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1992 - Aufmarsch über Thorrim

Titel: 1992 - Aufmarsch über Thorrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte Tess bisher nur immer die falschen Fragen gestellt?
    Wie von Benjameen vorausgeahnt, meldete sich früh am anderen Tag Stendal Navajo bei ihnen und bat sie, sich bei ihm einzufinden. Sie wuschen sich, frühstückten überhastet und kleideten sich an. Danach ließen sie sich von einem Gleiter zur Residenz des Bürgermeisters bringen. Auch dort mussten sie warten, bevor Stendal zwei Journalisten zufriedengestellt hatte. Erst nach einer Viertelstunde später kam er herein und setzte sich. Mit einem Tuch tupfte er den Schweiß aus seinem Gesicht. Tess lächelte. „Wieso hast du uns gerufen?" fragte sie direkt. Navajo fühlte sich leicht übertölpelt. Dann lächelte auch er. „Ihr scheint es schon erraten zu haben. Ich möchte euch bitten, nochmals einen Kontaktversuch zu Nisaaru zu unternehmen. Wir müssen wissen, ob sie auch einem Thoregon-Volk zuzuordnen ist. Es ist wichtig für unsere zukünftigen Handlungen."
    „Wir dachten es uns tatsächlich bereits", sagte Tess. „Aber ich darf dir keine großen Hoffnungen machen. Du weißt gut genug, wie erfolglos unsere bisherigen Bemühungen waren."
    „Ja, aber da war der Stern von Baikolt noch nicht da ..."„Machst du so viel von seiner Anwesenheit abhängig?" fragte Benjameen den Bürgermeister. Stendal Navajo hob die Schultern. „Es ist einen Versuch wert, oder meint ihr nicht?"
    „Ich habe keinerlei Hoffnung", erwiderte Tess, „aber wir machen es. Zu verlieren haben wir nichts."
    „Genau das hoffte ich von euch zu hören", sagte Stendal. „Im Übrigen weiß Gia de Moleon noch nichts von dieser Initiative. Besser, ihr habt den Flug hinter euch gebracht, bevor sie mit dieser Idee aufkreuzt."
    Benjameen grinste. „Das ist wahrhaftig ein triftiger Grund", sagte er.
    Wieder saßen die beiden Mutanten unter der Kuppc1haube einer Space-Jet, und wieder waren sie im freien All unterwegs zu Nisaaru. Schräg über ihnen leuchtete der Stern von Baikolt. Tess war bereits konzentriert, aber sie konnte noch mit Benjameen reden. „Eigentlich sollten wir beeindruckter sein", sagte sie leise zu ihm. „Drei Superintelligenzen im Thorrtimer-System - wann hat es etwas Ähnliches schon einmal gegeben? Wir sollten vor jeder einzelnen von ihnen Ehrfurcht empfinden, aber wir tun es nicht. Weshalb?"
    „Weil wir um unsere Fortexistenz fürchten", antwortete Benjameen. „Und weil wir nicht wissen, ob und wie diese drei Entitäten uns diese ermöglichen sollten - bei allen Versprechungen Wechselbalgs."
    „So mächtig sie in ihrer Mächtigkeitsballung auch sein mögen, ich glaube nicht, dass sie das Superbeben aufhalten können", meinte Tess. „Konzentriere dich jetzt stärker, bitte", sagte Benjameen. „Wir haben die dreißig Millionen Kilometer Distanz gleich erreicht."
    „Fliege uns bitte näher heran. Bis auf ... zwanzig Millionen Kilometer."
    „Dann kommen wir der Sonne und ihren Protuberanzen gefährlich nahe", gab Benjameen zu bedenken. „Wozu haben wir unsere Paratrons?" Mit aktivierten Schutzschilden flog die Space-Jet so nahe an Nisaaru heran wie nie zuvor. Tess schoss wieder die Augen und legte die Hände an ihre Schläfen. Ihre Finger begannen wieder zu zucken, die Lider zu flattern. Benjameen überließ den Flug, der bereits stark verzögerte, dem Autopiloten und legte ihr den Arm um die Schultern.
    Rund zwanzig Millionen Kilometer von Nisaaru entfernt stoppte die Space-Jet. Die Sonne Thorrtimer loderte wie ein Glutofen auf den Schirmen.
    Protuberanzen streiften den Schutzschirm der Jet und wurden abgeleitet. Tess bekam davon nichts mit. Sie war ganz in sich selbst versunken.
    Benjameen konnte nach einiger Zeit sehen, wie sich ihre Lippen lautlos bewegten. Er wagte es nicht, sie diesmal zu stören. Fast hätte er schwören können, dass sie endlich Kontakt mit Nisaaru hatte. Aber bis zu einer Bestätigung dauerte es fast eine Viertelstunde. Dann endlich erwachte Tess aus ihrer Trance und kehrte in die Wirklichkeit zurück. „Lass uns umkehren, Benjameen" ,sagte sie. „Was ich wissen wollte, das weiß ich jetzt."
    „Du hattest tatsächlich Kontakt? fragte er. „Was hat Nisaaru gesagt?"
    „Dass sie die Superintelligenz ist, deren Mächtigkeitsballung sich um die Kerngalaxis Chearth gruppiert, und eines der von ihr betreuten Völker sind die Gharrer, das fünfte Thoregon-Volk."
    „Also doch!" entfuhr es Benjameen. „Ein weiteres Thoregon-Volk. Damit wären über ihre Superintelligenzen jetzt insgesamt drei von ihnen hier vertreten. Das ist kein Zufall

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