Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1966 - Der Schattenbruder

Titel: 1966 - Der Schattenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vielleicht auch über Algion herfallen werden, nachdem sie erst einmal befreit wurden und die Sonnen von Chearth in Novae verwandelt haben."
    Atlan nickte. Vil an Desch war ein Scoctore und der ehemalige Oberbefehlshaber der Flotte der Wanderer. Er war bei der Eroberung Thagarums gefangengenommen worden und saß nun in einer Sicherheitszelle der MERLIN. Aber die tazolischen Scoctoren hatten schon einen neuen Machthaber ausgerufen und ihm den Gesamtbefehl über die Flotte übertragen. An der aktuellen Bedrohung konnte Vil an Desch als einzelner sowieso nichts ändern. „Vil an Desch hat sich angeboten, als Mittler zwischen uns und den Algiotischen Wanderern zu fungieren und sie über die wahre Bedeutung des Sonnentresors aufzuklären", fuhr das humanoide Katzenwesen fort. „Vielleicht sollten wir diese Karte endlich ausspielen."
    „Und wie genau stellst du dir das vor?" fragte Atlan. „Darüber hat Mhogena sich keine Gedanken gemacht, bevor er- durch den Pilzdom von Thagarum ging, nicht wahr?" Der Fünfte Bote weilte im Solsystem, um zusätzliche Unterstützung für Chearth zu erbitten. Ungeduldig harrten sie seiner Rückkehr, auch wenn der Arkonide bezweifelte, dass das Galaktikum sich nun als zugänglicher erwies als bei Mhogenas erstem Appell vor dem Aufbruch nach Chearth. Aber vielleicht brachte er ja zumindest interessante oder wichtige Neuigkeiten aus der Milchstraße mit. „Schicken wir ihn auf eine Propagandamission. Mit ihren ständigen Angriffen wollen die Algioten uns verwirren und demoralisieren. Drehen wir den Spieß doch um.
    Vil an Desch soll lauthals die Wahrheit verkünden, und wir strahlen sie in ganz Chearth aus. Vielleicht fällt sie ja auf fruchtbaren Boden." Atlan lachte leise auf. In seinem Jahrzehntausende währenden Leben hatte er nur allzu oft erfahren müssen, dass „Wahrheit" und „fruchtbarer Boden" zwei unvereinbare Gegensätze darstellten - wie Feuer und Wasser, Hund und Katze, Springer-Monopol und kosmische Freihändler. Und außerdem ... „Die Algiotischen Wanderer sind aus religiösen Gründen über Chearth hergefallen", kam Tekener ihm zuvor, fasste seine Gedanken aber genau zusammen. „Wer aus religiösen Gründen zweihunderttausend Raumschiffe in Marsch setzt und sogar vier riesige Weltraumstationen im Leerraum errichtet, damit diese Flotte überhaupt die vier Millionen Lichtjahre zur Nachbargalaxis überwinden kann muss als extremer Fanatiker bezeichnet werden. Und religiöse Fanatiker und die Wahrheit ..." Der Terraner grinste zynisch. „Ich weiß nicht so recht."
    „Sein Nachfolger wird so eine Aktion bestimmt nicht. so einfach hinnehmen", warf Myles Kantor ein.
    Sie wussten noch nicht viel über den tazolischen Scoctoren namens Dro ga Dremm, der den Oberbefehl über die Algiotischen' Wanderer innehatte.
    Aber die nachrichtendienstlichen Abteilungen der Brudervölker von Chearth - hauptsächlich die der Wlatschiden - arbeiteten mit Hochdruck daran.
    Dao-Lin-H'ay schüttelte den Kopf, dass ihre Katzenmähne flog. „Genau darauf will ich hinaus. Beschäftigen wir die Invasoren. Selbst wenn die Aktion nicht den gewünschten Erfolg haben sollte, was ja längst noch nicht feststeht, zwingen wir sie, sich mit diesem Problem zu befassen.
    Vielleicht müssen sie dann die Manipulationen am Sonnentresor und die Angriffe gegen das Lhanzoo-System einschränken."
    „Und wir würden eventuell zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen", sagte Atlan nachdenklich. „Du hast Recht, Dao. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Wie gehen wir also vor?"
    „Unsere besten Propagandisten setzen eine Botschaft auf. Vil an Desch spricht sie, wir zeichnen sie auf, schicken ein oder mehrere Raumschiffe los und senden sie überall dort, wo Verbände der Algioten massiert auftreten."
    „Propagandisten? Haben wir überhaupt Propagandisten an Bord?"„Dann stellen wir eben ein Team aus denjenigen zusammen", sagte Tekener, „die am besten lügen können."
    Dao-Lin-H'ay funkelte ihren Lebenspartner wütend an. „Wir wollen keine Lügen verbreiten, sondern die reine Wahrheit!" fauchte sie. „Aber jemand muss diese Wahrheit so verpacken, dass die Algiotischen Wanderer sie uns auch abkaufen." Der Smiler erwies seinem Spitznamen Ehre und lächelte breit. Und so furchteinflößend, dass es jedem, der ihn nicht näher kannte, kalt über den Rücken laufen konnte. „Jeder von uns formuliert eine Botschaft. Wir jagen alle vier Fassungen durch den Syntron, merzen die jeweiligen Schwachstellen aus,

Weitere Kostenlose Bücher