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1983 - Der Sonnentod

Titel: 1983 - Der Sonnentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übersteht die nächste halbe Stunde nicht. Aus dem Arm wird noch immer Gift in den Körper geschwemmt. Mit der Menge, die sich bereits in seinem Organismus befindet, wird er eventuell fertig, aber jedes Milligramm mehr kann tödlich sein. Außerdem würde dein Zellaktivator die Wirkung neutralisieren." ‘ „Na gut. Es gibt da einen bestimmten Dagor-Griff, aber es ist schon lange her, daß ich ihn, zum letztenmal angewendet habe..."
    Sie sprachen über mich, als wäre ich gar nicht vorhanden, oder ein bloßes Ding, über das sie nach Belieben entscheiden konnten!
    „Nein", krächzte ich, „ich will das nicht ..."
    „Es muß sein", sagte Atlan schließlich.
    „Ich meine die Betäubung. Keine Betäubung. Ich will sehen, was ihr mit mir macht, mich später daran erinnern können ..." Ich schloß die Augen.
    Das Schweigen schien eine Ewigkeit zu währen.
    „Nun gut", vernahm ich schließlich die Stimrhe des Arkoniden.
    „Ich mache es", sagte der Arzt. „Du hältst ihn fest."
    Ich zwang mich, die Augen wieder zu öffnen, und sah, daß Atlan neben mir niederkniete. Dann gellte ein lauter Schrei durch die Wurzelhöhle.
    Es war mein eigener. Als Atlan die Schlinge um meinen verletzten Arm löste, war der Schmerz unerträglich.
    Aber leider nicht so stark, daß ich das Bewußtsein verlor.
    Ich wurde auch nicht ohnmächtig, als der Arkonide den Arm mit einem Ruck zur Seite zerrte.
    Wahrscheinlich war er extra §o grob, in der Hoffnung, ich würde besinnungslos.
    Ein Dagor-Griff ... die Erlösung!
    Nein! „Atlan", krächzte ich, „ich muß dir noch etwas sagen ..."
    Er beugte sich zu mir herab.
    Ich öffnete den Mund, schnappte nach Luft, und dann endlich fielen mir die Worte ein. Ich konnte nur hoffen, noch so deutlich zu sprechen, daß er sie auch verstand.
    „Für ... für Atlan und Camelot!" fauchte ich haßerfüllt. „Auf Leben und Tod! Für ... Camelots Ruhm und Ehre!"
    Atlan rutschte hinter mich und wollte mir die Hand auf die Augen legen, doch ich wand mich so lange, bis er es aufgab, und sah zu Arim von Shabon hoch. Der Arzt stand über mir und richtete die Waffe auf mich.
    Der BeidhandStrahler kam mir riesengroß vor.
    „Nein!" schrie ich.
    Arim von Shabon schoß.
     
    7.
     
    Bericht Kantor
    24. März 1291 NGZ
     
    Selten war mir ein Gespräch so schwer gefallen wie dieses. Ich kam mir vor wie der Unheilsbote, der das Todesurteil über ein ganzes Sonnensystem sprach. Wie ein Versager, dem es nicht gelungen war, das Unmögliche möglich zu machen.
    Ich fühlte mich entsetzlich. Und ich mochte gar nicht darüber nachdenken, wie Ganzetta sich nun vorkommen würde.
    Aber damit nicht genug,, ich hatte noch etwas viel Schwerwiegenderes zu verkünden, dos unübersehbare, katastrophale Folgen für die gesamte Galaxis Chearth haben könnte.
    Ich atmete tief ein und achtete darauf, gebührenden Abstand zu Ganzetta zu halten. Ich mochte sie, diese Wolfsähnlichen mit ihrem überschwenglichen Temperament, ihrer hektischen, gelegentlich übertriebenen Gestik. Aber wenn man sie zu sehr reizte, vergaßen sie sich schon mal und kehrten den Wolf hervor.
    Und besonders mochte ich ihn, den Silberwolf, wie Atlan ihn getauft hatte, vor allem nach unserem gemeinsamen Erkundungsflug im Eleprysi-System, so mulmig dabei mir auch zumute gewesen war. Aber Ganzetta war wesentlich größer als ich, weit über zwei Meter, und unglaublich kräftig und muskulös. Und was ich ihm zu sagen hatte, würde ihm ganz und gar nicht gefallen.
    Er musterte mich aus zusammengekniffenen Augen, versuchte, meiner Körpersprache etwas zu entnehmen. Aber er saß ganz ruhig da; wollte oder konnte wohl selbst nicht an ein Wunder glauben.
    Ich nahm ebenfalls Platz. „Die Untersuchungen und Analysen sind abgeschlossen", sagte ich. „Wir haben auf Eleprysi keinerlei Zeitanomalien angemessen. Allerdings sehr, sehr schwache Hyperimpulse von noch ungeklärter Natur. So schwache, daß wir sie nur aufgrund der eigenwilligen Justierungen des Resonators entdeckt haben."
    „Kein Wunder, wenn man bedenkt, daß die Guan a Var Geschöpfe des Hyperraums sind."
    Ich nickte. „Von Vincent Garron wissen wir, daß die Sonnenwürmer nur das Hyperspektrum der Sonnen wahrnehmen, an denen sie sich dann gütlich halten, und nicht in unseren Normalraum schauen können." Ich erhob mich und ging auf und ab, mit schleppenden Schritten, fast wie ein Schlafwandler, konzentrierte mich voll auf das, was ich zu sagen hatte.
    „Und aufgrund sämtlicher Untersuchungsergebnisse

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