1992 - Aufmarsch über Thorrim
sind wir alle gestorben. Wir benötigen eure Hilfe, OPHETO! Können wir einen Rendezvouspunkt vereinbaren?"
„Natürlich", hörten Worrher und Aya den Oberbefehlshaber antworten.
Greinach gab ihre aktuellen galaktischen Koordinaten durch, dann verabschiedete er sich von den Fremden mit den besten Wünschen; er würde hier auf sie warten. Als dieser Kontakt beendet war, wandte er sich an die Kommandanten seiner Schiffe: „Ihr habt alle mitgehört, wie ich euch kenne. Ich befehle, dass alle Waffensysteme klar zum Gefecht gemacht werden. Wir werden die Engosianer gebührend empfangen und ihre Schiffe so weit zu Schrott schießen, dass nur die intergalaktischen Triebwerke unbeschädigt bleiben. Diese werden wir in unsere Schiffe einbauen und damit die Flucht zur Nachbargalaxis bestreiten. Ihr seht, meine Vision geht in Erfüllung."
„Er ist wahnsinnig geworden!" entfuhr es Worrher.
Der Kommandant ließ seine Pseudopodien aufgeregt durch die Luft schnellen und schwitzte wie nie. Wenn es so weiterging, starb er binnen kurzer Zeit an Austrocknung, denn er hatte nicht genug Wasser zur Verfügung, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Aber er konnte sich nicht beruhigen. „Greinach ist vollkommen verrückt!" zeterte er. „Verrückt und gefährlich! Sein Funkspruch war eine Falle. Jetzt, da sich jemand daraufhin gemeldet hat, will er ihnen ihre Schiffe wegnehmen."
„Nur die Antriebe, Kommandant", sagte Vermensch, der Cheftechniker. Er befand sich zufällig in der Zentrale. „Aber das läuft auf dasselbe hinaus, .denn wir wissen nichts von der Bauweise der fremden Schiffe. Es ist unmöglich, ihre Antriebe einfach aus- und bei uns einzubauen. Ganz abgesehen davon, dass wir ihre Funktionsweise wahrscheinlich nicht. sofort verstehen könnten. Greinach lebt so in seinem Wahn, dass er das vollkommen übersieht. Und selbst falls es ginge, hätten wir garantiert nicht die Zeit dazu."
„Also, was schlägst du vor?" fragte Worrher. „Wir müssen Widerstand leisten. Es darf nicht dazu kommen, dass sich die Todgeweihten gegenseitig abschlachten. Wissen wir denn, über welche Waffen diese Engosianer verfügen?"„Also Meuterei?"„Passiver Widerstand", empfahl Aya. „Wir ignorieren ganz einfach den Schießbefehl" Worrher tropfte. Verzweifelt versuchte er, sich in seinem Sitz zu halten. Immer wieder rutschte er in seinem eigenen Schweiß nach vorn. Aya holte Wasser und gab ihm zu trinken - zuerst seine Ration, dann ihre eigene. Dankbar sah er sie an. „Wir allein richten damit nichts aus, wenn die anderen Kommandanten nicht auch den Befehl verweigern", meinte Vermensch. „Wir müssten uns schon mit ihnen absprechen."
„Aber das geht nicht, ohne dass Greinach davon erführe", jammerte Worrher. In diesem Augenblick erschien das Gesicht des Kommandanten Ejgensch von der QUAMONTH im Holoschirm. Auch er schwitzte stark. Seine Körperauswüchse zitterten. „Por!" rief er aus. „Unser Oberbefehlshaber Greinach ist wahnsinnig geworden! Es ist unsere Pflicht, ihn zu stürzen. Als Stellvertretender Oberbefehlshaber fordere ich euch auf, seine Befehle zu ignorieren und euch meinem Kommando zu unterstellen. Es darf kein einziger Schuss auf die Engosianer abgegeben werden. Vielleicht finden sie und wir gemeinsam einen Ausweg aus unserer Lage. Es ist ..." Und da geschah das Entsetzliche. „Dort!" schrie Vermensch und zeigte auf einen der anderen Schirme, der die direkte Umgebung der RAQZETT zeigte. .
Die halbe Flotte war darauf zu sehen und wie plötzlich ein Strahl aus dem Führungsschiff zuckte und in eines der anderen Schiffe einschlug.
Geistesgegenwärtig aktivierte Worrher die Schutzschirme der RAQZETT. Auch die anderen Kommandanten reagierten richtig, und bevor die QUA.
MONTH im Feuer aus den Kanonen des Führungsschiffs explodierte, hatten sich alle übrigen Einheiten in ihre Schutzfelder gehüllt. Worrher glaubte, ihm müssten die beiden Herzen stehen bleiben. Das hatte es noch nie gegeben! Der' Oberbefehlshaber der Flotte hatte soeben seinen Stellvertreter mitsamt dessen Mannschaft und den zweihundert Schläfern abschießen lassen nur weil dieser eine andere Meinung vertrat als er!
Greinachs Gesicht erschien wieder im Holo. „Ihr habt es alle gesehen", sagte er. „Es soll jedem von euch eine Warnung sein, sich gegen mich aufzulehnen und meine Befehle zu missachten. Wir werden die Engosianer schlagen und mit ihren Triebwerken das Gelobte Land in einer anderen Galaxis erreichen oder alle sterben. Hat sich noch
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