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1993 - Vorstoß in den Kessel

Titel: 1993 - Vorstoß in den Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Probleme zu verstehen. Trotzdem wissen Sie nichts von mir. Für Sie bin ich Schmitt, der Cyno." Er ergriff Alaskas Hand.
    Für einen Sekundenbruchteil sah der Maskenträger den Cyno, wie er wirklich war. Der Eindruck ging jedoch so schnell vorüber, dass Alaska nicht sicher war, ob er überhaupt etwas gesehen hatte oder einer Sinnestäuschung zum Opfer gefallen war...
    Zweiter Tag: „Ausweichmanöver, schnell!" donnerte das Organ des Haluters. „Hyperraum-Etappe Backbord, drei Lichtjahre, dann Rücksturz, Wechsel Richtung Kesselzentrum und weitere zwei Lichtjahre."
    „Verstanden." Alaska keuchte. Blitzschnell erschien die neue Kurslinie in Harno; der hagere Mann setzte die Daten in konkrete Gedankenbefehle um und stellte erleichtert fest, dass die KYTOMA ebenso perfekt reagierte wie der Gesamtverbund.
    Unvermittelt war vor ihnen ein Riesenberg aufgetaucht, dessen Hänge von schäumenden Wogen deformiert waren. Ein unübersehbares Brodeln und Gischten. Es hätte sie vermutlich zerfetzt, wäre die Warnung Rakanes nicht rechtzeitig umgesetzt worden. Das Scheuern und Schmirgeln entwickelte sich inzwischen vermehrt zu einem schmerzhaften Stechen.
    Ob Sublicht-Flugphase oder beim Eindringen in den Hyperraum: Von allen Seiten schienen Abermillionen Nadeln auf den Mann einzuprasseln, perforierten seine Haut, reizten die Nervenenden, waren aber noch zu ertragen. Um die Etappenlänge zu halten, hatte der Überlicht-Faktor weiter reduziert werden müssen, doch das ging einher mit noch höherer Konzentration, einem noch schnelleren Ansteigen der psychischen Belastung.
    Alaska ahnte, dass es die Piloten allein niemals geschafft hätten. Nur der Verbund half, die Kombination vieler Einzelkomponenten, die einander stärkten und kräftigten. Vereinzelt waren drängende Impulse der Superintelligenzen auszumachen, doch das Kollektiv tat, was es konnte. Mehr war einfach nicht herauszuholen.
    ... und er fühlte sich plötzlich unbeschwert. Er konnte freier atmen und blickte auf den scheinbar endlosen weißen Fleck, der die Landschaft unterhalb der Anhöhe abgelöst hatte. Regenwasser tropfte von der Maske. Kytoma sah ihn an; ihr nasses Haar klebte glatt am Kopf. Die Linien des mageren Gesichts wirkten wie gemeißelt; ohne die Augen hätte es wie tot gewirkt. „Das Universum ist nicht tot oder leer", sagte sie leise. „Zwischen den Galaxien gibt es gewaltige Kräfte. Energetische Linien laufen von Stern zu Stern, von Galaxis zu Galaxis. Kosmische Orkane toben zwischen den Galaxien. Es ist ein ständiges Werden und Vergehen. Wer die frei werdenden Kräfte versteht, kann sich ihrer bedienen. Wir beherrschen das Geheimnis der Absoluten Bewegung. Das bedeutet, dass wir uns jedem energetischen Bewegungsablauf innerhalb des Universums anpassen können.
    Dabei können wir bis zu einem gewissen Punkt als Träger für Uneingeweihte fungieren." Er hörte ihre Stimme, lauschte den Erklärungen, deutete ins Tal hinab und machte einen Schritt auf die weiße Wand zu. Unmittelbar bevor er sie erreichte, verlangsamten sich seine Bewegungen und erstarben schließlich völlig. Er konnte nicht einmal den Arm ausstrecken, um die weiße Wand zu berühren... ...und lauschte angestrengt, doch es gab nur das Säuseln des Windes. Links neben Alaska befand sich die große dunkle Öffnung im Boden. Es war keine gewöhnliche Grube, denn trotz des Lichts der fünf Monde konnte er keine Wände erkennen. Die Öffnung wirkte auf ihn wie aus dem Raum-Zeit-Kontinuum herausgestanzt - oder eine abgelegte Scheibe aus wesenloser Schwärze. Der Blick auf die Statuen rings um die Grube ließ Alaska schaudern. Plötzlich erinnerte er sich und wusste, weshalb ihm die Statuen so bekannt vorkamen. Sie glichen jenen, die in Tiahuanaco gefunden worden waren. Alaska schloss die Augen. Die Ähnlichkeit dieser Statuen mit jenen von Tiahuanaco konnte nur ein Zufall sein, und das ungewisse Licht half, dass er zu diesem Trugschluss gekommen war. Er wälzte sich herum, kroch auf Händen und Knien zwischen den Statuen zum Rand der Grube. Vorsichtig 'streckte er den Arm aus - und dieser verschwand...
    Dritter Tag: Die Eruptionsdichte erreichte, als etwas mehr als die Hälfte der Wegstrecke zurückgelegt war, einen neuen Höhepunkt. Es war schwierig, die gemeinsame Kraftfeldblase überhaupt noch zu stabilisieren. Je näher sie dem Zentrum kamen, dem hyperphysikalischen Schwerpunkt, desto problematischer gestaltete sich die Navigation. Sogar Harno hatte Probleme, eine Darstellung von mehr

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