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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Teil einer mächtigen Wesenheit, die absolut unergründlich war, die jedoch die Kartanin - und vermutlich auch alle anderen - auf eine Reise mitnahm, um sich ihr mitzuteilen.
    So muss Vincent sich gefühlt haben, dachte sie in einer Gefühlsaufwallung. Dann wurde sie einfach fortgerissen.
     
    3.
     
    Sirku, 25. April
     
    Ich bin Sirku, und ich bin erwacht. Dies ist, was ich euch mitzuteilen habe: Die Guan a Var dürfen nicht vernichtet werden. Ihr habt sie als Monster von Louipaz bezeichnet, als eine Plage. Die Sonnenwürmer aber sind keine Plage, sondern ein Segen, wenn sie richtig geführt werden. Soviel wisst ihr bereits: Vor über 6000 Jahren eurer Zeitrechnung wurden die Guan a Var durch einen speziellen Hyperimpuls aus der von ihnen entvölkerten Galaxis Louipaz nach Chearth gelockt, um im Herz des Sonnentresors gefangen zu werden. Dies hat euch So'o'both mitgeteilt: Für die Sonnenwürmer flammte ein kosmisches Leuchtfeuer auf, das Nahrung im Überfluss versprach und eine unwiderstehliche Verlockung bildete. Die Baolin-Nda haben in unserem Auftrag den Lockimpuls mit einer Gerätschaft ausgelöst, die für euch nicht weiter von Bedeutung ist. Es ist, soviel kann ich verraten, nicht der Yaronag.
    Die Aufgabe der Nonggo war es dann, den Yaronag anhand einer Bedienungsanleitung der Baolin-Nda zu aktivieren, um die Falle zu schließen. Dao-Lin-H'ay sah den riesigen Feuerball im Zentrum der Sonnenballung vor sich. Die 60 Sonnen und deren bekannte Planeten sausten in ho her Geschwindigkeit und großer Entfernung an ihr vorüber. und dennoch konnte sie einzelne Details erkennen. Die Nonggo bauten seinerzeit zu Tausenden an jenen zwölf Stationen, die bis vor kurzem noch so heiß umkämpft gewesen und nun größtenteils vernichtet waren. Andere setzten die Yagan-Robero-Module zusammen und verbanden sie mit der Zentraleinheit Nagidor.
    Trotz der ausführlichen Bedienungsanleitung gab es verheerende Rückschläge. Es kam sogar zu Explosionen, bei denen viele Nonggo ums Leben kamen. Doch die leeren Plätze wurden ersetzt, und sie machten weiter. Mehr als 100.000 Sonnenwürmer zogen bereits ihre feurigen Bahnen um Skoghal, als der letzte Test endlich erfolgreich abgeschlossen Wal: Es war höchste Zeit. Dao-Lin spürte die Hektik, und sie sah die mächtigen Eruptionen, die die Sonnenwürmer auf Skoghal auslösten.
    Dann war der Yaronag aktiviert, und die Hyperstrahlungen der 60 Sonnen um Skoghal wurden auf eine Weise modifiziert, dass sich Energiegitter bildeten, die eine irritierende und lähmende Wirkung auf die Sonnenwürmer hatten. Durch diese Labyrinthfunktion konnten die Guan a Var nicht mehr auf die anderen Sonnen wechseln und ihrem. Gefängnis entkommen. Dao-Lin stöhnte innerlich auf. Sie spürte auf eine ergreifende Weise die Verzweiflung der Sonnenwürmer, als sie erkannten, dass sie in eine Falle gelockt worden waren. Tausende von innen rannten immer wieder in blinder Raserei gegen die Energiegitter an. Dabei verbrauchten sie so viel Energie, dass sie im Hyperraum vergingen, sich irgendwo zwischen Skoghal und den anderen Sonnen auflösten.
    Das trieb die anderen endgültig in den Wahnsinn. Sie ve1'loren nun auch den letzten Rest von Intelligenz und Erinnerung; ein Großteil davon war bereits in Louipaz verschwunden. Sie waren zu viele. Sie verhungerten. Einer nach dem anderen. Ein grausames Massensterben setzte ein. Bahn um Bahn erlosch um Skoghal. Wieder gab es Verzweifelte, die die Energie der anderen Sonnen erreichen wollten und im wabernden Nichts des Hyperraums vergingen. Sie wurden immer weniger. Alles Wissen war verloren. Sie degenerierten in rasender Schnelligkeit.
    Schließlich waren nur noch 25.000 übrig. Sie konnten es schaffen, weiterhin zu existieren - wenn sie sorgsam mit der Sonnenenergie umgingen. Das bedeutete, dass sie gerade so viel abzapfen konnten, wie sie zum Leben benötigten. Es durfte keine Teilung mehr geben. Erst wenn einer starb, war genügend Energie für einen neuen verfügbar. So'o'both war der Letzte der älteren Generation, der noch das Wissen bewahrte. Standhaft hatte er sich geweigert, dem Trieb nachzugeben und sich zu teilen. Standhaft hatte er sich die ganze Zeit über gerade so am Leben erhalten, ohne je de1' Verlockung nachzugeben und sich mehr Energie einzuverleiben, um die nächste Generation zu gründen. Die anderen vor und nach ihm hatten alle aufgegeben. Sie hatten ihrem mächtigen Trieb nicht widerstehen können; umso weniger, je degenerierter sie waren, So'o'both

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