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1974 - Hetzjagd am Black Hole

Titel: 1974 - Hetzjagd am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und...
    Die eingehenden Informationen verdichteten sich. Es konnte keinen Zweifel mehr geben: Shabazza war ein Gestalter! Unvermittelt wurde ich Teil eines von ihm ausstrahlenden, sehr intensiven, maßgeblich prägenden Gedächtnisabschnitts, der durch seine Gedanken zog und sich mehrfach wiederholte, als wälze Shabazza ihn wieder und wieder hin und her, betrachte sie genüsslich, begeistert, ohne jede Reue oder Schuldbewusstsein! - von allen Seiten.
    Shabazzas Erinnerungen: Es ist dein verderbliches Machtstreben, das dich dazu verführt hat, Dinge zu tun, die nicht dem Charakter der Gestalter entsprechen, hatte Jorim Azao, das Familienoberhaupt, signalisiert. Shabazza wurde damals Sha Bassa genannt, im Dunkel der Sterne, und er schwor sich gnadenlose Rache. Sein ursprünglicher Name lautete Aba Ossaq, Licht der Sterne. Allzu oft hatte ihn Jorim Azao gedemütigt und bestraft: 600 Sternenjahre Gefangenschaft musste er sogar einmal überstehen, durfte den Kreis der Familie nicht verlassen...
    Diese Erniedrigung! Diese Schmach! Er rächte sich fürchterlich. Er hat drei Gestalter getötet! Den sterbenden Juhrn Anha, aus dem er hervorgegangen war und dem er in der Stunde seines Todes die letzten Energien entzog. Dann Emor Gharehn, der entdeckt hatte, dass er die Befehle des Familienoberhaupts missachtet und sich heimlich von der Familie entfernt hatte. Ihn griff er entschlossen an und erstickte sein Leben. Und schließlich Gabrel Gurh, seinen Ziehvater, der ihn verflucht und Shabazza genannt hatte, Schatten über den Sternen.
    Shabazza attackierte ihn mit geballten paranormalen Kräften, lähmte ihn, so dass er sich nicht aus dem Körper des Truzenen zurückziehen und in den Kreis der Familie fliehen konnte. Es gab kein Zurück. Shabazza vollendete, was er begonnen hatte. Er erstickte auch das Leben Gabrel Gurhs und mit ihm das Leben des Truzenen, der Wirt für ihn gewesen war. Damit hatte er die schlimmsten Verbrechen begangen, die für die Familie der Gestalter vorstellbar waren! Und dennoch fühlte er sich nicht schuldig. Er hatte getan, was getan werden musste. Es gab für ihn in dieser Hinsicht keine Gewissensregung. Ja, er wusste nicht einmal, was die Organischen mit diesem Begriff wirklich meinten.
    Und plötzlich eine andere Szene, kaum weniger intensiv oder prägend: Die erste Begegnung mit Cairol dem Zweiten. Er hatte Cairols Angebot, in den Dienst von Torr Samaho zu treten, zuerst abgelehnt. Plötzlich war etwas über ihm zusammengeschlagen, so dass er seinen Wirtskörper nicht mehr bewegen konnte - und zugleich war ihm der Rückweg zur Familie versperrt gewesen. Er versuchte, auf den Roboter überzuwechseln und von ihm Besitz zu ergreifen, denn das Material enthielt offensichtlich eine organische Komponente. Doch Cairol wehrte sich, schleuderte ihm Kräfte entgegen, die ihn erschreckten. Sie kämpften lautlos miteinander, mobilisierten alle Reserven, nutzten die Lücken in der Verteidigung des anderen.
    Eine Zeitlang schien Shabazza Cairol gewachsen, doch dann brach er unvermittelt zusammen. Mit Mitteln, die ihm fremd waren, wurden ihm alle Kenntnisse entrissen, die er über Thoregon und die Gestalter besaß. Dann stieß ihn Cairol von sich, und als er wieder zu sich kam, war der Roboter verschwunden. Shabazza benötigte viele Sternenjahre, um sein angeschlagenes Selbstbewusstsein wiederzufinden. Ein Roboter hatte sich als stärker erwiesen!
    Er zog sich in den Kreis der Familie zurück, doch sogar der Asteroidenschwarm bot keinen Schutz: Zehn Sternenjahre nachdem die Gestalter von einem Helioten endgültig zum ersten Thoregon-Volk ernannt wurden, spürte Shabazza plötzlich, dass eine fremde Macht nicht nur nach seinem Geist, sondern auch nach seinem Asteroidenkörper griff...
    Das also war Shabazza! Ein meisterlicher Täuscher, Fälscher und Betrüger; ein Lügner, ein Intrigant und ein Mörder! Ich hatte es geahnt und vermutet, doch nun besaß ich Gewissheit. Das passive Espern strengte zwar an, aber mit der Zeit huschten ziemlich wahllos weitere Erinnerungsbruchstücke von diesem schauerlichen Wesen auf mich über. Ich erfuhr von Shabazzas Gesprächen mit Goedda; seinem Auftreten bei den Tazolen als Inkarnation von Xion, dem Gott des Fluges und der Raumfahrt, in der er sie zur Auflösung des Sonnentresors der Guan aVar animierte; seinen hochmütigen Selbsteinschätzungen - und schließlich sogar als Projektionsgestalt der Info-Box bei Jii'Nevever.
    Letzteres kannte ich aus eigenem Erleben! Das Lügen und

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