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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und den anderen Pashanga: „Ihr habt eure Sache gut gemacht. Jetzt könnt ihr euch in Sicherheit bringen. Kehrt um!" Während die Pashanga um Cue zurückblieben, stürmte Kentole mit seinen gut gerüsteten Leuten weiter vor. In das Hauptquartier der Mission zurückgekommen, erfuhr Vilandos, dass der Carista Kentole und seine Leute „nach heldenhaftem Kampf" in Gefangenschaft geraten waren. Cue schüttelte ungläubig den Kopf und sagte im Brustton der Überzeugung: „Die haben sich freiwillig hoppnehmen lassen. Aber was steckt dahinter?"
    Vilandos sah nun die Prokiden mit ganz anderen Augen. Sie, die vom selben roten Blut wie die Tazolen waren, galten für ihn nun als Kinder derselben Götter. Sie waren keine ewiglich Verdammten, sondern bloß Verirrte. So sprach er später auch zu jenem Prokiden, der seiner Partnerin das Fell geputzt und ihm Labung angeboten hatte. Er hieß Nimjuk-Epok, seine Frau trug denselben Erstnamen .wie er, nur mit der Anhängung „Ketes".
    Sie waren durch kein göttliches Ritual verbunden worden, aber sie waren aus eigenem Wollen fürs Leben vereint. Als Ketes in Gefangenschaft geriet, folgte ihr Epok freiwillig.
    Nun wurden sie beide Vilandos Sklaven, und er hatte es nicht zu bereuen, sie in seine Dienste genommen zu haben. Sie hatten begnadete Hände und wurden es nicht müde, seine empfindliche Haut Sandkörnchen für Sandkörnchen zu säubern. Nicht umsonst wurden die Prokiden bei den Missionaren von Kylenad als „Staubsauger" bezeichnet. Aber es war sehr mühsam, den beiden begreiflich zu machen, dass die tazolischen Götter eigentlich auch die der Prokiden waren. Dafür waren sie zu atheistisch eingestellt. „Wenn unser eigener Gott bloß ein Götze sein soll, nenne mir einen Gott aus eurem Pantheon, der für uns Prokiden zuständig sein soll", verlangte Epok.
    Das konnte Vilandos jedoch nicht, es gab keinen tazolischen Gott, der für. die Prokiden verantwortlich gewesen wäre, sie mussten sie schon alle akzeptieren. Und das, erkannte Vilandos, war das grundlegende Problem. Vilandos rief sich die heiligen Schriften in Erinnerung, konnte darin jedoch keine Passagen finden, die geeignet gewesen wären, Epok zufrieden zustellen. Dabei erkannte Vilandos, dass der Prokide die innere Bereitschaft für die tazolische Religion gehabt hätte. Er konnte nur nicht erkennen, was diese Götter seinem Volk zu geben gehabt hätten.
    Vilandos suchte vergeblich nach einer Antwort, und doch bekam er sie. Andere, viel klügere und gelehrtere Glaubenswissenschaftler, als er es war, fanden sie. Und zwar auf simple und einleuchtende Weise. Tarimuhe war der Gott aus dem tazolischen Pantheon, der der Schutzherr der Prokiden war, und das war Tarimuhe schon immer gewesen. Bisher hatte Tarimuhe bei den Tazolen eher ein Schattendasein als Untergott geführt, der für nebensächliche Belange zuständig war. Aber Tarimuhe besaß eine besondere Eigenschaft, die bisher vernachlässigt und nicht richtig gedeutet worden war. Er war früher, unter anderem, auch als Helfer bei Irrtümern angerufen worden. Die Händler aus früheren Zeiten pflegten bei einem guten Geschäftsabschluss Tarimuhe zu danken dass er sie vor dem Irrtum einer wenige erfolgreichen Transaktion bewahrt hatte.
    Von dieser Eigenschaft war leicht abzuleiten, dass Tarimuhe auch ein Schutzherr für Fremde war, der sie davor bewahrte, sich in unbekanntem Land zu verirren. Ein Schutzherr für Verirrte also. Und waren die Prokiden nicht in gewisser Weise Verirrte? Es fanden sich für die Gelehrten nun viele Passagen in den Alten Schriften, die, nach richtiger Deutung, speziell auf die Prokiden abgestimmt waren. Es ergab sich in der Folge eine wahre Flut von Beweisen, dass Tarimuhe der Gott der Prokiden war. Diese untrüglichen Beweise waren auf raffinierte Weise den Prokiden nahegebracht worden. Vilandos hatte den Beginn dieser religiösen Revolution miterlebt. Sie hatte während des Sturmlaufs auf die Wasserstelle begonnen, als der Carista Kentole und seine sieben Begleiter in Gefangenschaft geraten waren.
    Bei diesen sieben Begleitern hatte es sich um einige jener Glaubenswissenschaftler gehandelt, die Tarimuhe als Gott der Prokiden entdeckt hatten. Sie hatten sich freiwillig in Gefangenschaft begeben, um die Prokiden über die Bedeutung Tarimuhes aufzuklären und sie auf diese Weise zum tazolischen Glauben zu bekehren. Ein paar Tage später ergaben sich die Verteidiger der Wasserstelle, und noch einmal ein paar Wochen später war der Planet Kylenad

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