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1974 - Hetzjagd am Black Hole

Titel: 1974 - Hetzjagd am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es kostete mich allerdings einige Überwindung. Hass und Ekel kämpften mit dem Wunsch, möglichst viele Informationen zu erlangen. Dass er keineswegs freiwillig im Dienst seines Meisters stand und agierte, war weder Entschuldigung noch Rechtfertigung: Shabazza war schon von Haus aus ein mehr als unangenehmer Zeitgenosse - höflich formuliert! Ich hätte es durchaus deftiger ausdrücken können, sah aber davon ab. Wie ich so vor dem Asteroiden stand, die Arme auf die Hüften gestemmt, kam mir plötzlich eine grandiose Idee: Wäre es nicht überaus passend, wenn wir den Kerl kidnappen würden...? Immerhin hat er eine beachtliche Menge Informationen auf Lager!
    Vielleicht sogar solche, die uns helfen könnten, gegen MATERIA vorzugehen!
    Fragte sich nur, wie wir diesen Felsklotz bewegt bekamen... Aber darüber sollten sich Blo und die Erranten den Kopf zerbrechen; der weiße Haluter fand bestimmt eine brauchbare Lösung. Mit einem letzten, ziemlich bösen Blick auf Shabazza konzentrierte ich mich erneut und verschwand in der Teleportation.
     
    8.
     
    20. Januar 1291 NGZ; 19:37 Uhr
     
    „Alles in allem scheint die Röhre benutzbar zu sein", murmelte Ki thaRao übertrieben kritisch und sah zu dem weißen Haluter hoch, dessen tellergroße Augen rot leuchteten. „Nicht unbedingt das Optimale, aber ausbaufähig. Wir werden die Hyperkon-Sublichttriebwerke verbessern, weil sie zurzeit nur eine Maximalbeschleunigung von 500 Kilometern pro Sekundenquadrat ermöglichen. Weiterhin müssen wir Permanentzapfer installieren, um die Abwehrkapazität der Schutzschirme zu steigern. Dann natürlich die Anpassung des Rechnerverbundes. Und..."
    Der Errante striegelte aufgeregt seinen Bart und schüttelte mehrmals den Kopf. Improvisieren und Zusammenstückeln, zu mehr. bleibt uns nicht die Zeit! dachte er. Wollten wir technisch exakt und bis ins Einzelne genau vorgehen, würde es nicht nur viel zu lange dauern, sondern diesem Metallkommandeur auch auffallen. Von Blo Rakane kam ein unterdrücktes Grollen. „Perfektionismus in allen Ehren, bester Freund. Aber es reicht, wenn wir mit dem Provisorium bis zur SOL kommen. Nicht mehr - nicht weniger!" Einige leerstehende Kontursitze mit halbkreisförmig angeordneten Schaltkonsolen bestimmten die im Zentrum der SHWOBAN angeordnete Zentrale.
    Sie besaß Halbkugelform, und ihr Durchmesser betrug sechzehn Meter. „Ein bis zwei Tage brauchen wir trotzdem", antwortete Ki thaRao niedergeschlagen und ließ das Errantghom um den Zeigefinger rotieren, „um alles herzurichten und einzubauen." Die aus Holoprojektionen bestehende Panoramawand war szenenbeherrschend. Ihre oberen zwei Drittel zeigten in formatfüllender Abbildung das Innere der Werftanlage, an deren Rand der Röhrenraumer direkt unterhalb eines Innenhofschotts geparkt war. Das war das Computerbild der normaloptischen Außenbeobachtung.
    In mehreren Kilometern Entfernung schwebten in formenergetischen Gerüsten walzenförmige Rohstoffschiffe, von Wartungsrobotern umschwirrt.
    Manche waren klein wie Insekten, andere klobige Einheiten von beachtlicher Größe. An einigen Stellen wurden Außenhautsegmente ersetzt, und aus klaffenden Öffnungen glitten im Bann von Antigravfeldern diverse Austauschmodule hervor. Weiter links erhoben sich Aggregattürme. Ihre energetischen Hochdruckformpressen fertigten nach Vorgabeprogrammen gewaltige Stahlquader, die auf Kraftfeldpolstern zu Lagern hinüberglitten und von automatischen Traktorstrahlen gestapelt wurden. Emissionsabsorber und Hochenergie-Schirmgatter formten flirrende Vorhänge.
    Montageroboter mit quadratischer Sockelplatte glitten näher. Die Maschinen waren wahre Ungetüme und in der Lage, tonnenschwere Stahlrohre zu erfassen zu bearbeiten und zu verlegen. Aus den Augenwinkeln beobachtete Ki thaRao, dass die Geräte ihr Programm schnell und präzise erfüllten.
    Er wusste, dass beim Verschweißen der nahtlos gezogenen Rohre aus hochfesten Verbundlegierungen sektorgenau ausgerichtete Kraftfelder entstanden. Die Schweißflammbögen waren dem Schmelzpunkt des verwendeten Materials angepasst und lagen bei mehr als 100.000 Grad.
    Die notwendige Begradigung der Nähte entsprach der Härte des Werkstoffs. Sie wurden in noch weiß glühendem Zustand durch ringförmige Hochdruck-Kraftfelder von innen und außen plangepresst. Von einer Naht im Sinne des Wortes konnte danach keine Rede mehr sein. Das untere Drittel der Panoramawand, bandförmig der gekrümmten Zentralerundung angepasst, gehörte zum

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