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1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Sie sind fort! Sie haben sich zurückgezogen!
    Freunde, sie haben sich an der ALVAREZ die Zähne ausgebissen!" Der Kommandant sah die fünf Orterreflexe auf den Schirmen und wusste es besser. Die Hamaraden hatten sich nur ein Stück in den Weltraum zurückgezogen. Sie waren nicht verschwunden. Was immer das Ende des Dauerfeuers zu bedeuten hatte - sie waren noch da und würden wieder zuschlagen. Alles andere wäre gegen ihre Art gewesen. Sollte sich die ALVAREZ vom Planeten entfernen, würde das Feuer nur erneut eröffnet werden.
    Auf den Ortungsschirmen, die die nähere Umgebung des Raumschiffs abbildeten, sah Hornung die Zerstörungen durch das Bombardement. Kilometerweit war die Oberfläche des Planeten zerschossen worden; Magma trat an verschiedenen Stellen aus. Es war damit zu rechnen, dass die massiven Schäden in absehbarer Zeit den Planeten komplett zerstörten. Hornung wollte sich das Szenario lieber nicht ausmalen. „Wir haben nur einen Aufschub erhalten", sagte er. „Vielleicht haben die Kerle Verstärkung herbeigerufen und warten darauf, dass weitere Kampfschiffe aus dem Linearraum brechen, um uns dann mit größerer Feuerkraft anzugreifen. Sie haben nur gesehen, dass ihre Geschütze uns nicht so schnell in Gefahr bringen, und sparen sich ihre Energie auf."
    „Du bist ein Spielverderber, weißt du das?" &am es von Foo. „Warum lässt du uns nicht die Illusion, noch ein paar Jahre leben zu dürfen?"
    „Glaub mir, nichts täte ich lieber", antwortete er. „Auch ich hänge an diesem Dasein. Ich kann nur hoffen, dass die Feuerpause lang genug ist, damit sie in Alashan die GOOD HOPE III zu unserer Unterstützung schicken können."
    „Du glaubst also immer noch daran?" fragte Jon-Pedro Kreiloz. „Ich sage dir: Nie und nimmer kommt unser SOS-Ruf durch. Und wir wissen nicht einmal, ob die GOOD HO PE III überhaupt verfügbar ist, ob sie startbereit ist, ob sie wissen, wo sie uns zu suchen haben, und so weiter ..."
    „Aber du warst doch auch dafür", wunderte sich Pira.
    Der Chefwissenschaftler winkte ab. „Das war Wunschdenken. Aber zwischen Hoffnung und Realität klafft eine Lücke. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unser Ruf Alashan erreicht hat. Trotzdem war es richtig, es zu versuchen. Versteht ihr mich?"
    „Es ist nicht gerade leicht", meinte Hornung. „Ich weiß", seufzte Kreiloz. „Also hofft auf die GOOD HOPE! Ich wollte euch diese Hoffnung nicht nehmen." Wieder trat eine Pause ein, in der alle schwiegen. Jeder wartete darauf, dass etwas geschah. Jeder war mit seinen Gedanken bei den fünf Walzen dort oben am Himmel. Jeder dachte dar - über nach, was Kommandant Lugrea vorhatte und wie lange es dauern würde, bis seine Schiffe das Feuer erneut eröffneten. „Das schlimmste ist, dass wir uns praktisch kaum rühren können", sagte Foo Monitor. „Wenn wir doch auch eine Transformkanone hätten, so wie die GOOD HOPE. Dann gäbe es hier keine Hamaraden mehr."
    „Haben wir aber nicht", beklagte Coleman Oscar. „Nur diese beiden lausigen Desintegratorgeschütze."
    „Jammert nicht, lebt!" knurrte Jacho Hornung. „Jede Minute ist wert:.. voll. Klammert euch an die Hoffnung, dass unser Notruf angekommen ist. Es ist ein Wunder, dass uns die Hamaraden die Verschnaufpause gönnen. Warum sollte nicht noch ein Wunder geschehen?"
    „Du hast recht", sagte Pira Zakanata. „Warten wir also und beten."Die Minuten vergingen. Die Hamaradenwalzen wirkten auf den Ortungsschirmen wie hungrige Raubvögel, die den richtigen Moment abwarteten, um sich wieder auf ihre Beute zu stürzen. Dass sie sich zurückgezogen hatten, um zu beraten, erschien mit zunehmender Dauer der Feuerpause unwahrscheinlicher. Jeder an Bord der ALVAREZ war mittlerweile davon überzeugt, dass sie auf Verstärkung warteten.
    Eine Stunde verging. Die Nervosität der Besatzung stieg. „Wir könnten uns doch alle in den Korrago-Stützpunkt zurückziehen", schlug Kreiloz vor. „Platz genug wäre vorhanden."
    „Du denkst unlogisch", hielt Hornung ihm Vor. „Einerseits glaubst du nicht daran, dass wir Hilfe von Alashan erhalten, andererseits machst du so einen Vorschlag. Was nützt uns die fragwürdige Sicherheit in der Station, wenn die ALVAREZ zerstört wird und wir hier festsitzen? Mit unseren Vorräten würden wir einige Tage durchhalten, vielleicht sogar Wochen, aber dann wäre Schluss. Und keiner von uns weiß, wann der Planet sich verflüssigt ..."
    Kreiloz sagte nichts darauf. Sein Vorschlag machte aber nur zu deutlich, wie

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