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1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weitere Anteilnahme zeigte. „Mir war, als müsste ich dich kennen."
    „Das tust du!" appellierte Rhodan an ihn. „Du bist Atlan, der Arkonide. Und ich bin dein Freund Perry Rhodan! Erkennst du mich denn wirklich nicht?" Die halbvermummte Gestalt musterte ihn aus der Kapuze heraus. „Ich sagte schon, mir war, als müsste ich dich kennen. Aber jetzt halte mich nicht länger auf. Ich will mir die Hinrichtung ansehen." Damit ließ der Arkonide von ihm ab und ihn einfach stehen.
    Perry fasste es nicht!
    Die Scheiterhaufen loderten und loderten, hoch in den finsteren Himmel hinauf. Die Gekreuzigten begannen zu schreien - alle außer Tautanbyrk, dessen Makrokörper keinen Schmerz empfinden konnte. Auch der Rhodan, der dort am Holzgestell hing, brüllte seinen Schmerz in die Welt hinaus, die ihn nicht mehr hörte. Und Perry empfand ihn so, als würde er selbst dort am Kreuz hängen.
    Er brach zusammen, und diesmal kümmerte sich niemand mehr um ihn. Die Gestalten um ihn herum, mit ihren Kerzen in den Händen, starrten gebannt auf das grausame Schauspiel, das ihnen geboten wurde. Keine von ihnen hatten Augen für den Mann, der zuckend und sich wälzend am Boden vor ihren Füßen lag. Du kannst nicht sterben, es ist alles nur eine Illusion! sagte etwas in Rhodan.
    Aber der Schmerz war viel stärker als diese Einsicht. Er schlug um sich und stieß Flüche aus, aber alles umsonst. Die Flammen leckten an seinem gekreuzigten Körper und kamen höher und höher, näher an sein Gesicht. Die Hitze wurde unerträglich. Er konnte kaum noch atmen, ohne das Gefühl zu haben, seine' Lungen würden verbrannt. Seine Haut, sein Fleisch schmerzten höllisch, und sein Zellaktivator konnte nichts gegen den Tod tun.
    Er sank zusammen, am Kreuz wie am Boden. Die Diener der Finsternis wandten sich von den Scheiterhaufen ab und begannen damit, die umstehenden Kerzenträger zu enthaupten. Niemand sollte übrigbleiben, der Zeuge der Hinrichtungen geworden war. Niemand sollte überhaupt zurückbleiben. Stumm verrichteten die Dämonischen ihr grausames Handwerk. Stumm näherten sie sich Perry Rhodan, der im Angesicht des sicheren Todes noch einmal einen klaren Gedanken fasste: Leg dich hin. Stell dich tot!
    Er tat es, .was aber nicht viel heißen wollte. Verbrannt fiel er auf den Rücken. Seine Arme und Beine zuckten noch eine Zeitlang, aber als die Sensenmänner bei ihm waren, rührte er sich nicht mehr. Sein Geist glitt ab in eine neue Tiefe. In diesen Momenten war er sicher, seinen eigenen Tod zu erleben.
    Als er wieder etwas empfand, waren es Schmerzen. Er schrie auf, bevor er die Augen öffnete, und sah eine irrlichternde Helligkeit über sich, wie ein Kaleidoskop aller Farben des Spektrums, das sich ständig veränderte. Perry Rhodan erkannte, dass er noch lebte. Was hinter ihm lag, war wie ein Alptraum und gleichzeitig so real, dass er sich an jede Facette erinnerte, an jeden Schmerz, jede Qual - und an die vier dämonischen Wesen.
    Jetzt ließen die Schmerzen des Feuers nach, und er fand die Kraft, sich aufzurichten. Schwankend stand er auf einer nebelerfüllten Ebene, an deren Rändern sich die Ruinen von Hochhäusern in den flackernden Himmel türmten. Auf der Ebene standen zehn weitere Gestalten im Kreis. Er gehörte dazu und vervollständigte den Kreis. Er sah rechts neben sich Reginald Bull und Julian Tifflor, weiter reichte die Sicht nicht. Links von ihm standen Atlan und Dao-Lin-H'ay.
    Wo hatte er Atlan zuletzt gesehen? Er wusste, dass er ihm begegnet war, aber die Erinnerung daran war verloren. „Du bist der letzte, Perry" ,hörte er die Stimme des Arkoniden. „Die Ära der Unsterblichen ist vorbei. Die Ära der Menschheit, der Arkoniden, der Akonen und Blues auch. Die Milchstraße ist ein einziges großes Leichentuch geworden. Unsere Aufgabe ist vollbracht."
    „Nein!" rief Rhodan. „Das kann nicht sein!"
    „Perry, glaub ihm!" sagte von rechts Reginald Bull. „Unsere Zeit ist um. Das Universum stirbt - so wie die Sonne über uns." Rhodan sah auf in den irrlichternden Himmel und erkannte darin ein beständig leuchtendes Licht, eine sterbende Sonne. „Das soll Sol sein?" fragte er. „Ja", antwortete Bull. „Und wir sind also auf der Erde - auf Terra?" Niemand antwortete ihm. Er konnte sich die Antwort selbst geben. Elf Zellaktivatorträger waren ver - sammelt, die letzten, nachdem die Vandemar-Zwillinge gestorben waren. Sie standen alle zusammen auf dieser Ebene vielleicht in der Nähe von Terrania oder einer anderen ehemals

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