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1992 - Aufmarsch über Thorrim

Titel: 1992 - Aufmarsch über Thorrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kraft entkommen. Hört mich jemand? Bitte, meldet euch! Wir sind nur noch dreihundert Mann, für die Platz auf jeder bewohnten Welt sein sollte. Wir wollen nur Asyl! Helft uns, wir kommen in Frieden und werden euch nicht zur Last fallen!"
    Oder: „... haben nur noch wenige Tage zu leben. Unsere Vorräte sind erschöpft. Bitte helft uns, wenn ihr uns hört. Wir bezahlen jeden Preis für Nahrungsmittel. Ich wiederhole: Hier spricht die TATURA, das Führungsschiff einer kleinen Flotte aus fünf Schiffen der Tatura-Intelligenz aus der galaktischen Southside. Wir haben 23.000 Lichtjahre zurückgelegt, aber nur noch wenige Tage zu leben. Unsere Vorräte ..."
    Worrher schaltete ab. Er konnte es nicht mehr ertragen. Aya saß neben ihm. Nach dem vollzogenen Paarungsritual hatte sie aufgehört zu schwitzen.
    Dafür schwoll ihr Leib an. Worrher stand vor der unmöglichen Situation, dass er vielleicht in diesem Leben noch einmal Vater werden sollte. Die Schwangerschaft bei den Por dauerte im Regelfall vier Monate. Nein, so lange lebte er bestimmt nicht mehr... Die Atemluft war merklich schlechter geworden. Die Nahrung musste rationiert werden. Auf allen Schiffen sah es gleich aus. Die Kommandanten hielten Kontakt untereinander. Es gab die ersten Todesfälle - nicht durch körperliche Schwächung, sondern aus Verzweiflung, die nicht mehr ertragen wurde. In fast allen Fällen handelte es sich um Selbstmord. Oberbefehlshaber Greinach ließ seine Schiffe einen rätselhaften Kurs fliegen. Es ging im Zickzack durch DaGlausch und nicht, wie es logischer gewesen wäre, auf einer geraden Fluchtlinie.
    Außerdem verzichtete Greinach darauf, ebenfalls Notrufe auszustrahlen. Und die Zwischenstopps wurden immer länger. Es war fast so, als warte Greinach auf irgendetwas, denn keine technische Inspektion dauerte so lange. Aber was sollte es? Auch die Evakuierungsflotte empfing die Nachrichten der Bebenwächter. Worrher wusste, wie schnell sich offensichtlich der Untergang von DaGlausch vollzog, und machte sich keine Illusionen mehr. Dennoch hätte er für sein Leben gern gewusst, welche Taktik der Oberbefehlshaber verfolgte. Greinach war auf Phyralo-Por Chef der Sicherheit gewesen. Als solcher verfügte er über Informationen, die andere nicht hatten. Und er hütete sie wie eines seiner Stielaugen.
    Hatten die unnötigen Verzögerungen damit zu tun? „Zerbrich dir nicht deinen schönen Kopf, Worrher!" sagte Aya, die Bezaubernde. Beide Por saßen sich gegenüber. „Sicher lässt Greinach nur deshalb keinen Notruf abstrahlen, um zu vermeiden, dass eine eventuell feindliche Flotte auf uns aufmerksam wird."
    „Vielleicht", räumte der Kommandant ein. „Aber hör dir nur das an. Klingt das nach Feinden?" Er regulierte die Lautstärke der empfangenen und vom Computer getrennten Hilferufe so, dass sie die Zentrale ausfüllten. Es waren Dutzende die die Antennen der RAQZETT auffingen. Und das in einem Umkreis von vielleicht sechs-, siebenhundert Lichtjahren. Es war nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus der Doppelgalaxis DaGlausch-Salmenghest. Überall kämpften intelligente Wesen ums Überleben. Worrher durfte gar nicht daran denken, wie viele Planetenvölker die interstellare Raumfahrt noch nicht entdeckt hatten und lautlos auf ihrer Welt in den Flammen der Sonne vergingen, ohne dass jemals jemand von ihrem tragischen Schicksal erfuhr. Wie viele mochten es bisher sein? Hunderte? Tausende? „Wir müssen das Erbe unseres Volkes bewahren", sagte er zu Aya, obwohl er genau wusste, dass dies nur ein Wunschtraum war. Wenn sie keinen bewohnbaren Planeten fanden, war es innerhalb von höchstens drei Wochen aus mit ihnen. Sie würden ersticken oder verhungern und verdursten. „Ja, Worrher", sagte die junge Par. In diesem Augenblick empfingen sie den Spruch, der auf Hyperbasis von Greinachs Führungsschiff in die Galaxis hinausgesendet wurde: „Hier ist die OPHETO von der Evakuierungsflotte von Phyralo-Por", hörten Worrher und Aya fassungslos. „Wir sind mit intergalaktischen Triebwerken ausgerüstet und bieten ebenfalls so ausgestatteten Völkern an, unseren Flug zur Nachbargalaxis mitzumachen. Wir haben ausreichend Energie, Atemluft und Nahrung. Wer uns hört und über entsprechende Antriebe verfügt, der soll uns antworten und dann zu uns aufschließen, Unsere Position ist ..."
    „Aber das ist doch verrückt!" entfuhr es Worrher. „Wir haben gar keine fernflugtauglichen Triebwerke, ganz zu schweigen von Luft und Nahrung!"
    „Ich sehe das auch

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