Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1965 - Mission des Boten

Titel: 1965 - Mission des Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Brücke wehrt sich! teilte ihm das Passantum nicht ohne einen gewissen Ärger mit.
    Du hast Dinge getan, die dir nicht zustehen, Perry Rhodan!
    Die Brücke in die Unendlichkeit rotierte rasend schnell.
    Er sollte abgeworfen werden, ein kosmischer Reiter auf einem Lichterpferd, das er nicht beherrschte. Rhodan sah voraus, daß sein Körper sich verflüchtigen würde. Er empfand eine kreatürliche Furcht. So mußte es damals für Reginald Bull und Alaska Saedelaere gewesen sein, seine Begleiter auf dem ersten Gang durch den Pilzdom.
    „Rückzug!" schrie er gepreßt. „Anzug, bring mich nach Trokan zurück!"
    Und, an das Passantum gewandt: Du sorgst dafür, daß die Brücke im entscheidenden Moment nach Trokan gedreht wird!
    Ich versuche es, Perry Rhodan.
    Der blaue Anzug, ein Geschenk der uralten Galornenrasse, katapultierte ihn mit einem muskelzerreißenden Ruck nach vom.
    Rhodan verlor die Orientierung. Einige Male war er sicher, der eingeschlagene Kurs bedeute seinen Tod, und doch brachte es der Anzug fertig, ihn mit einer nicht erklärbaren Sicherheit durch das Chaos ans Ziel zu befördern.
    Mit viel zu hoher Geschwindigkeit tauchte er in den Nebel. Perry Rhodan fühlte sich heftig abgebremst.
    Und dann war es vorbei.
    Er sah einen bleiernen, von schwarzgrauen Regelwolken durchzogenen Himmel über sich. Auf gepflastertem Untergrund kam er zu liegen, und über sich sah er den blauen Paratronschirm der Wachstationen aufflammen. Seine Brust hob und senkte sich in schnellem Rhythmus. Sein Herz klopfte mit einer gefährlichen Geschwindigkeit.
    Du hast Glück gehabt, wisperte das Passantum in seinem Geist. Ich hab' es dir ]a gesagt. Du darfst dir den Zugang nicht erzwingen.
    Und was geschieht nun? fragte Rhodan deprimiert. Werde ich meine Zugangsberechtigung auf Dauer verlieren?
    Nein. Ich bin deine Zugangsberechtigung. Und ich weiß, daß deine Motive nicht schlecht waren. Gib der Brücke ein paar Tage Zeit. Dann wird sie dich wieder als Boten von Thoregon akzeptieren.
    Gibt es keinen schnelleren Weg? Ich muß nach Thagarum!
    Nein. Sei froh, daß du noch lebst. Am Dengejaa Uveso wartete MATERIA, die Fabrik der Kosmokraten, und jeder Tag Verzögerung bedeutete für eine noch unbekannte Superintelligenz möglicherweise das Ende.
    Er machte sich bewußt, daß eine längere Wartezeit auf Trokan nicht zu verantworten war. Atlan, Tekener, Mhogena und die anderen auf Chearth mußten warten Rhodan erhob sich mit großer Mühe, er fixierte die Wachtürme der Terraner, dann setzte er sich zu Fuß in Richtung Ausgang in Bewegung.
    Von seiner imaginären Liste strich er zunächst die Helioten. aber auch die anderen Thoregon-Völker. Die Entfernungen, die zwischen den sechs Galaxien lagen, ließen so etwas wie eine „schnelle Reaktion" praktisch ausgeschlossen scheinen.
    Die Milchstraße mußte es allein schaffen Seine Heimatgalaxis bot einigen hunderttausend Völkern Platz. Zehntausend davon waren ausreichend hoch entwickelt, daß sie sich in einem Gefecht mit Raumschiffen wirksam verteidigen konnten. Und von den tausend Völkern, die eine den Terranern vergleichbare Entwicklungsstufe erklommen hatten, waren die meisten im Galaktikum organisiert.
    In dem Augenblick, da die Milchstraße sich einigte, repräsentierte sie eine unglaubliche geballte Macht.
    Eine solche Macht mußte eine Chance besitzen. Auch gegen MATERIA.
    Sein nächstes Ziel war folgerichtig das Arkonsystem. Rhodan hoffte, daß Julian Tifflor als sein Botschafter in Mirkandol gute Arbeit geleistet hatte. Mehr denn je war er auf einen Erfolg vor dem Galaktikum angewiesen.
    Er legte mit schweren Schritten den Weg zum nächstgelegenen Wachfort zurück.
    In dem Augenblick, als er durch eine Strukturlücke den Paratronschirm durchdrang, meldete sein Pikosyn: „Perry, ich habe eine mißliche Nachricht für dich."
    „Welche ist das?" fragte er schnell.
    „Seit wenigen Sekunden empfängt das Hyperfunkgerät wieder Nachrichten aus dem übrigen Solsystem. Ich habe die Eigenzeit dieses Anzugs soeben mit der zentralen Merkur-Hyperfunkuhr synchronisiert. Daraus geht hervor, daß du in eine beschleunigte zeitliche Strömung geraten bist. Es muß auf der Brücke geschehen sein."
    Rhodan schloß einen Moment lang die Augen. Er bereute heftig, daß er versuchte hatte, die Stätte jenseits des Proto-Tors mit Gewalt zu betreten.
    „Gib mir Fakten!" verlangte er.
    „In drei Stunden und zwanzig Minuten beginnt der 15. Januar. Du hast auf der Brücke zwei Tage verloren."
    Rhodan

Weitere Kostenlose Bücher