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1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
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Nahrung her. Dach dafür ist Energie nötig. Sehr viel Energie. Und da die Guana auch zur Erhaltung ihrer Existenz und für die Überwindung des Hyperraums große Energiemengen benötigen und verarbeiten ..." Haans nickte bedrückt. Aus diesem Grund war es unerlässlich, sie immer wieder zu neuen Weiden zu führen. Schon seit Äonen waren die Guana autarke Selbstversorger. Sie bezogen die nötige Energie aus den Sonnen in ihrer Umgebung. Doch dabei war es zu einer bedrohlichen Entwicklung .gekommen, die zu der großen Suche geführt hatte. „Je größer die Guana werden", fuhr Rihaansa fort, „je mehr Aufgaben sie wahrnehmen, desto mehr Energie benötigen sie."
    „Sicher. Aber die verantwortungsvollen Joridaer, und es gibt wohl keinen einzigen verantwortungslosen unter ihnen, wie ich es sehe", sagte Haans, „führen sie in immer kürzeren Abständen zu Heuen Weiden, um weitere ... Eklats zu vermeiden." Dennoch war es schon zu einigen Zwischenfällen gekommen, die die Völker von Louipaz gegen die älteste und höchstentwickelte Spezies dieser Galaxis aufgebracht hatten. Einige Guana waren über Sonnen in ihrer Nähe hergefallen und hatten so viel Energie abgesogen, dass die Sonnen sich zu Novae entwickelt hatten.
    So unvorstellbar es war, die lebenden Raumschiffe der Joridaer schienen sich ihren Besitzern allmählich zu entziehen. Die Besatzungen hatten die Katastrophen nicht verhindern können. Den Völkern von Louipaz blieb nichts anderes übrig, als das Treiben der entarteten Guana mit hilflosem Zorn zu beobachten. Schon vor Jahrzehntausenden hatten die Joridaer sämtliche planetaren Basen aufgegeben und lebten ausschließlich an Bord ihrer organischen Schiffe, die allen anderen in dieser Galaxis weit überlegen waren, was Schnelligkeit und Reichweite betraf. Nur in ganz wenigen Ausnahmefällen war es einzelnen Spezies von Louipaz gelungen, einen Guana zu stellen und zu vernichten.
    Noch versuchten die führenden Genkonstrukteure und anderen Spezialisten der Joridaer herauszufinden, wie genau das alles geschehen konnte. Die Antwort blieb ihnen bislang verborgen. Manche Sektierer behaupteten, Verhaandas Prophezeiungen würden sich nun, nach über fünfzigtausend Jahren, als wahr erweisen. Die Spezialisierung auf die Gentechnik hatte die Joridaer in eine gefährliche Sackgasse getrieben. Ihre letzte und beste Hoffnung war praktisch, dass die große Suche endlich Erfolg brachte. Aber längst nicht alle Joridaer nahmen an ihr teil, nur wenige wussten überhaupt, dass sie eingeleitet worden war und welchem Zweck sie diente. Vielleicht zu wenige.
    Rihaansa warf einen Blick auf das einzige technische Gerät in der Zentrale, das nicht mit ihrem Guana Rha'a'beth verbunden war. Der Sprachfilter pulsierte mit einem beruhigenden violetten Leuchten. Er war über Funk an den Impulswandler angeschlossen, über den die Kommunikation mit dem Guana ablief. Die organischen Raumschiffe verständigten sich untereinander und mit ihren Insassen mit höherdimensionalen Impulsfolgen, Hypersignalen, die einem normalen Funkkode nicht unähnlich waren. Der Wandler setzte in die Sprache der Joridaer um und schuf umgekehrt aus den Worten der Besatzungen jene Impulse, die die Guana verstehen konnten.
    Und der Filter entfernte aus den Gesprächen zwischen Rihaansa und ihrem Widerpart automatisch alle Bestandteile, die etwas mit der großen Suche zu tun hatten. Rha'a'beth durfte weder etwas von ihren Sorgen und Befürchtungen bezüglich der organischen Raumschiffe noch vom wirklichen Zweck ihrer Mission mitbekommen. Rihaansa führte ihrer Meinung zufolge eine perfekte Doppelsymbiose. Zwischen Haans und Rha'a'beth gab es keinerlei Konkurrenz, beide waren mit ihr gewissermaßen drei Herzen und eine Seele. Doch es wäre ein törichter Fehler. gewesen, dem Guana vorbehaltlos zu vertrauen. Es gab zu viel, was selbst die Joridaer nicht bis ins letzte verstanden. „Wir haben den Sprung durchgeführt und befinden uns in dem ausgewählten Kugelsternhaufen" ,gab Haans bekannt. „Und Rha'a'beth sucht bereits nach geeigneten Weidegründen."
    „Sehr gut." Rihaansa hob die Armtentakel. „Manchmal erstaunt es mich wirklich, welche Fortschritte unsere Wissenschaftler gemacht haben. Oder aber unsere Geschichtsschreibung wird verfälscht. Kannst du dir vorstellen, dass die Besatzungen der ersten Guana bei solchen Hyperraumsprüngen noch Entzerrungsschmerzen verspürten, wie sie heutzutage bei den Raumschiffstriebwerken nicht so weit entwickelter Spezies
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