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1965 - Mission des Boten

Titel: 1965 - Mission des Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übereinstimmte.
    Camelot war ein Planet voller Idealisten. Wenn es für die Milchstraße einen neuen Frieden gab, würde er von ihrer Welt ausgehen. Daran glaubten die Cameloter.
    Und Rhodan würde das Symbol und die treibende Kraft dieses Friedens sein.
    Julian Tifflor kannte ihn schon sehr lange, seit den Tagen, da die Menschheit in den Weltraum aufgebrochen war. Deshalb kannte er auch seine Schwächen.
    Perry Rhodan war kein Gott und kein Götterbote. Rhodan war ein ungewöhnlich erfolgreicher, unsterblicher Mann, der im kosmischen Rahmen ein Gewicht erlangt hatte, das einem Menschen nicht zustand. Mit dieser Bedeutung würde Rhodan ringen müssen, solange sein Leben dauerte.
    Der Pegasus am Nachthimmel verwandelte sich in eine hantelförmige, auf dem Kopf stehende Kontur.
    Timors Blick klebte an dem goldenen Raumschiff. Die SOL war acht Kilometer lang. und die kugelförmigen SOL-Zellen an den Enden durchmaßen allein 2500 Meter. Es handelte sich um Ultraschlachtschiffe der alten Galaxisklasse.
    Die Menschheit hatte lange keine Giganten dieser Art mehr gebaut. Ihre Konstruktion erforderte Ressourcen, die ein ganzer Planet in einem Jahr nicht beschaffen konnte.
    Ultraschlachtschiffe paßten nicht in die Welt von heute. Ihr Ehrfurcht gebietender Auftritt war verbunden mit den Imperien der Vergangenheit.
    Nach wenigen Sekunden überstrahlte das goldene Leuchten die Lichter der Stadt, die das HQ-Camelot umgab.
    Homer G. Adams, wichtigstes Finanzgenie der Milchstraße, einer der führenden Köpfe des Planeten Camelot, fixierte Tifflor mit einem düsteren Blick. „Die GILGAMESCH ist gerade erst fortgeflogen. Mit den besten Raumfahrern an Bord, die Camelot besaß. Diese Welt ist ausgeblutet, Tiff. Er wird hier nicht viel holen können."
    „Rhodan wird das nehmen, was wir haben. Und noch ein bißchen mehr."
    „Wenn wir es ihm gestatten", sinnierte der schmächtige Mann. Seine Finger ordneten den schütteren Haarkranz, der im Wind auf der Terrasse durcheinandergeraten war. „Ihr habt ihm schon einmal die Gefolgschaft verweigert. Du und Atlan, damals in der Provcon-Faust."
    Damals war die Situation eine andere. Camelot ist sein Planet. Heute geben wir ihm, was wir haben."
    Homer GAdams prophezeite: „Wir werden es tun. Aber die anderen werden es nicht.
    Wenn er für Thoregon kämpfen will, dann benötigt er mehr als nur Camelot. Tiff. ich sehe eine verheerende Niederlage voraus."
    „Du glaubst nicht an Perry?"
    „Damit hat es nichts zu tun. Ich glaube nicht an die Völker der Milchstraße. Sie haben ihn schon oft enttäuscht. Sie werden es wieder tun."
     
    *
     
    Die SOL senkte sich auf das Landefeld nieder, das sich am Rand der Hauptstadt Port Arthur erstreckte. Einige hundert Meter über dem Feld verharrte das Schiff. Sein Gewicht war zu hoch. seine Ausmaße zu gewaltig für eine Landung.
    Oberstleutnant Roman Muel-Chen, Emotionaut der SOL, riß sich die SERT-Haube vom Kopf und nickte Rhodan mit einer unverkennbaren Erschöpfung zu.
    „Da wären wir. Unfallfrei und urlaubsreif."
    Rhodan ließ seinen Blick in die Runde wandern. Fee Kellind, die Kommandantin; die Piloten Juno Kerast und Pria Ceineede; Oberstleutnant Don Kerk'radian, als Leiter der Schiffsverteidigung derzeit arbeitslos; im Hintergrund Monkey, Tautmo Aagenfelt und Ruud Servenking.
    Ihre Gesichter zeigten Spuren von Entkräftung. Der Flug von DaGlausch in die Milchstraße lag gerade hinter ihnen. Sie hatten SENECAS Angriff überstanden, die Nano-Kolonne vernichtet, und am Ende war ihnen die Flucht vor der Kosmischen Fabrik MATERIA geglückt.
    Das war es, was Muel-Chen mit Urlaub meinte.
    Hinzu kam jedoch ein weiterer Umstand von großer Wichtigkeit. All diese Menschen stammten aus Alashan. Das bedeutete, sie waren vor sechzehn Monaten in eine ferne Galaxis verschlagen worden, getrennt von Familien, Freunden und Lebenspartnern. Viele hatten ihre Kinder in Terrania zurückgelassen, scheinbar ohne Aussicht, diese jemals wiederzusehen. Nun kehrten sie zurück in die Milchstraße.
    Rhodan versuchte, sich in die Köpfe seiner Leute hineinzudenken Die Rückkehr mußte ihnen vorkommen wie eine unverhoffte Gnade. Das Schicksal, das sie zu Heimatlosen in DaGlausch gemacht hatte, stellte sich unverhofft auf ihre Seite.
    Alles das, was die Besatzungsmitglieder der SOL zurückgelassen hatten, war zum Greifen nah, eine Tagesreise entfernt. Sie mußten nur noch hinfliegen.
    Noch in der Nacht konnten sie vor ihren Eltern stehen. Am Morgen verlorene Kinder in die

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