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1995 - Der Tod auf Terra

Titel: 1995 - Der Tod auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht umgekehrt.
    Stürzte ich? In ein endlos tiefes Loch? Feuerräder wirbelten in der Dunkelheit. Galaxien. Ich sah sie zusammenstoßen, sich durchdringen und ausglühen. Zurück blieben fahle Sonnen, umkreist von zerborstenen und öden Welten, auf denen das alte Leben nahezu erloschen war. Furchtbare Monstren schwärmten aus und vernichteten, was die kosmische Katastrophe überstanden hatte. Zurück blieb eine Sternenwüste, ein Kosmos ohne Leben, den das Wirken Thoregons geschaffen hatte ...
    Gepresste Atemzüge schreckten mich auf. Es war mein eigenes Atmen, das mich in die Realität zurückholte. Der Formenergiehelm hatte sich geschlossen, und der Sauerstoffanteil schien ein wenig höher zu sein als normal. Immer noch schwang die Warnung vor Thoregons verderblichem Tun in meinen Gedanken nach. Nur wenige Sekunden hatte der qualvolle Einfluss angehalten, aber wie schlimm mochten alle betroffen sein, die nicht wie ich das Glück hatten, einen Aktivator zu tragen. Sie bezahlten mit ihrem Leben - wie überall in den Städten.
    Startac hatte den Tod gespürt und sein Heil in der Flucht gesucht. Ich fragte mich, wie weit er wirklich gekommen war. Wahrscheinlich lag sein Leichnam nur ein paar Meter entfernt. Die weitaus kleinere und relativ übersichtliche Nebenhalle, in der ich den Jungen hatte verschwinden sehen, war leer. Es gab einen zweiten Ausgang, vielmehr hatte es ihn gegeben, doch er war verschüttet und absolut unpassierbar. Hier war kein Durchkommen.
    Andererseits war Startac nicht zurückgelaufen, in dem Fall hätte ich ihn sehen müssen. Und in Luft konnte er sich nicht aufgelöst haben. Nachdem ich noch einmal wirklich jede Nische nach dem Jungen abgesucht hatte, blieb der Verdacht, dass Startac einen Deflektor unter seiner weiten Kleidung getragen hatte. Aber wozu benötigte ein Siebzehnjähriger, der nach seinem verschütteten Vater suchte, ein solches Gerät? Wie es aussah, würde das eine der ungelösten Fragen bleiben, die sich im Laufe der Jahrtausende in großer Zahl angehäuft hatten. Auch wenn es mir nicht behagte, ich hatte gelernt, damit zu leben. Eine kaum verständliche Stimme erklang im Helmempfang. Margret Zhamant ließ mich wissen, dass es wieder sehr viele Tote gegeben hatte, vor allem unter den Rettungsmannschaften. Sie schwor Stein und Bein, dass sie den Verantwortlichen zur Strecke bringen würde.
     
    6.
     
    Feuerfunken in der Schwärze, geboren aus vergangener Größe verzehren sich selbst im Augenblick, verschlingen ihre Galaxien, töten und gebären.
    Lied der Sterne. Die letzten Empfindungen einer unbekannten Zivilisation, konserviert im Gammagewitter einer Hypernova, die ihre Galaxis entvölkerte.
    Ziellos ließ Ramihyn sich über die Oberfläche des Planeten treiben. Nur an einigen Orten verweilte er länger, es waren willkürlich gewählte Plätze, das Herz einer Großstadt ebenso wie die scheinbare Abgeschiedenheit nahezu unberührter Natur. Manchmal nahm er Informationen in sich auf. Es erschien ihm zunehmend unverständlicher, wie die Terraner sich in eine Position hatten bringen können, dass eine Kosmische Fabrik gegen sie aufgeboten werden musste.
    Ihr Planet war ein Sammelsurium kleiner, dezentraler Energieerzeuger. Zur Versorgung ihrer Städte hätten sie den Hyperraum anzapfen können, immerhin verfügten ihre Raumschiffe über in geringem Maß effektive Zapfanlagen. Aber sie machten dies nur in sehr geringem Umfang. Sie hatten nicht einmal versucht, ihrer Sonne Materie zu entreißen und, von Kraftfeldern gehalten, im Bereich der äußeren Atmosphäre zur Wirkung zu bringen.
    Stattdessen spielten sie mit Wind und Wasser und nutzten die Gezeiten ihrer Ozeane, ein unvergleichlich höherer Aufwand. Außerdem bohrten sie Löcher tief in die Kruste ihrer Welt, um mit Wasser Dampf zu erzeugen, der leistungsschwache Turbinen antrieb. Wieder und wieder nutzten sie die Wärme, ebenso wie das Licht ihrer Sonne.
    Umweltschutz nannten sie dieses Verhalten. Sie wollten ihre Welt schonen. Wozu? Es gab Milliarden ähnlicher Planeten in dieser und den benachbarten Galaxien. Vielleicht lag ihr Verhalten im Aufbau ihrer ebenso schwachen Körper begründet. Ihre Neugeborenen waren auf Hilfe und Pflege angewiesen und konnten sich nur durch primitive Schreilaute verständlich machen. Sogar Tiere waren vom ersten Augenblick nach ihrer Geburt an in der Lage, sich aus eigener Kraft fortzubewegen. Ramihyn überquerte einen der großen Kontinente und streifte eine der auf dem Meeresgrund

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