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1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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großen Stadt der Erde. Und sie waren allem Anschein nachgekommen, um Abschied zu nehmen. Abschied von der ihnen von ES verliehenen Unsterblichkeit, Abschied voneinander. „Wo ist Myles Kantor?" rief Rhodan. Die Stimme des Multiwissenschaftlers antwortete ihm von jenseits der Nebel. „Ich bin hier, Perry!"
    „Wie lange seid ihr schon hier? Gibt es noch eine Menschheit?"
    „Atlan hat es doch schon gesagt", klang es wie aus weiter Entfernung. „Die Ära der Menschheit und der anderen galaktischen Völker ist vorbei! Das gleiche gilt für Andromeda, für Hangay, für M33! Wir sind die letzten Überlebenden des Niedergangs!"
    „Und wer sind die Schuldigen dafür?"
    „Niemand, Perry! Es handelt sich um ein Naturgesetz, nach dem keine Spezies sich länger halten kann, als ihr von Natur aus vorgegeben ist!" Also die Kosmokraten! dachte Rhodan. Diese Entitäten mit ihrer höchst fraglichen Ordnung! „In welcher Zeit befinden wir uns?" fragte er, und Reginald Bull antwortete: „Im Jahr 2201 NGZ, Perry. Eine lange Zeit, seitdem die Kosmischen Fabriken unsere Völker in den Niedergang stürzten." Die Kosmischen Fabriken! „Und ihr habt nichts dagegen unternommen?" fragte Rhodan erzürnt. „Ihr hattet mehr als tausend Jahre Zeit!"
    „Sie kontrollierten uns, und es gab keinen Widerstand. Jeglichen Fortschritt erstickten sie im Keim."
    Rhodan schwieg. Plötzlich löste sich links von ihm Dao-Lin-H'ay auf und verschwand. Einen Augenblick später geschah das gleiche mit Julian Tifflor. „Steht die Kosmische Fabrik WAVE noch immer über Terra?" erkundigte sich Rhodan bei Atlan. Der Arkonide schüttelte den Kopf. „Schon längst nicht mehr, Perry.
    Nicht, seitdem sich die Terraner und ihre Abkömmlinge selbst in einem schrecklichen Krieg gegenseitig vernichtet haben. Das war vor fünfhundert Jahren. Wir Unsterblichen hatten keine Chance, es zu verhindern, weil wir an anderen Schauplätzen gebunden waren."
    „Welche anderen Schauplätze konnten wichtiger sein als Terra?" schrie Perry Rhodan hinaus. „Wo wart ihr, als ihr hier gebraucht wurdet?"
    „Bei einem Kampf zwischen den Ordnungsmächten und den Mächten des Chaos", sagte Atlan. „Die Mächte des Chaos haben den Sieg davongetragen. Und damit begann das Unheil."
    Das ist ein Traum! durchfuhr es Rhodan. Nichts als ein fürchterlicher Alptraum! Er wollte es nicht glauben. Zu realistisch erschien ihm diese Zukunftsszenerie. „Gibt es noch Menschen?" fragte er mit belegter Zunge. Atlan schüttelte traurig den Kopf. „Keine mehr, Perry. Weder hier noch auf den Hauptplaneten der ehemaligen solaren Menschheit. Auch unsere Tage sind gezählt. Wir ..."
    Der Arkonide konnte nicht zu Ende sprechen, denn in diesem Augenblick verschwand er. „Was hat das alles zu bedeuten, Bully?" wandte sich Rhodan an seinen Nachbarn zur Rechten. „Was geschieht mit uns?"
    „Vielleicht holt ES uns zu sich", ,meinte Bull, aber sehr überzeugend klang es nicht. „Vielleicht setzt er uns irgendwann nach Art der Konzepte wieder auf einem neuen Planeten aus, in einer neuen Schöpfung."
    „Wird diese denn untergehen?"
    „Sie stirbt bereits, Perry. Sol wird zur Nova werden und alle anderen Sonnen auch. Das Universum wird kollabieren.
    Aber das werden wir nicht mehr erleben." Damit verschwand auch er, der Weggefährte, mit dem er vor langer Zeit zum Mond gestartet war. Perry Rhodan drohte den Verstand zu verlieren. Er rief die Namen der Zellaktivatorträger, aber niemand antwortete ihm mehr aus den Nebeln heraus. Es war plötzlich vollkommen still. Und dann griff das Unsichtbare nach ihm und zerlegte ihn in einen Wirbel freier Atome.
    Zwischenspiel 5: Tomjago Tomjago war der Sturm. Er verbrachte seine Jahre in einem immerwährenden Dämmerzustand, und in den manchmal nur wenigen seines Wachseins dachte, plante und handelte er mit einer Geschwindigkeit, die andere Wesen niemals nachvollziehen konnten. Tomjago trug den Anzug des Traums, und sein Traum war immer der gleiche: Die Diener der Materie drangen in fremde Universen ein, traten den Weg hinter die Materiequellen an und starben in der Gewissheit, die vollständige Schöpfung gesehen zu haben. Aber nicht einmal der Anzug des Traums, der Realitäten verzerren konnte, öffnete den Dienern der Materie die Wege, die ihnen nach dem Willen der Ordnungsmächte verschlossen blieben.
    Seine Brüder glaubten, dass Tomjagos Anzug noch über eine zweite Eigenschaft verfügte, nämlich die der temporalen Beschleunigung. Das vielleicht nicht, aber er

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