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1983 - Der Sonnentod

Titel: 1983 - Der Sonnentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lösten sich einfach auf, verschwanden in einem energetischen Flimmern. Echsenwesen glitten durch die neu geschaffenen Öffnungen hinab, großgewachsene, stämmige Voranesen, aber hauptsächlich die viel kleineren, erdfarben geschuppten Saggarer.
    Ich kannte sie, diese Handlanger der Tazolen, kannte sie nur allzu gut, aus meiner Zelle, von Verhören.
    Und ich hatte nicht die Absicht, ihnen wieder in die Hände zu fallen.
    Ein Schuß fiel. Atlan! Ein Saggarer bellte heiser auf und brach zusammen.
    Ich fragte mich, warum die Algioten keine Schutzschirme errichtet hatten. Vielleicht hatten sie nicht gewußt, daß wir über Energiewaffen verfügten. Vielleicht wollten sie das Leben ihres Scoctoren nicht gefährden, indem sie uns durch das Flimmern und Knistern der Schirme vorzeitig warnten. Vielleicht waren sie damit in dem engen Höhlenlabyrinth auch einfach nur zu unbeweglich.
    Vielleicht waren sie auch nur Kanonenfutter, für das Schutzschirme einfach zu kostbar waren.
    Vier, fünf Algioten waren durch die künstlich geschaffenen Öffnungen in die Höhle eingedrungen. Einer von ihnen trug ein Gerät in der Hand, das ich wiedererkannte: einen Individualtaster tazolischer Bauweise.
    Nun wußte ich, wie sie uns gefunden hatten.
    Die Echsenwesen eröffneten sofort das, Feuer. Gezielt nahmen sieden Holterer unter Beschuß, der Dro ga Dremm bewachte. Mehrere Schüsse trafen ihn in den überlangen Hals. Die Algioten. gingen nicht das geringste Risiko ein und schossen weiter, bis ihr Opfer vollständig desintegriert worden war.
    Dro ga Dremm reagierte so schnell, wie ich es ihm vor allem nach den Strapazen der letzten Tage nicht mehr zugetraut hätte. Der Tazole sprang auf und lief los, fort von dem Kampfgetümmel, das sich mittlerweile hinter ihm entwickelt hatte. Atlan und Arim von Shabon hatten die Eindringlinge unter Beschuß genommen und trieben sie zurück. Sie leisteten kaum Gegenwehr, wahrscheinlich, um Dro ga Dremm nicht zu gefährden.
    „Nein!" schrie ich und warf mich herum. Irgendwie gelang es mir, mit dem schweren Beidhand-Strahler zu zielen. „Dro ga Dremm!" rief ich. „Bleib stehen, du feiger Hund!"
    Er reagierte nicht auf den Ruf, drehte sich nicht einmal um, sondern lief einfach weiter.
    Das würde mich nicht abhalten. Dann würde ich ihm eben in den Rücken schießen!
    Ich drückte ab.
     
    8.
     
    Bericht Ganzetta
    29. März 1291 NGZ
     
    Das Warten trieb mich zur Verzweiflung. Das elende Warten auf einen Funkspruch, der vielleicht niemals kommen würde.
    Ich war wieder auf die GANIRANA zurückgekehrt. Zwischen meinem Schiff und der PYXIS hatten wir eine HoloStandleitung errichtet. Auch unsere Bordrechner waren parallel geschaltet, so daß wir verzögerungsfrei und koordiniert agieren konnten.
    In der Zentrale der GANIRANA herrschte gespannte Erwartung. Alle Posten waren besetzt, auf meine Anweisung sogar doppelt. Ich wollte auf alles vorbereitet sein, „Die Lage wird allmählich kritisch", sagte Myles Kantor, der als Hologramm vor mir stand. „Die Zeit läuft uns davon. Wir können uns nur grobe Vorstellungen davon machen, wie es jetzt auf Holter aussieht, aber Atlan und die Überlebenden der ANUBIS schweben in akuter Lebensgefahr. Eleprysi brennt stärker als je zuvor, Auf dem gesamten vierten Planeten muß es bereits zu unglaublichen Wetterkatastrophen kommen. Die von der Hitze ausgelöste rapide Eisschmelze an den Polen löst gigantische Flutwellen aus, Stürme fegen über die Planetenoberfläche, entwurzeln die Riesenbäume und wirbeln sie wie Spielzeug durch die Luft. Der Weltuntergang hat begonnen, das Ende steht kurz bevor. Uns bleiben höchstens ein paar Stunden, vielleicht sogar nur Minuten, bis zum tödlichen HeliumFlash. Jeden Augenblick kann es zum Kollaps kommen."
    „Und noch immer keine Nachricht von Kunshan."
    „Knapp acht Lichtminuten", sagte der Chefwissenschaftler der Galaktiker geistesabwesend.
    „Was?"
    „Die mittlere Entfernung Holters zu Eleprysi beträgt einhundertundzweiundvierzig Millionen Kilometer.
    Derzeit befindet der Planet sich etwa einhundertfünfzig Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Das sind ziemlich genau acht Lichtminuten. Wenn ‘es zum Helium-Blitz kommt, haben wir also noch acht Minuten, um mit unseren Schiffen das System wieder zu verlassen."
    „Was hast du vor?"
    Kantor kam nicht mehr dazu, mir zu antworten. Eine Alarmsirene gellte auf, und gleichzeitig meldete sich die Stimme der Schiffspositronik. „Ein Funkspruch vom Planeten Holten Keine

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