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1974 - Hetzjagd am Black Hole

Titel: 1974 - Hetzjagd am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Betrügen war ohne Zweifel die wahre Natur Shabazzas. daran konnte kein Zweifel bestehen. Ich war mir nicht ganz sicher, aber in einigen Bereichen schien es fast so, als betreffe dieses Vieldeutige und Falsche sogar die eigene Gedankenwelt. Selbstbetrug? Machte er sich selbst etwas vor?
    Eine solche Reaktion war nicht einmal abwegig - immerhin ging Shabazza in seiner Machtgier im wahrsten Sinne des Wortes über ungezählte Leichen, während er andererseits selbst unter Druck stand, Befehlen zu gehorchen hatte und somit in seinem Willen und Handeln eingeschränkt war.
    Ein fast schizophrener Zustand! durchfuhr es mich. Im Auftreten nach außen ein Drahtzieher und seinerseits eine Art Marionette ...
    Hinsichtlich seines Meisters und dessen Motivation schien sich Shabazza zum Teil selbst nicht ganz im Klaren zu sein, was Sache war. Die kosmokratische Herkunft MATE RIAS legte eine entsprechende Verbindung Torr Samahos nahe. Dennoch gab es in Shabazza unbewusste Zweifel, als vermute er manchmal, dass sein Meister ein eigenes Süppchen zu kochen versuche, indem er gegen Thoregon verging. Vielleicht geschah dies auch nur im „vorauseilenden Gehorsam", weil die Entitäten jenseits der Materiequellen keinen eindeutigen Einblick in die Niederungen des Standarduniversums besaßen und hiesige Entwicklungen mitunter falsch einschätzten.
    Der Kerl kann einen ziemlich verwirren! Ich konzentrierte mich stärker, versuchte Einzelheiten zu erkennen. Der gewaltige Respekt vor seinem Meister war Shabazza ins Bewusstsein gestanzt. Das verhinderte zwar nicht, dass er seine Situation und ihre Verursacher hasste und sich zutiefst gedemütigt fühlte, aber ein wirkliches Aufbegehren fand nicht statt. Es war schwierig, aber dann gelang es mir doch, aus dem Wust der Bilder, Emotionen, Gedanken und Schwingungen jene Abschnitte herauszufiltern, die mich brennend interessierten. Shabazza war sich gar nicht bewusst, wie intensiver in seine Gedanken und Erinnerungen versunken war.
    Eine maßgebliche Randbedingung dieses Phänomens war zweifellos dass es sich bei Shabazza um ein paranormal begabtes Geschöpf handelte; im Gegensatz zu normalen Wesen waren solche ohnehin stets von einer stark nach außen strahlenden Aureole umgeben. Diese zapfte ich zurzeit an, denn Shabazza blockte sich nicht ab. Warum auch? In MATERIA musste er keine Feinde fürchten. Die Freude, erstmals seit seiner Entführung durch Cairol den Zweiten wieder in seinem Originalkörper zu sein, weckte längst vergessen Geglaubtes oder Verdrängtes, so dass ich alles empfangen konnte. Gleichzeitig kam es zu einem fast interaktiven Überlappen, weil in mir ebenfalls Erinnerungen hochgeschwemmt wurden. Es waren keine angenehmen Erinnerungen, ganz im Gegenteil. Ich hatte Shabazzas Kräfte zu spüren bekommen, hatte die eigene Persönlichkeit fast verloren...
    Plötzlich war vieles wieder da. Bedrückend in der nachträglichen, von Shabazzas Gedächtnis beeinflussten und gefilterten Betrachtung, so dass mein Hass um eine weitere Stufe wuchs. Ich erinnerte mich...
    Die Entführung am 25. März 1289 NGZ; Kleingalaxis Fornax!
    Ein paratransähnlicher Beschuss hatte Icho Tolot und mich gezwungen, die HALUTA II zu verlassen. Der Große hielt mich mit sanftem Druck fest.
    Plötzlich erlosch das Toben; die Taster und Orter des SERUNS zeigten übergangslos nichts mehr an. Der Hilferuf der HALUTA war von derart schwacher Energieleistung, dass er kaum empfangen werden konnte. Ebenso unvermittelt, wie die Attacke geendet hatte, tauchte hinter der HALUTA das ovale Schiff von Fremden auf; es war laut Pikosyn dreißig Meter lang und maß in der Mitte achtzehn Meter.
    Icho und ich wurden von kräftigen Zugstrahlen eingefangen; der Große barg mich unter seinen vier Armen. „Sie holen uns an Bord", sagte er. „Kannst du etwas erkennen, Kleiner?"
    „Nein", antwortete ich schwach. „Ich sehe ein großes schwarzes Loch, auf das mein Bewusstsein zustürzt.
    Hilf mir, Icho! Ich werde ohnmächtig." Meine Sinne umnebelten sich mehr und mehr, und dann gab es nur noch Dunkelheit... ... aus der wir abrupt am 23. Januar 1290 erwachten! Wir wussten nicht, was in der Zwischenzeit passiert war. Aber wir hatten ein Ziel - den Planeten Curayo. Und eine Aufgabe: die Befreiung von Jii'Nevever! Wir befanden uns an Bord eines Raumschiffes, der VUN GUAR ,in der Galaxis Puydor - und wir besaßen die metallic blauen Info-Boxen, die wie Puzzleteile zusammenpassten, sich jedoch sogar mit Ichos Kräften nicht

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