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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn plötzlich fand ich mich auf der Treppe wieder, ohne zu wissen, wie ich dorthin gelangt war. Langsam stieg ich die Stufen hinab. Wenngleich ich bei jedem Schritt meine Oberschenkel spürte, machte es mir wesentlich weniger Mühe als der Aufstieg.
     
    8.
     
    „Wach auf, Benjameen!" hörte ich Tess Qumisha rufen. Ihre Stimme kam von fern, aber ich hatte das untrügliche Gefühl, dass sie unmittelbar neben mir war. Während ich mich langsam ins Bewusstsein zurückkämpfte, wurde mir bewusst, dass ich im Bett lag. Wahrscheinlich saß sie neben mir. „Bitte, bitte, wach endlich auf!" flehte sie. Tess rüttelte mich und schlug mir die flache Hand leicht gegen die Wangen, um mich munter zu machen.
    Tatsächlich spürte ich, wie meine Lebensgeister erwachten. Allerdings war ich müde, unsäglich müde, und ich hätte am liebsten geschlafen. Doch das ließ sie nicht zu. Sie gab nicht nach in ihren Bemühungen. „Benjameen, du musst mir helfen!" flehte sie. „Gia und der Bürgermeister wollen den Angriffsbefehl auf Sarkamanth geben. Sie wollen mit Transformkanonen schießen. Du weißt, was das bedeutet." Ich war mir bewusst, dass mein Traum zu Ende war, und ich öffnete die Augen, um sie anzusehen. Tess war so überrascht und glücklich, dass ihr die Stimme versagte. Ich sah, wie sie mühsam schluckte, und dann umarmte sie mich. Jetzt sprudelte es nur so aus ihr heraus.
    Aufgeregt schilderte sie, was geschehen war und weshalb die Alashaner Sarkamanth angreifen wollten.
    Ich richtete mich auf und legte ihr lächelnd die Hand auf den Mund. „Schon gut, Tess", sagte ich. „Schon gut."
    „Nicht gut!" protestierte sie und schob die Hand zur Seite. „Ich habe mentale Impulse aus Sarkamanth empfangen, die mich beinahe umgeworfen haben."
    „Das überrascht mich nicht." Ich berichtete, dass die Impulse von der Superintelligenz Wechselbalg gekommen waren. Danach war sie so erschrocken, dass sie zu zittern begann. „Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn wir eine Superintelligenz mit Transformkanonen beschießen?" fragte sie. „Nein", entgegnete ich. „Und ich will es mir auch gar nicht vorstellen." Über Funk nahm ich Verbindung mit Gia de Moleon auf und bat sie, mit dem Angriff auf Sarkamanth so lange zu warten, bis wir bei ihr waren und ihr eine persönliche Nachricht überbracht hatten. Die TLD-Chefin wollte sofort wissen, was das für eine Nachricht war, doch ich ging nicht darauf ein und brach das Gespräch kurzerhand ab. Dann machte ich mich zusammen mit Tess auf den Weg zu ihr. Schneller war ich noch nie mit einem Gravo-Pak geflogen. Als wir uns wenig später Sarkamanth näherten; sahen wir, dass die Stadt mit ihrem 60 Meter hohen Turm und den vielen kleinen Häusern davor vollkommen von den militärischen Kräften Alashans eingeschlossen war. Sogar Transformkanonen waren auf den Diskus gerichtet und darüber hinaus zahlreiche Strahlengeschütze.
    Gia de Moleon und Stendal Navajo warteten auf einer schwebenden Plattform, von der aus sie die gesamte Szene überblicken konnten. In den Straßen und Gassen von Sarkamanth hielt sich niemand auf. Wie ausgestorben sah die Stadt aus, und auch außerhalb der unsichtbaren Grenze, die bisher niemand außer mir hatte überschreiten können, war keiner der Clowns zu sehen. „Also?" fragte die Marsianerin, die uns voller Ungeduld erwartete. „Was habt ihr mir zu sagen, das ihr mir nicht auch schon über Funk hättet mitteilen können?"
    „Was sind das für kosmische Ereignisse, von denen ihr gesprochen habt?"fügte der Bürgermeister von Alashan hinzu. „Wollt ihr nicht endlich reden?"
    „Es tut mir leid", bedauerte ich, „aber darauf habe ich keine konkrete Antwort, weil ich es selbst nicht weiß. Ich kann euch nicht einmal erklären, wer neben Wechselbalg ein besonderes Interesse daran hat, dass wir in DaGlausch bleiben. Ich weiß nur, dass Wechselbalg unsere Sicherheit garantiert und dass er Helfer hat oder besser haben wird."
    „Wer ist Wechselbalg denn schon, dass er unsere Sicherheit garantieren konnte?" rief Stendal Navajo. „Bisher sehe ich nur, dass er mit Hilfe seiner Clowns Zerstörungen angerichtet und uns damit in höchste Gefahr gebracht hat."
    „Wechselbalg ist die Superintelligenz für eine ganze Mächtigkeitsballung", antwortete ich. Gia de Moleon und der Bürgermeister blickten mich an, als hätte ich den Verstand verloren. „Du redest Unsinn!" warf er mir wenig später vor. „Ich glaube dir nicht."„Ich sage die Wahrheit", beteuerte ich.

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