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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abzulenken, sprang sie auf, eilte in der Zelle auf und ab und zählte dabei die Schritte. Dann versuchte sie einige Kraft- und Dehnungsübungen, doch sie fühlte sich noch zu schwach. Der Hunger nagte an ihr. Wenn das Zeug weiterhin betäubend wirkt, solltest du dich wieder hinlegen, Kadettin, sonst wird es zu auffällig, ermahnte sie ihr Verstand.
    Rinaher legte sich wieder auf den Boden, das Drahtgestell im Blickfeld. Sie legte einen Arm um ihren Kopf, damit ihre offenen Augen nicht auffielen - falls sie beobachtet wurde. Aufmerksam studierte sie das Maschennetz. Es war nicht leicht, bei der Sache zu bleiben; sie fühlte sich nach wie vor leicht benebelt. Immer wieder wollte ihr Blick umherhuschen, und sie spürte heftige Unruhe in sich. Wenigstens ließ das Hungergefühl allmählich nach. Du hast sehr viel Zeit und ohnehin nichts zu tun. Also verhalte dich ruhig und lass dir Zeit, das Gestell anzu schauen. Konzentriere dich ganz fest darauf!
    Das Netz war in die Kanten des Gestells verschraubt worden. Das Gestell selbst war zusammengeschweißt und wirkte sehr stabil. Rinaher besaß nur ihre Hände als Werkzeug. Unterhalb der Verschraubungen stand noch ein Rest Gitter über, das sich an den Ecken überlappte. Wenn sie nur an eine Masche herankäme, hätte sie so etwas wie ein Werkzeug ... oder eine Waffe... Vorsichtig rutschte sie immer ein Stückchen näher zu der Liege heran, indem sie einen unruhigen Schlaf vortäuschte. Schließlich hatte sie einen Arm unterhalb der Liege, streckte ihn aus und verhakte die Finger in die Maschen. Sie schloss die Augen,. um sich ganz auf ihren Tastsinn zu verlassen.
    Das Metall war biegsam, nicht so hart, wie sie es befürchtet hatte. Trotzdem war es sehr widerstandsfähig. Mit bloßen Händen konnte sie da gar nichts ausrichten. Aber Rinaher ließ sich davon nicht entmutigen. Sie spürte, wie die Müdigkeit immer mehr von ihr abfiel, in dem Maße, wie der Hunger nachließ. Das bedeutete, dass die Wirkung der Droge aufhörte, sie war nicht mehr davon beeinflusst. Das spornte sie zusätzlich an, und sie fühlte ihre Kräfte zurückkehren. In unendlicher Geduld tastete sie nacheinander alle Maschenränder ab bis sie tatsächlich auf ein Stück stieß, das locker wirkte. Wahrscheinlich war das ursprüngliche Gitter größer gewesen, und der größte Teil des Überhangs war abgeschnitten worden. Dabei waren die Maschen durch Unachtsamkeit an einer Seite beschädigt worden.
    Rinaher untersuchte die Stelle genauer. Ein kleines Stück einer Masche, die eine Reihe unter der Verschraubung hing, fühlte sich ziemlich dünn an.
    An ihr hingen noch zwei weitere Maschen. Hoffentlich habe ich die Kraft dazu. Sie versuchte, die Masche zu verbiegen, aber so leicht brach sie nicht entzwei. Schweißtreibende Minuten vergingen, und Rinaher hatte das Gefühl, als würde ihr der Arm abfallen. Sie bog und drehte das Maschenstück hin und her, in unendlicher Geduld. Vergeblich. Sie war noch mitten in der „Arbeit", als der Voranese zum vierten Mal erschien. Prompt meldete sich ihr Magen wieder, als der Teller abgestellt wurde, aber sie nippte lediglich am Wasser und ließ den Rest liegen. „Ich will das nicht", sagte sie und machte eine abweisende Geste. Sie kramte in ihrem Verstand nach den richtigen Worten. „Ich will besseres Essen."Sie hätte es kaum zu hoffen gewagt, aber der Voranese zögerte tatsächlich einen Moment. Dann deutete er auf den Teller. „Dein Essen", schnarrte er. Er ließ den Teller stehen und ging.
    Rinaher triumphierte innerlich. Zum ersten Mal hatte ihr Wächter etwas zu ihr gesagt. Sie hatte seine Aufmerksamkeit erregt, ihn provoziert. Damit war sie nicht mehr anonym für ihn, sondern ein lebendiges Wesen, für das er die Verantwortung trug. Vielleicht konnte sie ihn das nächste Mal ein bisschen mehr beschäftigen, um etwas herauszufinden, was sie gegen ihn benutzen konnte. Er trug keine Waffe bei sich, also standen vermutlich bewaffnete Begleiter vor dem Zellenschott. Leider konnte sie nicht einmal an seiner Montur etwas entdecken, das sie stehlen und für ihre Zwecke benutzen konnte. Der dunkelviolette, schmucklose Anzug hatte keine Abzeichen und keine Taschen, nur um die Mitte trug der Voranese einen Gürtel mit einem elektronischen Display. Aber an das kam Rinaher nicht so leicht heran, zudem kannte sie die Funktionsweise nicht. Also verlegte sie sich darauf, weiter daran zu arbeiten, endlich diesen Draht zu zerbrechen.
    Als der Voranese zum fünften Mal kam, brachte

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