197 - Odas Wiedergeburt
uns eines Besseren belehrt. Es hatte Lance zu einer Seele und Oda zu einem Körper verholfen. Sie waren wieder zwei selbständige Wesen, waren Mann und Frau. Jubel brach aus. Ein wahrer Freudentaumel erfaßte uns alle und ließ uns die Gefahren und Strapazen der jüngsten Vergangenheit vergessen.
Wir verließen Tucker Peckinpahs Haus.
Cruv und Begi-Teida blieben.
Ich brachte das neu erstandene Trio Oda, Yora, Lance nach Hause, während Roxane, Mr. Silver und Daryl Crenna zu Vicky Bonney in den Wagen stiegen.
Meine Freundin würde Pakka-dee vor dem Haus des »Weißen Kreises« absetzen und dann nach Knightsbridge fahren. Mein Ziel war Paddington, wo Lance und ich - in der Chichester Road - einst Nachbarn gewesen waren.
Das Haus Nummer 22 gab es nicht mehr. Morron Kull hatte sich mit dem Sprengmeister des Satans verbündet und das Gebäude von diesem in die Luft jagen lassen. Ich hatte damals großes Glück gehabt, daß ich nicht mit hochgegangen war und mich, wie mein Haus, aufgelöst hatte, denn ich hatte mich zum Zeitpunkt der Detonation darin befunden. Allerdings im Keller, und das hatte mir das Leben gerettet.
Sentimentale Gefühle erwachten in mir, als ich in die Chichester Road einbog. Lance und ich hatten hier vieles gemeinsam erlebt. So manches Abenteuer hatte hier angefangen - oder geendet.
Lance Selby stieg mit den Zwillingsschwestern aus. »Kommst du noch mit rein?« fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. »Ich möchte nach Hause.«
Er grinste. »Zu Vicky.« Das konnte er sehr gut verstehen. Er legte den Arm glücklich um Odas Mitte und führte sie in ihr gemeinsames Heim, in dem von nun an auch Yora wohnen würde.
Ich fuhr weiter. Zwanzig Minuten später betrat ich mein Haus in Knightsbridge, und kurz danach trafen Vicky, Roxane und Mr. Silver ein.
Vicky kochte starken Kaffee für uns, und anschließend verbrachten wir einen erholsamen Tag.
Drei Tage später rief uns Tucker Peckinpah an. Es war an der Zeit, sich von Regi-Teida zu verabschieden. Als wir das Anwesen des Industriellen erreichtet, erwarteten uns er und sein Leibwächter Cruv vor dem Haus, um uns mitzuteilen, daß die Verwandlung des Vogelmädchens abgeschlossen war.
Regi-Teida war zu einem schönen großen, weißen Vogel geworden. Wir dankten ihr noch einmal für das, was sie für Cruv getan hatte.
Sie verstand uns.
Sie konnte mit uns sogar auf geistiger Ebene kommunizieren. Wir wünschten ihr alles Gute für die Zukunft, und sie gab diese Wünsche an uns zurück.
Dann hob sie ab und flog der Sonne entgegen. Sie würde unsere Welt verlassen, und wahrscheinlich würden wir sie nie Wiedersehen, aber wir wußten alle, daß wir sie stets in guter Erinnerung behalten würden.
ENDE des Dreiteilers
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