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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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oder in einer Woche oder in einem Monat. Ihr geht absolut kein Risiko ein, wenn ihr auf den Angriff verzichtet. Die Korrago-Raumer können ohnehin nicht mehr starten. Damit müssen wir uns abfinden. Sie werden auch nicht starten, wenn ihr Sarkamanth angreift und von der Oberfläche Thorrims wegfegt." Das war das entscheidende Argument, den sie sich murrend beugten.
    Gia schoss sich meiner Meinung nach sogar eher an als der Zylinder-Mann, der in seinem Zorn am liebsten hart und konsequent zugeschlagen hätte.
    Doch er sah ein, dass ich Recht hatte. Stendal nahm seinen schwarzen Hut ab und fuhrwerkte mit den Händen daran herum, um ein wenig Staub zu entfernen, der sich daran festgesetzt hatte. In einem hageren Gesicht arbeitete es. Ich kannte ihn, und ich wusste, dass ich gewonnen hatte.
    Der Bürgermeister war ein ehrlicher und aufrichtiger Charakter. Er konnte verletzend sein, aber er ließ sich nur höchst selten von seinen Gefühlen mitreißen. Seine Stärken waren die emotionslose Analyse und seine pragmatische Einstellung. Die Aktionen der Clowns hatten ihm schwer zugesetzt und ihn bis an die Grenze des Erträglichen belastet. Im Grunde genommen aber hatte er längst erkannt, dass ein Angriff auf Sarkamanth viel zu spät erfolgte und nun nichts mehr änderte.
    Er blickte mich an und nickte mir zu. „Einverstanden", lenkte er ein. „Wir stellen den Angriff zurück und warten erst einmal ab, was das für kosmische Ereignisse sind, die uns Wechselbalg angekündigt hat." Er spähte kurz zum Turm hinüber. „Und du bist sicher, dass Wechselbalg die Superintelligenz einer ganzen Mächtigkeitsballung ist?" fragte er. „Ich bin davon überzeugt", bekräftigte ich meine Aussage. Nur ein unbestimmbares „Hm" kam über seine Lippen, dann machte er Gia darauf aufmerksam, dass sie ihn jederzeit in seinem Büro erreichen konnte was völlig überflüssig war, da sie und wir es ohnehin wussten -, stieg von der Plattform herunter, ließ die knochigen Hände in den Hosentaschen verschwinden und kehrte nach Alashan zurück.
    Stendal ging zu Fuß und verzichtete auf jegliches Hilfsmittel. Offenbar brauchte er Bewegung, um mit sich ins reine zu kommen. Zwölf Kilometer waren dafür eine ordentliche Strecke. Mondra Diamond atmete hörbar auf. „Ich danke dir, Benjameen", sagte sie. „Das ist nicht nötig." Ich legte den Arm um Tess und verließ die Plattform ebenfalls. „Wir wünschen dir und deinem Kind alles Gute!" Die ehemalige Zirkusartistin lächelte, kehrte zu ihrem Gleiter zurück und startete. „Wartet!" rief die TLD-Chefin uns zu, und wir blieben erstaunt stehen. .Wir dachten, dass die größte Gefahr vorbei sei und dass nun Ruhe einkehren würde. Doch wir irrten uns. „Was gibt es denn?" fragte Tess. Gia de Moleon war unruhig. Sie hob ihr Handgelenk und blickte auf das Holo, das sich darüber aufbaute. „Ich bekomme gerade eine Nachricht von der Ortungsleitzentrale des Towers", antwortete sie. „Irgend etwas stimmt nicht mit der Korona von Thorrtimer!" Bei diesen Worten fühlte ich, wie es mich kalt überlief, denn unwillkürlich musste ich an das bevorstehende Kesselbeben denken. Zeigten sich bereits die ersten Anzeichen dieses Naturereignisses?
    Ich erinnerte mich daran, dass Wechselbalg von einem kosmischen Geschehen gesprochen hatte. Wenn etwas mit der Sonne geschah, dann musste man dies wohl als kosmisch ansehen! „Wenn ... wenn es ein Kesselbeben gibt, ist alles zu Ende", stammelte Tess, die nicht weniger erschrocken war als ich. Unwillkürlich blickten wir zur Sonne hoch. Sie hatte den Zenit längst überschritten und neigte sich dem Horizont zu. Sie erschien uns größer als sonst, was sicherlich eine optische Täuschung war, ansonsten aber bot sie kein ungewöhnliches Bild.
    Ich kniff die Augen zusammen, um mehr erkennen zu können, doch ich wurde so geblendet, dass ich keine Einzelheiten ausmachen konnte. „Tu es nicht", bat Tess mich. „Du könntest dir deine Augen dabei verderben." Ich musste ihr Recht geben. Es wäre ein fataler Fehler gewesen, mit ungeschützten Augen nach Unregelmäßigkeiten bei der Sonne zu suchen. Wir fassten uns bei den Händen und kehrten zur Antigrav-Plattform zurück. Es war keine Frage, dass Gia uns zum TLD-Tower mitnahm, damit wir uns in der Ortungszentrale darüber informieren konnten, was sich in der Korona der Sonne ereignete.
    Während des Fluges zu ihrem Dienstgleiter versuchte die TLD-Chefin weitere Informationen einzuholen, doch keiner ihrer Mitarbeiter konnte

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