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198 - In der Spiegelwelt

198 - In der Spiegelwelt

Titel: 198 - In der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Menschenseele. Trotzdem beschlich ihn nach und nach ein verdammt unangenehmes Gefühl.
    Ihm war, als würde ihn jemand beobachten!
    ***
    Die Grufties auf dem Brompton Cemetery in London wußten mit dem Namen Cayooda nichts anzufangen, sie hörten ihn zum erstenmal.
    Sie wollten alle wissen, wie Larry Burnetts Geschichte weiterging. Vor allem Holger Altmann interessierte es, ob Mona Farnsworth einen bleibenden Schaden davongetragen hatte.
    »Mona kam wieder in Ordnung«, sagte Larry gedämpft.
    »Habt ihr den merkwürdigen Alten noch mal gesehen?« erkundigte sich Kevin Byrne.
    Larry schüttelte den Kopf. »Aber uns war, als würde ein riesiger Vogel über die hohen Friedhofsbäume streichen -ein mächtiger Adler.«
    »Es gibt doch keine Adler in New York«, sagte Holger.
    »Das war auch unsere Meinung. Was aber haben wir dann gesehen?« fragte Larry. Er leerte seine Bierdose. Sandy reichte ihm automatisch eine volle, und er trank noch einmal, bevor er weitersprach. »Aber der dicke Hammer kommt noch. Mona rief mich an. Sie war schrecklich aufgeregt und bat mich, auf den Friedhof zu kommen, aber es war Vormittag, und ich hatte zu arbeiten. Mona behauptete, es wäre sehr wichtig. Sie könne es mir am Telefon nicht erklären, aber es hätte mit Cayooda zu tun. Ich sagtet ich könne erst in der Mittagspause weg. ›Hoffentlich ist es da nicht bereits zu spät!‹ sagte sie. Und als ich drei Stunden später auf den Friedhof kam, fand ich ihre grauenvoll verstümmelte Leiche. Der Anblick war so entsetzlich, daß ich mich übergeben mußte.«
    »Cayooda hatte sie bestraft«, kam es tonlos über Kevins Lippen.
    Die Grufties schwiegen betroffen. Obwohl sie Mona Farnsworth nicht gekannt hatten, ging ihnen das Schicksal des Mädchens sehr nahe.
    »Seit ihrem Tod quält mich die Frage, ob ich ihn hätte verhindern können«, preßte Larry Burnett mühsam hervor.
    »Aus welchem Grund wollte mich Mona sehen? Hatte sie etwas entdeckt, das sie mir zeigen wollte? Ich fühle mich mit schuld an Monas Tod.«
    »Das ist Blödsinn!« widersprach ihm Kevin Byrne.
    »Warum hat Mona offenbar nur dich und keinen anderen angerufen?« wollte Holger Altmann wissen.
    »Sie hatte zu mir das meiste Vertrauen«, antwortete Larry niedergeschlagen. »Ich hätte gar nicht herkommen dürfen. Ich müßte versuchen, ihrem Mörder das Handwerk zu legen.«
    »Allein?« fragte Kevin.
    »Ich will nichts Schlechtes über meine Freunde sagen, aber um mich in dieser Sache zu unterstützen, fehlt ihnen der Mut.«
    »Wer von euch hat den Mut, Larry zu helfen?« fragte Kevin spontan. »Niemand wird ausgelacht oder ausgestoßen, wenn er zugibt, daß er sich da nicht ranwagt. Die Mädchen scheiden von vornherein aus.«
    Weder Sandy noch Gloria protestierte. Ein Gruftie behauptete, durch seine Arbeit unabkömmlich zu sein, ein anderer sagte, er könne unmöglich das Geld für den Flug nach New York aufbringen, nachdem er sich erst vor zwei Wochen eine teure Stereoanlage gekauft hätte…
    Schließlich blieben Holger Altmann und Kevin Byrne, Larrys Brieffreunde, übrig. Sie waren bereit, mit Larry Burnett nach New York zu fliegen und »die Stadt vor dem Untergang zu retten«, wie Holger schief grinsend tönte. Aber tief in seinem Innern war ihm nicht nach Scherzen zumute. Gespannt fragte er sich, was ihn und seine Freunde jenseits des großen Teichs erwartete.
    ***
    Noel Bannister zog seine mit geweihten Silberkugeln geladene Pistole und entsicherte sie. Ihm war hier nach dem Erlebnis in der Leichenhalle nicht ganz geheuer. An und für sich machte es ihm nichts aus, sich auf einem Friedhof aufzuhalten, aber nach der Kraftdemonstration, die Cayooda inszeniert hatte, war Vorsicht geboten.
    Der CIA-Agent öffnete seine Jacke. Zwei präparierte Handgranaten hingen an seinem Gürtel. Sie waren speziell für Einsätze entwickelt worden, die in den Zuständigkeitsbereich von Bannisters Mini-Abteilung fielen.
    Über eine gewöhnliche Granate, die vor ihm hochging, lachte ein Schwarzblütler nur. Wenn ihm Noel Bannister aber ein solches Ei vor die Füße rollte, war er erledigt, denn mit der Detonation wurden starke weißmagische Kräfte frei.
    Noel blickte auch nach oben. Von wo drohte ihm Gefahr? Wer beobachtete ihn so intensiv, daß er es spürte? Wo steckte der Feind?
    Langsam entfernte sich der CIA-Agent von der Stelle, wo Mona Farnsworth gefunden worden war. Schußbereit lag die Pistole in seiner Hand.
    Seine Nervenstränge waren straff gespannt, er rechnete ständig mit

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