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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schien. Aber das konnte sich im Handumdrehen ändern.
    Schon längst wußte das Höllenwesen, das nicht wie ein solches aussah, daß sich ihm jemand näherte. Es beobachtete Bamaa, die weiße Spinne, aus verborgenen Augen.
    Erdlöcher und unterirdische Gänge befanden sich in der Nähe - Behausungen einer Schwarzblütlergattung, die das Gebiet vor langer Zeit verlassen hatte. Bamaa vermeinte eine Gefahr zu wittern. Obwohl ihr nichts Ungewöhnliches auffiel, war sie unruhig - und auf der Hut.
    In dem Augenblick, als sie sich zur Umkehr entschloß, erwachte der Feind, dem sie sich ahnungslos genähert hatte, zum »Leben«. Aus dem Holz wurde Fleisch. Die Wurzeln wurden zu Armen, sieben an der Zahl, und mit einem Gebrüll, das die weiße Spinne einschüchtern und vor Angst lähmen sollte, erhob sich das gefährliche Monstrum.
    Der siebenarmige Tod fiel über Bamaa her! Die abtrünnige Dämonin suchte ihr Heil in einer überstürzten Flucht.
    Die Arme des Feindes endeten mit Widerhakenstacheln, die er von oben auf das weiße Insekt herabstieß. Bamaa wich gedankenschnell aus. Sie rannte nicht zu ihrem unsichtbaren Netz zurück, um den schwarzen Feind in die Falle zu locken, denn sein Körper war einer der wenigen, in dem sie sich nicht verstecken wollte.
    Das Netz wäre der allerletzte Ausweg gewesen. Nur, um den schwarzen Feind zu vernichten.
    Rasch flitzte die weiße Spinne über den Boden auf die leeren unterirdischen Behausungen zu. Der siebenarmige Killer war dicht hinter ihr.
    Immer wieder stach er mit seinen Stacheln zu, verfehlte Bamaa jedoch jedesmal ganz knapp, weil sie niemals geradeaus lief, sondern einmal in diese, einmal in jene Richtung einen unverhofften Haken schlug.
    Der siebenarmige Tod war ein »Kopffüßler«. Er hatte keinen Körper, ähnelte einer Krake. An seiner Unterseite befand sich ein großes Maul mit schwarzen Sägezähnen, die selbst granithartes Gestein durchbeißen konnten.
    Bamaa spürte instinktiv, daß der schwarze Feind wieder zustach - und diesmal hätte er sie mit seinem Widerhakenstachel durchbohrt, wenn sie nicht so abrupt stehengeblieben wäre, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.
    Hart hackte der Stachel vor ihr in den Boden. Sie rannte rechts an ihm vorbei und ließ sich in das erste Erdloch fallen, das sie erreichte.
    Um Haaresbreite entging sie dabei diesmal gleich zwei Stacheln, mit denen der schwarze Feind sie treffen wollte. Sie zog die dünnen Spinnenbeine an und wurde zu einer weißen Kugel, die den schräg verlaufenden Erdschlauch hinunterrollte. Wütend brüllte der siebenarmige Tod, Weil sie sich - für den Augenblick - in Sicherheit gebracht hatte. Doch so schnell gab der gefährliche Fresser nicht auf.
    Anscheinend war Bamaa nicht die erste, die in den unterirdischen Behausungen Schutz gesucht hatte. Der Siebenarmige war im Moment zu groß, um ihr folgen zu können, doch das wußte er zu ändern.
    Er verflocht seine sieben Arme ineinander und streckte sich, wodurch er lang und dünn wie ein großer Wurm wurde. Nun war es ihm möglich, in die Unterwelt vorzudringen, aber er kam wesentlich langsamer voran als die Spinne.
    Bamaa jagte durch das finstere Labyrinth. Sie hoffte, nicht in einen toten Gang zu geraten und sich gewissermaßen selbst zu fangen.
    Der Todeswurm hielt sich nicht immer an vorhandene Gänge. Wenn nötig, bohrte er neue, die ohne Umweg auf die weiße Spinne zuführten. Sein ausgeprägtes Ortungssystem verriet ihm genau die jeweilige Position der abtrünnigen Dämonin.
    Um den Verfolger loszuwerden, griff Bamaa zu einer neuen Taktik. Sie spulte über die Spinndrüsen weißmagische Fäden ab, die sie in den Gängen, die sie durchlief, hinterließ. Sie nahm sich nicht die Zeit, daraus ein Netz zu formen.
    Es genügte auch, wenn der schwarze Feind mit einem der klebrigen Fäden in Berührung kam. Sie waren so widerstandsfähig, daß er sie kaum zerreißen konnte.
    Selbst größte Kraft konnte sie nicht zerstören. Sie dehnten sich nur und zogen sich gleich wieder zusammen, sobald die Kraft, die auf sie einwirkte, nachließ.
    Man brauchte den richtigen magischen Schlüssel, um Bamaas Fäden aufzulösen, und der stand kaum einem schwarzen Wesen zur Verfügung.
    Die weiße Spinne rannte durch das weitverzweigte Ganggewirr und hinterließ überall ihren Faden. Manchmal gelangte sie in einen Gang, in dem sich bereits ein Faden befand, dann legte sie einen zweiten daneben. Plötzlich durchbrach der Schwarze vor ihr die dicke Stollenwand. Sie

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