Unterarm - krümmte sich mit einemmal, in einer unmöglich scheinenden Bewegung, die ein entmineralisiertes Skelettstück einfach nicht ausführen konnte, und rutschte ihm aus den Fingern.
    Der Unterarmknochen prallte auf die Bohlenbrücke, federte zurück und hing unvermittelt an Rhodans Handschuh. Ein heftiger Schmerz zuckte durch seine Fingerkuppen.
    Rhodan schlug automatisch mit der Hand.
    Der Knochen wurde mit dem Reflex fortgeschleudert, hoch nach oben. und Rhodan konnte sehen, wie er sich im Flug in einen Regen aus Knochenmehl zersprengte.
    Die Partikel wurden über den Bohlensteg hinausgeschleudert.
    Er verfolgte mit angehaltenem Atem, mit heftig klopfendem Herzen, wie jeder Krumen Staub sich in einen Stern transformierte. Die Wolke trieb durch das Universum ab.
    Der Rest des Skeletts bewegte sich nicht. Er war sicher, daß ihm keine Gefahr drohte, solange er den Knochen nicht zu nahe kam.
    Rhodan schenkte seinem Roboter einen wütenden Blick. „Das ist also der Grund, warum du keine genaue Aussage über den Zustand des Wesens treffen konntest."
    Moo erklärte ungerührt: „Ja. Das Wesen ist mit empirischer Sicherheit tot. Es stellt sich jedoch die Frage, ob ein solches Wesen endgültig getötet werden kann."
    „Findet sich in deinen Datenspeichern etwas über ähnliche Leichenfunde?"
    „So ist es", ließ sich Moo vernehmen; und Rhodan wunderte sich über die Tatsache, daß ein Roboter tatsächlich unsicher klingen konnte. „Ce Rhioton, der damals der Zweite Bote von Thoregon war, berichtete einmal von einer Leiche, die ähnlich ausgesehen haben muß. Eine praktisch identische Geschichte ist von Ce Rhiotons Vorgänger To Gethen überliefert, der ebenfalls einmal ein Zweiter Bote von Thoregon war. Damals müssen Fremde sogar bis in die Basaltebene von Galorn vorgedrungen sein. Diese Fremden gehörten nicht zu Thoregon. Wahrscheinlich auch zu keinem anderen Volk, das die Galornen kannten."
    Rhodan checkte die sensorischen Aufzeichnungen seines Anzugs. An den Fingerstücken des Handschuhs waren Kräfte aufgetreten, die in ungeschütztem Zustand seine Finger zerrissen hätten.
    Vorsichtig kam er auf die Beine, das Skelett laufend im Blick, und trat ein paar Schritte zurück.
    Das Wesen war tot, aber seine Angriffslust hatte sich durch ein unbekanntes Phänomen über den Tod hinaus konserviert.
    Rhodan überlegte, ob er das Skelett nach Trokan bringen sollte, zur Untersuchung durch irdische Wissenschaftler.
    Fakt war jedoch, daß er die Knochen nicht berühren konnte, ohne angegriffen zu werden. Und um komplizierte Apparaturen auf die Brücke zu schaffen, in mehreren Etappen, dazu fehlte ihm die Zeit.
    Er war sicher, daß das Skelett seine Geheimnisse nicht preisgeben würde.
    „Moo, ich will, daß du dieses Skelett vernichtest. Wir dürfen eine solche Gefahr nicht auf der Brücke zurücklassen."
    „Ich glaube nicht, daß das Skelett eine echte Gefahr darstellt."
    „Befolge meinen Befehl!"
    „Aber ich möchte nicht. Tu es! Jetzt!"
     
    *
     
    Rhodan besaß keinen Strahler. Sein blauer Anzug war ein mächtiges Instrument, das dem Frieden diesen sollte und das nicht über eine eigene Bewaffnung verfügte.
    Aus dem Körper des Roboters schlug ein halbhelles Leuchten, in dessen Fokus sich die Knochen auflösten. Sekunden später war von der Leiche nichts mehr zu sehen.
    Rhodan wartete, bis Moo an seinen Platz zurückgekehrt war; als blaues Relief auf dem Brustteil seines Anzugs.
    Er beeilte sich, von dem unheimlichen Ort fortzukommen.
    Ohne überflüssige Blicke nach links und rechts zu werfen, begab er sich zum anderen Ende der Brücke.
    Es

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