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1995 - Der Tod auf Terra

Titel: 1995 - Der Tod auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingetreten. Achtung: Transmitterabstrahlung des Patienten Mervin erfolgt nach Medosektion B..."
    „Neurologische Betreuung ist bereit!" Die Piloten der Beiboote riskierten Kopf und 'Kragen, um die nacheinander zurückkehrenden Rettungsmannschaften rasch an Bord nehmen zu können. Nahezu auf Tuchfühlung senkten sich einige Space-Jets auf das glühende Wrack herab. Etwas mehr als fünf Minuten seit Beginn der Rettungsaktion.
    Die Ortungen hatten außerhalb des Sol systems weitere Schiffe erfasst, die im freien Fall durch den Raum trieben. Die Vermutung lag nahe, dass auch sie nur mehr Wracks waren. Acht Minuten seit dem Rücksturz der PAPERMOON aus dem Metagravflug. Die Zweite Pilotin Serah Jennin war eine der wenigen, die sich von Anfang an nicht um die Rettungsaktion gekümmert hatten. „Sieh dir das an!"
    Rhodan schreckte zusammen, als die Plophoserin ihm eine Holofolie so dicht vor die Augen hielt, dass er gezwungen war, den Kopf zurückzulegen.
    Von hinten war sie an ihn herangetreten, und als er den Blick wandte, starrte ihr schmales. Gesicht ihn herausfordernd an. Ein hageres Raubvogelgesicht, ausgezehrter als früher, mit zusammengekniffenen Brauen und loderndem Blick. Kein Wunder, dass sie bei der Besatzung wenig beliebt war. „Um die Sache sollten wir uns vordringlich kümmern!" Ihre Betonung war eine harsche Kritik und zugleich Aufforderung, ohne weitere Verzögerung ins Solsystem einzufliegen. „Ich bin noch nicht kurzsichtig." Rhodan schaffte es nicht, ihr die Folie abzunehmen oder den Arm ein Stück weit wegzuschieben. Ihre Finger verkrampften sich um den Rand der Folie, deren Wiedergabe jetzt wechselte. „Acht Ortungen, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf Wracks schließen lassen"> stellte die Plophoserin fest. „Ich habe ihre Kursvektoren zurückverfolgt jedes der Schiffe muss zwischen Erdumlaufbahn und Asteroidengürtel in den Hyperraum gegangen sein, und zwar in dem Raumvektor, in dem Terra derzeit steht. Plus/minus eineinhalb Lichtminuten." Er hatte es geahnt. In Erdnähe schien eine vernichtende Raumschlacht stattgefunden zu haben. Über ihren Ausgang brauchte er nicht zu spekulieren. Auch den Gegner glaubte er zu kennen: Das Störfeld unbekannter Natur, das überlichtschnelle Ortungen ebenso unterband wie jeden Hyperfunk, entstammte hochwertigster Technik.
    Die Vernichtung von MATERIA entpuppte sich damit als Pyrrhussieg, für den ein verdammt hoher Preis zu zahlen war. „Hast du nichts dazu zu sagen, Perry Rhodan?" stieß die Zweite Pilotin hervor. „Du schwebst längst in höheren Gefilden. Was interessieren dich noch ein paar Galaktiker, solange du irgendwo weit draußen ..."
    „Halt die Luft an, Serah!" Rhodans Linke schoss vor und umklammerte das Handgelenk der Plophoserin. „Terra ist meine Heimat und wird das immer bleiben, und ob du es glauben willst oder nicht, ich fühle mich im Moment, als wäre ich zwischen zwei Mühlsteine geraten." Verständnislos starrte sie ihn an. „Z wischen was?" fragte sie verwirrt.
    Natürlich hatte sie keine Ahnung. Woher auch. Bestenfalls kannte sie hochfrequenzgereinigtes und aufgespaltenes Getreide, aber heute noch zu wissen, was Mühlsteine waren... „Was ist das hier?" Rhodans Zeigefinger schien den Folienrand durchbohren zu wollen. Verwaschene Signaturen, undeutlich und einander überlagernd, lagen außerhalb des Störfeldes. Die Pilotin zuckte mit den Achseln. „Eine Überlappungsfront möglicherweise, hochgespannte Energiefelder ..."
    „Paratronschirme", sagte Rhodan. „Mit einiger Phantasie lassen sich die Verzerrungen in der, Wiedergabe als Wechselwirkung interpretieren, ausgelöst durch die unbekannten Energien, die das Solsystem abschirmen. Ich gehe jede Wette ein, dort stehen einige größere Schiffe in Warteposition. Vermutlich Einheiten der LFT-Heimatflotte."
    Der aufheulende Distanzalarm über tönte Serah Jennins halbherzige Zustimmung. Gleißende Helligkeit sprang von den Bildschirmen herab, als das Wrack des 200-Meter-Raumers in einer unerwarteten Glutwoge explodierte. Der einsetzende Trümmerhagel, viele Wrackteile waren größer als mehrstöckige Wohngebäude, ließ die Schirmfeldstaffel der PAPERMOON sekundenlang aufflammen. „Schadensmeldungen?"
    „Negativ, Sir!"
    Für einen Augenblick war es wie früher, als die Schiffe noch größer und ein Teil der Mannschaften noch Individualisten gewesen waren, Menschen mit Ecken und Kanten, deren Sehnsucht dem Abenteuer gegolten hatte. Sir! Wie lange hatte Rhodan diesen Ruf

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