Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unerkannt bis nach Camelot vorzudringen. Doch auch dieser Versuch hatte in einem Desaster geendet.
    Der Chef der Bodenabwehr Camelots war nicht Homers Meinung. Wäre es den Galactic Guardians nur darum gegangen, ein paar Cameloter in ihre Hand zu bekommen, hätten sie es einfacher haben können als durch die Präsentation eines angeblichen Überläufers. Gleichzeitig maß Assitar einem zweiten Aspekt der Angelegenheit ebensoviel Bedeutung zu. „Es geht um ein Menschenleben", hatte er Adams geantwortet. „Um ein Einzelwesen. Und das nimmt bei uns ebenso den höchsten Stellenwert ein wie bei Thoregon."
    Diese Worte hatten Homer schließlich überzeugt.
    Camelot und Thoregon.
    Prinzipien, die sie auf dem Planeten Phönix für selbstverständlich hielten, deckten sich mit der Agenda von Thoregon. „X minus drei", hörte Assitar den Syntron sagen.
    Augenblicke später kehrte die THALASSA in den Normalraum zurück. Die Orter werteten blitzartig alles aus, was sich irgendwie erfassen ließ. Dann gaben sie Entwarnung.
    Im Umkreis von zehn Lichtjahren war nichts zu erkennen, was dem 100-Meter-Kreuzer irgendwie gefährlich werden konnte. 7,3 Lichtjahre entfernt zog die kleine weiße Sonne Topas ihre Bahn. Sie besaß fünf Planeten, von denen der äußerste Zephos hieß. Vor etlichen Jahren hatte Camelot auf der unbewohnten Welt einen Stützpunkt errichtet und ihn wenig später halb vollendet geräumt.
    Schuld daran trugen die Galactic Guardians. Durch ihre verstärkte Anwesenheit im Topas-System hatte der geplante Geheimstützpunkt seinen Sinn verloren. Seither zählte Zephos zu den Operationsbasen der Guardians.
    Armin Assitar verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. Das Biomol bildete Wülste und erinnerte ihn daran, dass sich die Verkleidung nicht für Grimassen eignete. Dazu war sie nicht fein genug gearbeitet.
    Dass ausgerechnet von Zephos ein Hilferuf an Camelot erging, fügte den Merkwürdigkeiten im Zusammenhang mit dieser Welt eine weitere hinzu.
    Assitar warf Milton Oboque im Pilotensessel einen fragenden Blick zu. Der terranische Hüne senkte zustimmend den Kopf. „Wir sind im Plan", sagte er. „Bis zum Einschalten des Transmitters bleiben exakt siebenundvierzig Minuten."
    „Space-Jet klar zum Abkoppeln." Assitar ertappte sich dabei, wie seine Finger zum Hals glitten und am Ansatz der Maske kratzten. Dort bildete der Schweiß juckende Pusteln auf der Haut.
    Hätte der Kerl ihnen nicht ein bisschen mehr Zeit für die Vorbereitungen geben können?
    Wahrscheinlich wird ihm der Boden unter den Füßen zu heiß, dachte der Terraner im Dienst Camelots.
    Niemand gab ihnen die Garantie, dass das Rendezvous tatsächlich zustande kam. Und wenn, dann blieben Zweifel, ob es sich wirklich um die erwartete Kontaktperson handelte.
    Wenigstens hatte der Unbekannte seine Iris und seine Individualschwingungen dokumentiert, dazu eine biologische Besonderheit. Er besaß am rechten Fuß sechs Zehen. „Jet koppelt ab", meldete der Syntron.
    An Bord befanden sich ein Transmitter sowie acht bis an die „Zähne" bewaffnete Kampfroboter vom Typ TARA-V-UH.
    Assitar aktivierte den Selbstzerstörungsmechanismus der Space-Jet. Von jetzt an in genau zwei Stunden würde der Diskus explodieren. Der Cameloter lehnte sich im Kommandantensessel zurück und beobachtete den ständig schwächer werdenden Ortungsreflex. Augenblicke später ging die Jet in den Metagrav-Flug über. Vier kurze Hyperraum-Manöver schrieb ihr das Programm vor, mit denen sie ihre Spur zum Kreuzer verwischte.
    In einer weiteren Etappe steuerte sie den Rand des Topas-Systems an. Die Entfernung zum fünften Planeten betrug dann noch zehn Lichtminuten. Während das Schiff in freiem Fall und mit sechzig Prozent Lichtgeschwindigkeit in Richtung der weißen Sonne stürzte, verringerte sich der Abstand um weitere drei Lichtminuten. Der Zeitpunkt zur Aktivierung des Transmitters war gekommen.
    Zumindest sah das Flugprogramm es vor.
    Ob es klappte, würden sie frühestens in eineinhalb Stunden erfahren, wenn die Space-Jet zurückkehrte. Bis dahin gab es aus Sicherheitsgründen keine Verbindung zu dem Diskus.
     
    *
     
    „Ortung!" stieß Milton Oboque hervor.
    Assitar fuhr aus seiner halb liegenden Haltung auf, in der er vor sich hin gedöst hatte, und blinzelte in Richtung Chronograph. Eine Stunde und achtzehn Minuten! Der Diskus war zu früh. „Die Koordinaten stimmen mit den vorprogrammierten Rückkehr-Werten überein", meldete der Syntron. „Achtung, die Space-Jet

Weitere Kostenlose Bücher