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1998 - Am Proto-Tor

Titel: 1998 - Am Proto-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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traf ihn mit schrecklicher Wucht, ein fürchterlicher mentaler Schlag. Sein letzter bewusster Eindruck war der der Galornin, die aufschrie und neben ihm zu Boden sank, die Hände fest gegen den Kopf gepresst. Sie wimmerte wie ein kleines Kind, aber die Schreie, die er hörte, waren seine eigenen.
    Der Sechste Bote stürzte und fiel tief, während sich sein Körper am Boden wand. Für lange Augenblicke war um ihn herum alles schwarz. Er brüllte vor Panik und schlug und trat um sich. Dann krümmte sein Körper sich in einer Embryohaltung, und der Anfang vom Ende begann, so, wie er es auf der Brücke vor seinem geistigen Auge gesehen hatte.
    Nur waren es da abstrakte Bilder und Vorstellungen gewesen. Jetzt stürzte er tief in die Wirklichkeit des Weltuntergangs hinein. Er sah nicht mehr, dass auch einige Gharrer in militärisch wirkender Kleidung am Boden lagen und schrien. Er sah nur noch die Dunkelheit, aus der sich vier düstere Gestalten erhoben, mit Äxten und Sensen in den Händen...
    Es war wie ein Bild mittelalterlicher Maler, welche die Apokalypse in ihren Gemälden zum Ausdruck bringen wollten. Durch die Dunkelheit, die plötzlich nicht mehr ganz so dunkel war, schritten die Dämonen auf Perry Rhodan zu. Immer mehr Lichter säumten ihren Weg, so dass Rhodan ihre schrecklichen Fratzen erkennen konnte; Kerzenlichter, die von Sterbenden gehalten wurden und die Gasse für die fürchterlichen Alptraumgestalten bildeten. Eine dunkle Sonne stand am Himmel, zehnmal schwächer als der Mond. Ihre Strahlen reichten nicht mehr aus, diese Welt zu erwärmen.
    Rhodan fror trotz des Raumanzuges, den er ...
    Er trug ihn nicht mehr! Er roch Pech und Schwefel. Die vier Gestalten kamen näher, hatten ihn fast erreicht. Er blieb liegen, konnte sich nicht aus eigener Kraft erheben. Wenige Meter vor ihm blieben die Dämonen stehen und drehten sich nach links. Sie schlugen eine andere Richtung ein, fort von ihm. Er rappelte sich auf und stemmte sich mit an seiner Kraft in die Höhe. Seltsame Gesänge wurden von den Kerzenträgern angestimmt, die den Dämonen folgten. Er tat es auch, schwankend, aber doch aufrecht. Er wurde von hinten gestoßen und gedrückt und geriet ins Taumeln, bis er sich abrupt umdrehte und einem älteren Mann, der ihn besonders arg belästigte, die Faust ans Kinn schlug.
    Der Alte ging zu Boden, und die anderen belästigten ihn von da an nicht mehr. Er folgte den Gestalten der Apokalypse im Strom der Kerzenträger, zwischen primitiven Häusern hindurch, bis sie einen großen, freien Platz erreicht hatten. Der Platz war von zusätzlichen Fackeln erhellt, und in seiner Mitte erblickte er zu seinem Schrecken mehrere Kreuze, an die lebende Wesen gebunden waren, die auf Scheiterhaufen standen. Die Wesen waren alle nackt, und als erste erkannte er die Galornin Kaif Chiriatha, die an den Stricken hing und keinen Laut des Klagens von sich gab.
    Am zweiten Kreuz hing ein Gharrer. Rhodan fasste es nicht. Er konnte keinen Beweis dafür erbringen, aber er war sicher, dass es sich um Mhogena handelte, den Thoregon-Boten der Gharrer. Am dritten Kreuz entdeckte er ein Wesen, das er noch nie gesehen hatte. Aber als er am vierten Kreuz Down Kempesch Kort entdeckte, den Vierten Boten von Thoregon, war ihm klar, dass es sich bei dem Fremden um Jorim Azao handelte, den Ersten Boten der Gestalter in einem übernommenen Körper.
    Tautanbyrks Makrokörper hing schlaff am nächsten Kreuz, wie eine Puppe, die man festgebunden hatte. Und damit war der Wahnsinn noch nicht zu Ende. Am sechsten Kreuz hing er selbst, Perry Rhodan, der Sechste Bote. Die dämonischen Gestalten waren vor ihnen zum Stehen gekommen und murmelten dumpfe Sprüche oder Beschwörungen. Dann beugte sich einer von ihnen zu einer der Fackeln hinab und nahm sie. Er ging von Kreuz zu Kreuz und zündete die Scheiterhaufen an. Perry Rhodan wollte schreien, aber es ging nicht. Kein Laut entrang sich seiner trockenen Kehle.
    Er wollte losrennen, auch das schaffte er nicht. Seine Beine gaben bei dem ersten Versuch nach, und wieder fiel er. Er lag da und blickte erstaunt auf, als sich zwei Hände um seinen rechten Arm schlossen und ihn in die Höhe zerrten. Er blickte in ein Gesicht unter einer Kapuze. Aber mehr als diesen einen Blick brauchte es nicht, um zu erkennen, wer ihm da auf die Beine geholfen hatte. „Atlan!" entfuhr es dem Terraner. „Du hier? Aber wie ist das möglich?"
    „Zeit und Raum verschmelzen miteinander", hörte er den Arkoniden sagen, der aber keine

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