Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1983 - Der Sonnentod

Titel: 1983 - Der Sonnentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hat schon klargestellt, daß er sich lieber erschießen läßt, als auf unsere Bedingungen einzugehen."
    „Das sagt er jetzt! Aber warte ab, wenn er die Waffe am Kopf spürt, oder wenn es immer heißer wird ..."
    Atlan sah mich nur an.
    „Wenn du nicht abdrücken willst, tue ich es! Glaub mir, ich drücke ab!"
    Der ehemalige Imperator sagte noch immer nichts.
    „Verdammt noch mal!" rief ich, „Dro ga Dremm läßt uns hier krepieren! Und nicht nur uns, sondern auch seine eigenen Leute! Wie viele tazolische Raumschiffe halten sich im Eleprysi-System auf? Dreitausend?
    Oder noch mehr? Er hat keine Gnade verdient!"
    „Beruhige dich", sagte Atlan nun leise. Seine Augen tränten heftig.
    „Die Sonnenwürmer sind zwar ein einzigartiges Phänomen", fuhr ich nochaufgebrachter fort, „aber der Scoctore nimmt sie nicht mal zur Kenntnis! Er weigert sich einfach, sie ..."
    Der Arkonide schüttelte den Kopf. „Nichts unter den Sternen des Universums ist einzigartig. Es gab, einmal eine Sonne namens Mhalloy, zur Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts, über zweieinhalbtausend Jahre vor deiner Geburt, zu einer Zeit, als ich Imperator von Arkon war."
    „Es gab eine Sonne namens Mhalloy?"
    „Ich weiß es noch wie heute ..."
    Kein Wunder, dachte ich, wenn man über ein photographisches Gedächtnis verfügt, über einen Logiksektor. Der ungewöhnliche Klang der nächsten Worte des Unsterblichen verriet, daß tatsächlich solch eine Erinnerung der ARK SUMMIA aus ihm sprach. Sein Blick verschleierte sich leicht.
    „Ein Blitz, dessen Helligkeit der einer Milliarde Sonnen entsprach, zuckte durch die äußeren Schichten Mhalloys, die mit Geschwindigkeiten von über zehntausend Kilometern pro Sekunde fortgeschleudert wurden, während der Kern die Kollapsdichte von zehn hoch sechzehn Kilogramm pro Kubikmeter erreichte und einen rasch rotierenden Neutronenstern von nur zehn Kilometern Radius bildete. Mhalloy war zur Supernova geworden, der Sonnenkiller hatte erstmals zugeschlagen ... Und Mhalloy war nur die erste von über zehn Sonnen unserer Milchstraße."
    „Der Sonnenkiller?"
    Atlan schüttelte den Kopf. „Das ist eine andere Geschichte. Aber wir haben damals überlebt, und wir werden auch heute überleben."
    „Und wie?" fragte ich höhnisch. „Es ist aussichtslos! Das erwartet uns also? Ein Blitz, und wenn wir ihn sehen, sind wir schon tot?"
    „Wir bleiben bei unserem Plan und schlagen uns zu der-Planetenfähre der Wlatschiden durch. Nur damit haben wir eine Chance."
    Ich schüttelte Atlans Arm ab, wollte die Waffe ziehen, doch meine Knie ließen mich im Stich. Der Boden schwankte unter meinen Füßen, oder ich schwankte, und dann wurde meine Welt ganz eng und dunkel, und ich merkte, daß ich plötzlich auf dem Rücken lag, und mir war unerträglich heiß, und ich konnte mich nicht mehr bewegen, nicht mehr denken, und aus weiter Ferne drang Arim von Shabons Stimme zu mir.
    „Ich kann es nicht mehr verantworten", sagte der Arzt. „Wir müssen amputieren. Sofort. Sonst stirbt er."
     
    *
     
    „Das ... das könnt ihr nicht machen!" krächzte ich.
    „Wir haben keine andere Wahl." Undeutlich sah ich das Gesicht des Medikers unendlich hoch über mir schweben. „Das Pulver der Holterer hat das Gift nicht neutralisieren können. Dein Organismus steht unmittelbar vor dem Zusammenbruch."
    „Ihr wollt mir den Arm abnehmen!" Ich glaubte laut zu schreien, brachte wohl aber nur ein heiseres Flüstern zustande.
    „Gibt es denn wirklich keine andere Möglichkeit?" drang Atlans Stimme zu mir.
    „Nein." Wieder Arim von Shabon. „Amputation oder Exitus."
    „Das dürft ihr nicht! Nicht ohne meine Zustimmung ..."
    „Er ist nicht mehr zurechnungsfähig", sagte der Arzt. „Das Fieber brennt in ihm. Er bekommt wahrscheinlich gar nicht mehr mit, was wir besprechen."
    „Doch", flüsterte ich. „Doch ..."
    „Und wie?" Errieut Atlan, aufgewühlt und gleichzeitig kalt, sachlich und voller Mitleid.
    „Mit dem Strahler. Die Wunde wird sofort kauterisiert. Eine bessere Versiegelung gibt es unter diesen Umständen nicht."
    „Ohne Betäubung?"
    „Wenn dir ein geeignetes Mittel zur Verfügung steht, wende ich es gern an."
    „Vielleicht haben die Holterer eins." .
    „Das hilft uns nicht. Ein Betäubungsmittel von Sauropoiden könnte auf Humanoide lethal wirken.
    Dieses Risiko gehe ich nicht ein."
    „Ich stelle mich freiwillig als Versuchskaninchen zur Verfügung."
    „Atlan, uns bleibt keine Zeit mehr! Wir müssen jetzt handeln, oder er

Weitere Kostenlose Bücher