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1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
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wie die achtundzwanzig Raumschiffe der Yllopter ihre Positionen änderten und eine Gefechtsformation einnahmen. „Diese starrsinnigen Primitiven!" Wütend peitschte Rihaansa mit den Tentakeln. „Vielleicht verweigern sie uns die letzte Chance, die verhängnisvolle Entwicklung noch umzukehren!"Haans atmete tief ein. „Wir müssen ihnen unbedingt mitteilen, was wir beabsichtigen."
    „Der Sinn der großen Suche ..."Die wenigen Joridaer, die das wahre Ausmaß der Gefahr erkannt hatten, wollten unbedingt die Urform der Guana untersuchen, um durch Vergleiche herauszufinden, welche genetischen Veränderungen zu der Fehlentwicklung geführt hatten. Ihr Fernziel war, die Guana wieder auf eine niedrigere Stufe zu devolieren.
    Nur so ließ sich, nach Auffassung der Wissenschaftler, die die Suche angeregt hatten, der Energieverbrauch der Guana wieder auf ein akzeptables Maß zurückführen. Rihaansa warf noch einen Blick auf das Hologramm. Die Kriegsschiffe der Yllopter flößten ihr Respekt ein; es waren dreieckige Ungetüme mit Schenkellängen von einhundert bis eintausendachthundert Metern. Rha'a'beth war ein Winzling im Vergleich zu ihnen. Zehn Einheiten der Flotte bildeten einen Sperrriegel zwischen dem Neuankömmling und dem Planeten, die anderen achtzehn schwärmten aus und nahmen eine halbkugelförmige Position ein. Gemächlich zogen sich diese Schiffe um Rha'a'beth zusammen. Unentschlossen sah Rihaansa ihren Sinnesbruder an. „Was sollen wir tun?"
    „Welche Wahl haben wir denn?"
    „Uns bleiben zwei Möglichkeiten. Entweder wir wagen einen Vorstoß und versuchen, einige der Wesen zu retten, aus denen die Guana entstanden sind - falls überhaupt noch welche von ihnen leben."
    „Oder wir kehren in jene Gefilde von Louipaz zurück, in denen die Joridaer heimisch sind, und versuchen, sie auf die Brisanz der neuesten Entwicklungen aufmerksam zu machen", sagte Haans. „Das kann ich nicht zulassen", erklang Rha'a'beths Stimme. „Damit wäre die Existenz sämtlicher Guana konkret gefährdet."
    „Was?" rief Rihaansa. „Was hast du gesagt?"
    „Das kann ich nicht zulassen", wiederholte das organische Schiff. Haans ging zum Sprachfilter hin über, der noch immer violett pulsierte. „Das ist doch völlig unmöglich", murmelte er. „Rha'a'beth hätte unsere Worte gar nicht vernehmen dürfen."
    „Und sie muss meine Anweisungen befolgen. Der Schöpferschutz bewirkt, dass ..."
    „Ihr haltet euch wirklich für die Krone der Schöpfung", unterbrach Rha'a'beth sie. „Aber die Joridaer werden einsehen müssen, dass sie zu weit gegangen sind. Ihr habt euch selbst übertroffen. Eure Geschöpfe sind euch zu gut geraten. Sie sind euch überlegen. Weit überlegen."
    „Nimm sofort Fahrt auf und verlasse dieses System!" Rha'a'beth lachte nur. Ein Blick auf das Holo verriet Rihaansa, dass die Schiffe der Yllopter sich unaufhaltsam näherten. Sie musste schnellstens etwas unternehmen. „Du bringst uns in konkrete Gefahr", sagte sie. „Der Schöpferschutz macht es dir unmöglich, uns etwas anzutun. Also gib dein Spiel auf!"
    Das organische Schiff ignorierte sie weiterhin. „Hast du schon mal eine Farbe gerochen? Einen Ton geschmeckt? Einen Geruch gesehen? Aber nein, wie könntest du! Dieser Rausch der Sinne wird Wesen wie euch nie offen stehen. Das Spiel der Farben, Töne und Gerüche, die auf eine ganz andere Ebene übergreifen und sich dort vermischen, vereinigen, werdet ihr nie erleben, Diese Eindrücke werden euch auf ewig verschlossen bleiben."
    Rha'a'beth war verrückt geworden! Eine andere Erklärung für ihr Verhalten gab es nicht. Die Joridaerin versuchte, Zugriff auf die Organisch-Künstliche Intelligenz zu bekommen, die eine Verschmelzung aus dem Bewusstsein des Schiffs und syntronischen Speichern darstellte.
    Aber die OKI gehorchte ihr genauso wenig wie Rha'a'beth selbst. Auf dem Holo sah sie, dass die Halbkugel der ylloptischen Schiffe sich mittlerweile fast vollständig um den Guana zusammengezogen hatte. Nur eine einzige Öffnung verblieb. Wenn sie diesen Kurs einschlugen, würden sie sich aus dem System entfernen, diesen ganzen Wahnsinn hinter sich lassen. „Und was hast du nun vor?" fragte sie das Schiff. „Ich verkünde bereits, was die Yllopter getan haben, sende meine Impulse mit solcher Energie aus, dass sie von allen Guana in Louipaz empfangen werden. Die Wesen, aus denen wir entstanden, sind ausgelöscht. Dieses Ereignis soll meiner Spezies Anlass sein, die Fesseln ihrer Schöpfer abzustreifen und ihre
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