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1992 - Aufmarsch über Thorrim

Titel: 1992 - Aufmarsch über Thorrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Recht, in dieser Situation intelligenten, friedlichen Völkern die Hilfe zu verweigern! Wir dürfen die Verzweifelten nicht abschrecken, sondern müssen so vielen Hilfesuchenden wie möglich Asyl gewähren. Dies ist unsere Pflicht als Terraner, solange wir selbst noch nicht am Ende sind!"
    „Bist du wirklich so naiv?" fragte die graugekleidete Frau. „Spätestens Ende April müssen wir selbst sterben und bis dahin will ich den Rest meiner Tage in Frieden verbringen." Stendal Navajo winkte verärgert ab und setzte sich wieder. Fast eine Minute lang sah er de Moleon in die Augen. Dann sagte er langsam: „Gia, du bist hier nur für die militärischen Belange zuständig. Es liegt jedoch keine militärische Bedrohung vor, daher ist die Entscheidung eine Frage der Politik also des gewählten Bürgermeisters." Gia sagte noch nichts, sondern wartete ab, was als nächstes kommen würde.
    Schweigend verfolgten Tess und Benjameen die Auseinandersetzung. „Ich bin jedoch Demokrat", sagte Stendal. „Daher werde und will ich meine Ansicht aufgrund ihrer Tragweite nicht ohne demokratische Legitimierung durchsetzen. Das Parlament wird entscheiden. Ich werde es für morgen zusammenrufen. Du wirst Gelegenheit haben, deinen Standpunkt vorzutragen, Gia, und ich den meinen." Kühl fügte er hinzu: „Das wäre alles." .Gia de Moleon wandte sich um und verließ grußlos den Raum. „Sie ist ein harter Knochen, Stendal", sagte Benjameen, als sich die Tür wieder hinter ihr geschlossen hatte. „Sie ist von ihrer Meinung überzeugt und wird sich nicht so leicht geschlagen geben. Ich könnte mir vorstellen, dass sie noch einige Tricks auf Lager hat ..."
    „Soll sie!", rief Navajo wütend aus. „Die Vernunft wird siegen."
    „Das glaubst du wirklich?" fragte Tess Qumisha. Er nickte störrisch. „Ja, das glaube ich."
    Der nächste Tag belehrte ihn eines Besseren. Das Parlament der Nation Alashan kam zusammen, und beide Seiten machten ihren Standpunkt klar.
    Navajo als Bürgermeister sprach als erster. De Moleon folgte ihm und präsentierte leidenschaftlich ihren Plan, selbst Notsignale auszustrahlen. Die einzige Gefahr dabei war die, dass ein Abgleich der Bebenwarngebiete mit dem Thorrtimer-System das falsche Spiel durchkreuzen könne. Doch Gia de Moleon vertraute darauf, dass niemand einen solchen Abgleich unternahm. „Unser Volk hat schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, aber wir haben uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen und die Nation Alashan neu aufgebaut. Soll das alles umsonst gewesen sein? Ich sage nein!" Lauter Applaus antwortete ihr, als sie sich wieder setzte. Stendal Navajo sah es und musste in diesem Augenblick bereits geahnt haben, dass er unterliegen würde. Das Ergebnis lautete: 78 Prozent für Gia de Moleon und die Abschottung des Thorrtimer-Systems von den Wirren in DaGlausch.
     
    5.
     
    Worrher
     
    Die RAQZETT hatte die insgesamt achte Linearetappe hinter sich gebracht und dabei 21.000 Lichtjahre Entfernung zu Phyralo-Por zurückgelegt.
    Kommandant Worrher war mit den Nerven am Ende. In den letzten Wochen hatte er allein durch Schwitzen ein Siebtel seines Körpergewichts verloren. Unablässig empfing die RAQZETT die Hilferufe anderer Flotten, die wie sie auf der Flucht ins Nirgendwo waren. Greinach hatte befohlen, nicht darauf zu reagieren, aber das war schwer für Worrher. Er hatte viel Phantasie und konnte sich vorstellen, wie es überall draußen im Weltall aussah. Einmal waren die 33 Schiffe der Por nahe genug an einem bewohnbaren Planeten vorbeigekommen, um orten zu können, was sich um ihn herum abspielte. Zwei Evakuierungsflotten verschiedener Völker hatten ihn gleichzeitig erreicht und sich ein Raumgefecht darum geliefert, wer von ihnen diese Welt in Besitz nehmen konnte wobei doch sicherlich Platz genug für die Überlebenden beider Völker gewesen wäre.
    Als eines der Völker die Flotte des anderen total aufgerieben hatte und zur Landung ansetzte, verging ihre eigene Flotte im konzentrierten Abwehrfeuer der Eingeborenen, die offensichtlich nicht daran dachten, den Verzweifelten Hilfe zu leisten. Und weitere Sprüche kamen herein. „... die einzigen Überlebenden des großen Volks der Rau-Kele. Hört uns denn niemand? Welcher Planet gibt uns Asyl? Unsere Vorräte gehen zur Neige.
    Lange können wir uns nicht mehr halten ..."
    Oder: „Hier spricht Bo-En-Or, der Kommandant der LU-AR, des letzten Raumschiffs der Mo-Ke-Lamar. Wir sind der Nova, zu der unsere Sonne wurde, mit letzter

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