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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einheit. „Ich will zu den anderen ..."
    „Du wirst sie bald sehen. Folge mir."Die Gefangene stolperte hinter dem Kommandanten her. Er führte sie in einen anderen Bereich des Bunkers, in dem sie bisher noch nicht gewesen war zumindest glaubte sie das. Wie auch auf dem Schiff beherrschten hier die tazolischen Götter die Szene, sie schienen über jeden Eingang zu einem Raum zu wachen. An den Wänden hingen Holo-Projektionen mit voranesischen Brustbildern, eingebettet in markanten Sternbildern, ähnlich den Abzeichen des Kommandanten. „Dies", erläuterte er, „sind die Großen unseres Volkes, die sich wie niemand sonst um die heilige Sache verdient gemacht haben. Ihr Leben und Wirken reichen viele Jahrhunderte zurück. Sie wachen über uns und unsere Zukunft, damit wir niemals vom rechten Weg abweichen."
    „Sind ihre Seelen jetzt im Paradies?"fragte Rinaher, die plötzlich wieder an Junkeron denken musste. ,„Selbstverständlich, Icchto hat sie in sein Reich aufgenommen. Wie er jeden aufnimmt, selbst die armen Ungläubigen, wenn sie in Unschuld starben."U'Niboref betätigte einen Türöffner.
    Vor Rinaher öffnete sich ein großer, heller Raum, ausgestattet mit bunten Teppichen, die ähnlich wie auf dem Schiff Mandala-Muster hatten. An hohen Tischen verteilt standen Voranesen, die gerade aßen. Sie benutzten dabei nicht ihre Hände, sondern tauchten ihre langen Schnauzen in tiefe Schüsseln, hoben dann die Köpfe senkrecht nach oben und schlürften und schmatzten. Andere kauten intensiv auf langen dünnen, braunen Stangen, wobei auch sie zum Schlucken den Kopf nach oben richten mussten. „Wir wundern uns, wie ihr von diesen merkwürdigen konzentrierten Dingen, die völlig. verschmutzt und ungesund sind, leben könnt", meinte der Kommandant. „Voranesen benötigen reichhaltige Kost - wir verzehren ein nach allen heiligen Regeln zubereitetes, gewürztes Früchtemus und Wurzeln von unseren Siedlungsplaneten. Der Nachschub von Algion her ist schwer genug."Die anwesenden Voranesen trugen alle grüne Uniformen ohne Umhang, mit Silberschnüren und ein oder zwei Abzeichen. Auffallend war, dass sie alle keine Schuhe mehr anhatten. Ihre stämmigen Säulenbeine wurden von kräftigen Füßen mit vier gut beweglichen großen, krallen bewehrten Zehen getragen. „Ich habe doch mehrmals gesagt, dass ich das nicht essen mag", erwiderte Rinaher schwach.
    Sie verspürte heftiges Magenknurren, und ihr wurde schwindlig. Anscheinend ließ die Wirkung der Droge nach, und ihr Körper verlangte einen neuen Schub. Am liebsten hätte sie sich hingesetzt, aber es gab keine ausgesprochen typischen Sitzgelegenheiten. Die Mitte des Raumes war versenkt, ein Wasserbecken befand sich darin. Offenbar setzte man sich nur kurz auf die kahlen, keineswegs von Teppichen ausgelegten Stufen, die rundum angelegt waren. „Das ist der Platz für Meditationen, karg und einfach, und das Wasser dient der Inspiration", der Kommandant deutete auf die Mitte des Raumes, „dort halten wir Zwiesprache mit den Göttern, und nur dann sitzen wir. Wir pflegen in unseren Erholungsstunden zu gehen oder zu stehen und unsere Füße durch das Teppichwandeln zu reinigen; die eingestickten Symbole haben eine heilende Wirkung, ferner die Essenzen, mit denen wir sie durchsetzen, und die beim Kontakt frei werden. Möchtest du es auch versuchen?"
    „Nein, danke", lehnte Rinaher ab. „Wie du willst. Dies ist ein freiwilliger Akt, andernfalls würden sich die heilenden Kräfte ins Gegenteil verkehren."Der Kommandant behielt seine Stiefel ebenfalls an und führte Rinaher über einen absichtlich angelegten „teppichfreien" Pfad. „Ich weiß, dass ihr Galaktiker, wie ihr euch nennt, behauptet, dass wir ein von den Tazolen unterdrücktes Volk seien", fuhr U'Niboref fort. „Deshalb zeige ich dir dies, um dich von deinem Irrtum zu heilen. Auch auf unserem Schiff hast du einen kleinen Eindruck bekommen, dass wir nicht wie Sklaven leben, sondern wie Herren. Wir sind die besten Soldaten Algions, treu und aufrecht. Unsere Aufgabe ist es, Frieden zu bringen und Frieden zu halten. Es ist die ehrvollste Aufgabe von allen. Auch du könntest zu Reichtum, Ruhm und Ehre gelangen ..."
    „... wenn ich mich euch anschließe", vollendete Rinaher den Satz. „Aber ich gehöre doch bereits dem Adelsstand an, und Reichtum ist mir nicht fremd. Das alles überzeugt mich gar nicht. Es könnte einfach ein Köder der Tazolen sein. Sag mir, U'Niboref, warum hast du einen fremden Glauben

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