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1974 - Hetzjagd am Black Hole

Titel: 1974 - Hetzjagd am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammenfügen ließen. Erst später fand Icho heraus, dass wir durch münzgroße metallische Chips manipuliert wurden; im Nacken implantierte Plättchen, die mit hauchdünnen Drähten an den Hauptnervenstrang der Wirbelsäule gekoppelt waren. Wir wussten nicht, wie Shabazza es geschafft hatte, uns damit unter Kontrolle zu bringen.
    Aber nicht nur bei mir und dem Haluter war es ihm gelungen, sondern schon mehr als fünfzig Jahre zuvor bei Tiff und Mike... Zu diesen Erinnerungen gesellten sich nun die Shabazzas: Noch bevor Goeddas Aktivitäten in der Milchstraße ihren Höhepunkt er reichten, hatte er seine Beobachtung beendet. Sein Röhrenraumer befand sich an Bord eines fernflugtauglichen Korrago-Schlachtschiffes, und als sich ihm die Gelegenheit bot, ergriff er sie. Zwei weitere Unsterbliche befanden sich danach in seiner Gewalt. Sie waren ihm aufgrund der Impulsgeber-Chips hörig! Genau jene Helfer, die er für die Aktivierung der Träumerin von Puydor benötigte.
    Der Mausbiber Gucky und der Haluter Icho Tolot! Noch in ihrer Bewusstlosigkeit wechselte Shabazza nacheinander auf sie über, beraubte sie ihrer Informationen, sorgte dafür, dass die Chips implantiert wurden. Dann flog das Korrago-Schlachtschiff nach Puydor, entließ nahe Curayo die VUNGUAR. Den Chips und ihrer Wirkung war zuzuschreiben, dass sich die beiden neuen Diener nicht erinnern konnten. Rund neun Monate ihres Lebens waren für sie für immer ausgelöscht...
    Das Gefühl von Ekel drohte übermächtig zu werden. Abrupt beendete ich mein Espern, sprang; aus dem Sessel und fluchte derart laut und durchdringend, dass Ge vaTho erschrocken zusammenzuckte und ihr Errantghom fallen ließ. Ich achtete nicht auf sie. „Dieser verfluchte Bastard!" brüllte ich. „Er war in mir! Dieser Mörder hat mich besudelt, ausgequetscht, missbraucht! Das zahle ich ihm heim! Ich bringe ihn um! Ich zerschmettere seinen Brocken!" Ohne groß nachzudenken, peilte ich Shabazzas Standort an, konzentrierte mich und teleportierte in die Halle.
    Erst nach der Rematerialisation kam ich zur Besinnung und verwünschte meine Voreiligkeit und den spontanen Temperamentsausbruch. Wieder mal... „Was soll's?!" knurrte ich aber. „Jetzt ist es passiert ..; machen wir das Beste daraus!" Mit dem Teleportieren war es ohnehin eine Sache für sich. Weil es sich um einen Prozess auf übergeordneter Ebene handelte, hatte die dreidimensionale Geschlossenheit eines Körper eigentlich keine Bedeutung. Immerhin erfolgte das Eindringen vom Niveau des Hyperraums aus.
    Vor diesem Hintergrund hätte die dreidimensionale Beschichtung oder Außenhautgestaltung MATERIAS kein Hindernis darstellen dürfen. Leider besaß Carit hyperorientierte Komponenten, die offensichtlich im Hyperraum selbst ein undurchdringliche Netzwerk entstehen ließen, dessen Durchdringung mir nicht möglich war. Andererseits war der Hyperraum nicht irgendwo drüber oder drunter, sondern jeder Ort des raumzeitlichen Gefüges war in ihn eingebettet und mit geeigneten Mitteln zu erreichen. Nur deshalb war zu erklären, dass mir Teleportationen innerhalb der Kosmischen Fabrik gelangen - denn hierbei wurde das abriegelnde Netzwerk nicht durchquert.
    Scheinbar verrückt, aber der weiße Große hätte es bestimmt ausführlich mit hypermathematischer Beweisführung belegen und exakt erklären können... Ich seufzte abgrundtief und musterte den düsteren Felsklotz. Natürlich zerschmetterte ich den Asteroidenkörper nicht! Selbstverständlich konnte sich ein Ilt vom Schlage eines Gucky beherrschen! Nein!
    Ich fand zu kaltem Blut zurück, denn Shabazza hatte mich nicht bemerkt war ganz in sich selbst vertieft. Das Aufgehen in seinem Felsleib versetzte ihn mehr und mehr in freudige Stimmung. Unbeweglich lag in einem Krater der missbrauchte Körper von Direktor Zehn. Es war ein Humanoider von zwei Metern Größe, mit einem kahlen Schädel, eckig wirkendem Gesicht, tief zerfurchten Zügen, flacher Nase und schmallippigem Mund. Die Gesichtshaut wirkte zäh und besaß bläulichen Schimmer; es gab Ausschläge und Pusteln, die darauf hindeuteten, dass Shabazza nicht sonderlich auf die „eigene" Gesundheit geachtet hatte.
    Die Hände waren siebenfingrig und sehr feingliedrig, und der Körper war in einen braunen Schutzanzug gehüllt, der trotz seines leichten Aussehens sehr weit entwickelt sein musste und einem SERUN wahrscheinlich nicht nachstand. In der direkten Nähe Shabazzas war es für mich noch leichter, seine Überlegungen anzuzapfen.

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