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1990 - Der Silberwolf

Titel: 1990 - Der Silberwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Albado-Team erhielt, zu dem: er selbst seit kurz nach Weihnachten gehörte. Der. mutige Kämpfer gegen Ratten, Dscherro und Algioten hielt die Vorarbeiten des Jungen zum Netz-Neutralisator für richtungweisend.
    Die Konsole neben Ross blieb leer. Es handelte sich um Albados Steuerpult auf der provisorisch eingerichteten Plattform mitten zwischen den Geschützen des 100-Meter-Kreuzers KORONA. Es hieß, dass sie in der MERLIN mit der Verkleinerung und der Abschirmung des eiförmigen Behälters nicht vorwärts kamen und Kirk Albado seine Aufgabe daher im Container sah. Schräg über Rudyrs Standort ragte ein Ausschnitt des Minenwerfers auf. Die Konstruktion besaß gigantische Ausmaße und machte auf ihn den Eindruck, als stamme sie aus einer übergeordneten Welt. Ein Teil der Verkleidung fehlte, und Rudyr entdeckte die klobigen Tonnenroboter mit ihren Dutzenden Tentakeln. Sie montierten an der inneren Kammer des Geschützes herum. „Komm mit!" hörte der Junge Domino Ross sagen. „Ich will es mir aus der Nähe ansehen." Rudyr aktivierte mit bebenden Fingern den Antigrav und folgte dem Techniker, so schnell es ging. Die innere Kammer diente der vorübergehenden Lagerung von Minen und anderen tödlichen Waffen, die ein solcher Werfer ins All schleudern konnte, und stellte einen Hohlraum mit ovalem Grundriss dar. Die Wandung im vorderen Teil bestand aus Terkonit, im hinteren Teil aus Formenergie mit integriertem Kleintransmitter. Der syntrongesteuerte Automat sorgte für den Transport der jeweiligen Waffen aus dem Lagerraum direkt in die Kammer.
    Der Sog eines rasend schnell rotierenden Energiefelds riss das Feststoff-Projektil vorwärts und beschleunigte es um maximal zwanzig Prozent gegenüber der Eigenbeschleunigung des Schiffes. Erst dann entwickelten beispielsweise Torpedos dank ihres Antriebs ihre eigene Geschwindigkeit und rasten ins Zielgebiet; teilweise sogar durch den Hyperraum. Am programmierten Austrittsort kehrte ein solcher Torpedo in den Normalraum zurück und explodierte. Die Idee, den Sender mit Hilfe eines Minenwerfers und umgebauten Raumtorpedos ins Ziel zu schießen, stammte von Ross. Es war die sicherste und schnellste Methode. Den Sender zu einem Knotenschiff zu fliegen, ihn dort auszuschleusen und in Betrieb zu nehmen hätte zu lange gedauert. Bis dahin waren die Algioten längst im Viereinhalb-Raum verschwunden. Wenn der Netz-Neutralisator wirken sollte, dann musste sein Auftauchen überfallartig vor sich gehen. Der Gegner durfte keine Gelegenheit erhalten, in den Linearraum zu entkommen.
    Inzwischen wussten sie auch, dass die Algioten die Netze von einem geflügelten Gott namens Xion erhalten hatten, hinter dem eindeutig Shabazza steckte. Ross erwartete Rudyr auf einem Vorsprung. Er setzte sich an die Kante der Öffnung und ließ die Beine in den vierzig Meter tiefen Abgrund baumeln. Unter ihnen in der Halle bewegten sich terranische Riesen - Hyperphysiker und Techniker aus Dr. Liddy Ansunds Arbeitsgruppe. Die Männer und Frauen waren mit dem Umbau des Minenwerfers sowie der Torpedos und dem Logistik-Teil des ersten Tests betraut. „Wenn die Sonde in der Kammer ist, wird sie von einem Antigravfeld in der Schwebe gehalten", sagte Ross. „Die Männer dort unten synchronisieren es mit dem Minenwerfer-Aggregat, damit es in der Phase der Beschleunigung nicht als Bremse wirkt." Rudyr nickte. Es funktionierte im Prinzip wie beim Abschuss eines ganz normalen überlichtschnellen Torpedos. Der Unterschied bestand lediglich darin, dass der Psi-Sender ein mit sensibler Mikrotechnik ausgestattetes Ei war, dessen „Innereien" empfindlich auf die gewaltigen Kräfte der Kanone reagierten. Der Junge hatte den Algorithmus selbst entworfen, der den Sender in Relation zu den Kräften des Beschleunigungsfeldes setzte.
    Die Terraner arbeiteten im Akkord. Kirk Albado hatte den Zeitpunkt für den ersten Test auf achtzehn Uhr festgelegt. Ross wandte sich um und starrte in Richtung der Roboter. „Das soll doch ...", begann er und schüttelte die Faust. „Wollt ihr faulen Säcke endlich arbeiten? Oder soll ich euch Beine machen?" Staunend verfolgte Rudyr, wie sich die Maschinen schneller bewegten. Gleichzeitig wäre er vor Scham über den Kraftausdruck des Technikers am liebsten im Boden versunken. „He, was läufst du dunkelgrün an?" grinste Ross. „Ach so. Denk dir nichts dabei! In der Männerwelt geht es eben manchmal deftig zu. Vor allem in der terranischen."
    Natürlich! dachte Rudyr. Er ist berühmt und

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