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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie ihr geben. Auch als wir im Gleiter waren und ihr ein größerer Holo-Würfel zur Verfügung stand, änderte sich nichts daran. Voller Unruhe und Ungeduld eilte sie mit uns zur Zentrale, und auf dem Wege dorthin verbot sie ihren Mitarbeitern, die Nachricht über die bislang unerklärlichen Ereignisse in der Korona der Sonne weiterzugeben. „Wenn das wirklich der Beginn eines Kesselbebens ist", rief sie, „werden wir es noch früh genug merken! Und wenn es das nicht ist, wäre es leichtfertig und unverantwortlich, die Menschen zu beunruhigen." Dem war nichts hinzuzufügen. Die Alashaner lebten seit Wochen mit der Angst vor dem Untergang, und wir hatten nicht die Absicht, diese Angst noch zu steigern.
    Als wir die Ortungsleitzentrale betraten, fielen unsere Blicke auf das wandhohe Holo, auf dem die Ereignisse in der Korona Thorrtimers dargestellt wurden. Es sah aus, als habe sich ein Strudel aufgetan, der einen Durchmesser von mehreren tausend Kilometern hatte. Etwas Derartiges hatte ich noch nie zuvor gesehen, und ich konnte ein Gefühl der Furcht nicht unterdrücken. Zugleich musste ich an Wechselbalg denken, der versprochen hatte, uns zu beschützen und zu helfen.
    Hatte er dieses Ereignis vorausgesehen, und hatte er die Macht, es zu beherrschen? Erste Zweifel kamen in mir auf. „Tess, was ist mit Wechselbalg?" wisperte ich. „Spürst du etwas?"
    „Ja - seine mentalen Impulse", antwortete sie ebenso leise. „Sie sind intensiver geworden." Die Telepathin griff sich mit beiden Händen an den Kopf. „Ich weiß nicht, was sie bedeuten. Sie tun weh."
    „In dem Strudel ist etwas!" rief einer der Ortungsspezialisten. Er hatte richtig beobachtet. In dem mächtigen Gebilde tauchte etwas auf, was sich zunächst noch nicht definieren ließ, sich jedoch rasch manifestierte und immer mehr an Konturen gewann. „Es sieht aus wie ein vielfach verschlungener Knoten"; versetzte Tess.
    Sie hatte Recht. Wie gebannt blickten wir auf das rätselhafte Gebilde und versuchten zu ergründen, um was es sich dabei handelte. Immer deutlicher wurde, dass es tatsächlich ein Knoten war, der aus einem einzigen Strang bestand. Seine Ausdehnung war nicht exakt messbar. Da half auch der Einsatz der gesamten hochentwickelten Technik nichts. Wir konnten nur schätzen, dass er einen Durchmesser von etwa fünf bis zehn Kilometern hatte.
    Der Strudel in der Korona erlosch, und das Knotengebilde blieb. Im gleichen Moment schien Tess von einem elektrischen Schlag getroffen zu werden. Sie zuckte zusammen und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Buchstäblich im letzten Moment fing ich sie auf und verhinderte so, dass sie zu Boden stürzte. Dabei hatte ich Mühe, die Kontrolle über mich zu behalten, denn irgendetwas schien mitten in meinem Kopf eingeschlagen zu haben. Tess erholte sich rasch, drängte meine Hände zurück und richtete sich auf. „Was ist los, Tess?" rief ich und versuchte, die Benommenheit zu überwinden, die mich erfasst hatte. „Ich habe etwas gehört", antwortete sie mit leiser, kaum verständlicher Stimme, in der sich noch widerspiegelte, was ihr Sekunden vorher widerfahren war. Ich glaubte zu wissen, was es war.
    Ein geistiger Impuls von ungewöhnlicher, geradezu bedrohlicher Intensität hatte sie getroffen. „Was war es?" bedrängte Gia die junge Mutantin. „Ich habe auf telepathischem Wege den Namen Nisaaru empfangen", eröffnete sie uns.
    Wir konnten nichts mit diesem Namen anfangen, aber uns war eines klar: Wer auch immer in der Sonnenkorona angekommen war, er nannte sich Nisaaru. Tess Qumisha richtete ihre Blicke auf den Holo-Würfel, in dem das Knotengebilde noch immer zu erkennen war. „Ich kann mich irren", fuhr sie zögernd fort, „aber die geistigen Impulse waren ähnlich mächtig wie bei Wechselbalg. Ich glaube, wir haben es mit einer Superintelligenz zu tun."
    Gia de Moleon blickte sie verunsichert an, und ich wusste, was sie dachte.
    Noch eine Superintelligenz? „Wechselbalg hat angekündigt, dass er Helfer haben wird", sagte ich leise. „Für mich ist keine Frage, dass der Knoten dazu gehört."
     
    ENDE

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