1970 - Hiobsbotschaft
HOPE sicherlich nicht. Jedenfalls wäre die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering." Tess hob die Schultern. „Bitte, ich wollte nur meinen Beitrag zur Diskussion geleistet haben."
„Das war auch gut, Tess", lobte sie Navajo. „Jeder, der eine Idee hat, soll sie vortragen. Niemand muss Angst haben, sich zu blamieren. Wir haben bis jetzt drei Vorschläge gehört. Wir werden sie durchrechnen lassen. - Ja, Davis?"
Gérard Davis war ein hochdekorierter TLD-Agent, dabei aber immer noch etwas scheu in der Öffentlichkeit, trotz seiner 89 Jahre. Jetzt hatte er sich gemeldet. Als Stendal ihm zunickte, stand er von seinem Platz auf. „Es ist vielleicht tollkühn, was ich mir überlegt habe, aber vielleicht sollte die GOOD HO PE III die Galaxis Rokantara anfliegen und dort gegen High-Tech irgendwie ein fernflugtaugliches Großraumschiff organisieren - wegen mir auch leihen oder stehlen oder eintauschen. Der Zweck heiligt jetzt die Mittel. Dann kehrt sie mit diesem Schiff nach DaGlausch zurück, und die Alashaner werden mit dem Großraumer evakuiert. Wie so oft gesagt wird: Wir hätten bis zu einem Jahr Zeit dafür."
„Höchstens", sagte jemand.
Gia de Moleon war sofort Feuer und Flamme. Für sie war das die Idee. Automatisch ging sie davon aus, dass es in Rokantara eine höherstehende Technologie gab als in DaGlausch und Salmenghest. Der Krisenstab tagte bis zum frühen Morgen. Es wurden keine neuen Vorschläge mehr gemacht.
Die Anwesenden konnten sich auch trotz Kaffees und Aufputschmitteln nicht mehr genügend konzentrieren. Deshalb brach Stendal Navajo die Runde um acht Uhr ab und schickte die Teilnehmer entweder nach Hause zum Schlafen oder an ihre Arbeitsplätze ganz wie sie wollten. Er brauchte frische Menschen um sich herum.
Frischwaren noch die Mutanten und wundersamer weise Gia de Moleon. Als die vier allein in dem Raum hockten, sagte Gia: „Ich bin für Davis' Vorschlag und gegen eine Abstimmung. Das Volk ist in Panik,. es kann nicht mehr klar denken, geschweige eine vernünftige Entscheidung treffen.
Wenn wir die GOOD HOPE In sofort nach Rokantara schicken, können wir uns in dieser Zeit immer noch Gedanken machen. Das wäre die optimale Lösung." Stendal Navajo schüttelte entschieden den Kopf. „Das wird nicht geschehen, Gia. Wir würden uns unseres einzigen momentan verfügbaren Schiffes berauben solange die ALVAREZ nicht zurück ist.
Nein! Wir haben heute vier Vorschläge gehört, und ich werde sie der Bevölkerung entgegen meinem Vorsatz heute noch zur Abstimmung vorlegen.
Keiner dieser vier Pläne garantiert auch nur ansatzweise den Erfolg, nicht einmal mein eigener, wie wir gehört haben. Wir können uns höchstens fragen, welche Tat die am wenigsten verzweifelte ist. Die Entscheidung darüber und ob tatsächlich einer der Pläne angegangen wird, sollen die Menschen in Alashan treffen, in geheimer Abstimmung. Sie sind keineswegs in Panik, Gia. Meine Hoffnungen haben sich erfüllt, sie sind durch die jüngsten Krisen gestählt."
Gia de Moleon starrte ihn an. Ihre Lippen waren aufeinander gepresst. Sie stand abrupt auf und verließ den Raum. „Ich fürchte, jetzt hast du's dir für alle Zeiten mit ihr verscherzt", sagte Benjameen. Navajo winkte ab. Er legte die Hand auf die Oberfläche des Zylinders, der auf seinem Schoß lag. „Lass das nur meine Sorge sein, junger Freund. Sie beruhigt sich auch wieder. Sie war es gewohnt, ihren Kopf immer und überall durchzusetzen. Das ist ihr Problem."
„Was wirst du jetzt tun?" fragte Tess. „Eine Rede an die Bevölkerung und die Abstimmung vorbereiten", sagte er. „Und wenn es neue Ideen gibt? Nach der Abstimmung?"
„Dann wird sie wiederholt. Mir geht es vor allem darum zu wissen, wozu das Volk tendiert.
Es soll wissen, dass wir hier nicht untätig sind - deshalb meine Eile mit der Abstimmung. Das Volk soll auch wissen, dass es gefragt wird. Und ein Jahr ist schnell vorbei, Tess und Benjameen. Es ist verdammt schnell vorbei ..."
Es war später Nachmittag, als man im TLD-Tower eine stark verstümmelte Hyperfunk-Botschaft empfing. Zur allgemeinen Überraschung stammte sie von der ALVAREZ, die in der Galaxis auf der Suche nach Korrago-Stützpunkten war. Als die Nachricht Stendal Navajo zugeleitet wurde, ließ er sofort alle Abstimmungsvorbereitungen unterbrechen. Ohne triftigen Grund rief die ALVAREZ nicht über Hyperfunk. Immerhin ging es nach wie vor darum, die Position Alashans geheimzuhalten. Der Bürgermeister ließ sich in seinem Büro auf
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