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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rührte sich keinen Millimeter vom Fleck.
     
    12.
     
    Gegenwart: 24. März 1291 NGZ
     
    Acht bis an die Zähne bewaffnete Arkoniden nahmen den Aktivatorträger in Empfang. Es war eine Mischung aus Eskorte und Wache. Sie führten ihn zu den Parkanlagen, die sich um den Trichterbau erstreckten. Das Plätschern von Springbrunnen und das Gezwitscher von Vögeln begleiteten sie. Rhodan entdeckte die singenden Gesellen überall im Geäst der Büsche und Bäume. Sie flogen auf und suchten ihr Heil in der Flucht.
    Ein Stück weiter hinten ragte zwischen mehreren Hecken eine Lichterkaskade auf. Die Bewaffneten geleiteten ihren Gast bis zu dem Bohlensteg am Rand eines kleinen Sees. „Im Namen von Imperator Bostich heißen wir dich auf THEK-LAKTRAN willkommen", verkündete der Kommandant. „Geh über den Steg!
    Der Glanz des Imperiums wird dich geleiten."
    Sie machten auf dem Absatz kehrt und ließen ihn stehen. Um die Mundwinkel des Terraners spielte ein eigentümliches Lächeln. Er inhalierte die würzige Luft des Parks und richtete seinen Blick geradeaus. Der Steg führte in einem Bogen über das Wasser und endete im Nichts. Entschlossen betrat Perry die Holzbohlen. Dort, wo die Bohlen endeten, streckte er die Hand aus. Ein leichtes Kribbeln in den Fingerkuppen und unter den Fingernägeln verriet das energetische Feld und entlarvte die optischen Eindrücke als Illusion.
    Rhodan schritt weiter. Die Bohlen unter seinen Füßen blieben, und um ihn herum wallte grauer Nebel. Er erreichte den höchsten Punkt des Stegs und folgte ihm abwärts bis zu der hellen Wand, die das Ende der Planken markierte. Diesmal hielt sich der Terraner nicht auf, sondern ging einfach weiter. Er durchquerte den Vorhang aus Licht. Ein Amphitheater aus glitzernden Kristallen breitete sich vor ihm aus. Die Edelsteine leuchteten von innen heraus und tauchten das Bauwerk in buntes, lebendiges Licht. Sie lockten und strahlten stumme Botschaften aus. Am Grund des Amphitheaters entdeckte er eine einsame Gestalt. Leicht nach vorn gebeugt saß sie in einem goldenen Sessel und schien in sich hineinzulauschen.
    Wie auf ein geheimes Kommando erhob sie sich und wandte sich ihm zu.
    Der Imperator war 1,92 Meter groß, mit einem kantigen Gesicht und einer langen, geraden Nase. Seine Wangenknochen traten hervor, die Lippen waren schmal. Die Augen lagen tief in ihren Höhlen, so dass deren rote Farbe nur schlecht auszumachen war. Die weißblonden Haare trug er kurz, sie reichten lediglich bis zum Kragenansatz.
    Bostich trug eine weiße Paradeuniform mit leicht verbreiterten Schulterstücken. Jacke und Hose lagen eng am Körper an und ließen ihn gleichzeitig elegant und trainiert wirken. Über den Schultern und dem Rücken hing ein purpurfarbenes Cape mit einem Muster aus dem Staub von Edelsteinen. Es zeigte den Kugelsternhaufen Thantur-Lok. „Rhodan, willkommen im Reich der Zukunft", verkündete eine Stimme, die von allen Seiten des Amphitheaters widerhallte und sich wie ein kanonähnlicher Gesang über ihn ergoss. „Erspare es einem alten Mann, zu dir hinaufklettern zu müssen. Es soll kein Ausdruck von Unhöflichkeit sein."
    Spar dir deine Mühe! dachte der Terraner. Du bist sportlich gut durchtrainiert. Es geht dir um etwas ganz anderes.
    Nach arkonidischen Regeln bewegte sich immer der Rangniedere auf den Ranghöheren zu. Schon optisch vermittelte sich dem Zuschauer dadurch, wer der Bittsteller und wer der König war. Perry wählte die Treppe in seiner Nähe. Gemächlich stieg er die Stufen hinab und näherte sich der Gestalt. Im Abstand von fünf Metern blieb er stehen. „Guten Morgen, Imperator."
    Bostich I. hielt Rhodan formlos die Hand zum Gruß hin, und der Terraner schlug ein. „Ich bin froh, dass du gekommen bist, Rhodan. Nimm Platz!"
    Unmittelbar gegenüber dem goldenen Sessel materialisierte ein gleich großes Möbelstück in Rot und Silber.
    Perry setzte sich dem Arkoniden gegenüber und musterte die Umgebung betont gleichgültig. SENECA hatte mit seiner Einschätzung recht behalten. Bostich wollte ausschließlich mit ihm sprechen. Ging es um Camelot? „Ein ziemlich kleines Geheimtreffen", stellte der Terraner fest. „Natürlich weiß außer Euren und meinen Mitarbeitern niemand etwas von diesem Treffen, Eure Erhabenheit."
    „Das ist vollkommen richtig. Hatten Sie etwas anderes erwartet, Rhodan?"
    Bostich sprach ihn besonders höflich an, reagierte damit auf Rhodans höfliche Anrede. „Das wundert mich", interpretierte der Arkonide sein

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