2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt
ihn, als fürchtete sie zu fallen, wenn er sie losließe.
Seth dachte nicht daran, sie loszulassen. Er verteilte kleine, heiße Küsse über ihre Kehle, bevor er noch einmal seine Lippen auf ihre presste. Samantha stöhnte. Es kam ihr so vor, als wäre sie lange auf der Suche gewesen und hätte endlich ihr Ziel erreicht.
Seth schlüpfte mit den Händen unter ihr Sweatshirt. Er musste ihre nackte Haut unter seinen Fingern spüren. Als ihm der Verschluss ihres BHs im Weg war, öffnete er ihn geschickt. Samanthas Körper brannte vor Sehnsucht. Sie presste sich instinktiv noch dichter an ihn, und ihr Mund schien zu schmelzen unter den Liebkosungen seiner Lippen.
Seine Reaktion kam sofort und heftig. Ich kann sie haben, erkannte er. Er konnte sie hier unten am Strand lieben, und sie würde ihn nicht zurückweisen. Trotz dieser nicht alltäglichen Situation war ihm noch nie in seinem Leben etwas so natürlich und selbstverständlich erschienen. Noch nie zuvor hatte er Ähnliches erlebt, und er hätte nie gedacht, dass er eine Frau so erregen könnte. Nie hätte er erwartet, einen Menschen zu finden, der in jeder Hinsicht
so gut zu ihm passte. Wenn sie eine Hexe war, wollte er liebend gern von ihr verhext werden. Und wenn das alles hier ein Traum war, dann wollte er nicht mehr aufwachen.
Von irgendwoher berührte etwas Kaltes, Feuchtes seine Hand. Es war eine raue, feuchte Zunge, und gleich darauf erklang ein allzu vertrautes Jaulen. Jezzie gab zu verstehen, dass sie bei dem Spiel mitmachen wollte.
Seth kam mit einem Schlag in die Wirklichkeit zurück. Sie standen noch immer unten am Strand. Die salzige Luft, der Nebel, der feuchte Sand und sein lästiger Hund gehörten alle zur Wirklichkeit.
Und genauso wirklich waren auch die Warnsignale in seinem Hinterkopf. Er schluckte nervös. Es sah ihm nicht ähnlich, bei einer Frau die Beherrschung zu verlieren. Großer Gott, Gail war zahm gewesen im Vergleich zu Samanthas explosiver Sinnlichkeit. Er würde bei ihr versagen, so wahr er Seth hieß. Er hatte schon einmal die Demütigung ertragen müssen, bei einer Frau zu versagen. Wie sollte er dann eine Frau befriedigen können, die so lei denschaftlich war, dass schon ein einfacher Kuss sie in Flammen aufgehen ließ?
Zögernd öffnete sie die Augen. Ihr Mund war rot und geschwol len von seinen Küssen und ihre Augen verträumt und abwesend. Als sie ein wenig schwankte, legte er ihr schnell die Hände um die Taille. „Es tut mir leid."
„Es tut dir leid?"
Sie duzte ihn wie selbstverständlich, und Seth protestierte nicht. Im Moment schien sie ohnehin nichts zu begreifen. In ihren Augen lag so unendlich viel Gefühl und Zärtlichkeit, und sie versuchte nicht einmal, ihre Empfindungen zu verbergen. Seth war immer noch erregt, und wenn sie ihn weiterhin so ansah, würde er sich überhaupt nie mehr beruhigen können.
„Hör zu. Ich wollte nicht, dass so etwas geschieht."
„Vielleicht war es deshalb so besonders", sagte sie mehr zu sich selbst. „Weil wir beide es nicht beabsichtigt hatten."
Er wusste nicht, was sie noch von ihm erwartete. Als o ließ er sie einfach los und wiederholte nur: „Es tut mir leid."
„Seth, es ist schon in Ordnung. Es muss dir nicht leid tun", sagte sie lächelnd, aber ihr Lächeln verschwand, je länger sie sein Gesicht betrachtete. Plötzlich hatte sie verstanden, dass nichts in Ordnung war. Hastig trat sie zurück und streckte sich. Eine bedrückende Stille breitete sich zwischen ihnen aus. „Es ist spät, nicht wahr?" unterbrach sie schließlich das Schweigen.
Dankbar griff er das ungefährliche Thema auf. „Ja, ganz schön spät."
Sie rieb sich die Arme, denn es war inzwischen empfindlich kühl geworden. „Herrje, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man sich amüsiert", sagte sie mit gespielter Fröhlichkeit. „Ich packe am besten meine Siebensachen und fahre gleich noch los. Eigentlich wollte ich doch schon vor Stunden fort sein. Also, dann auf Wiedersehen." Sie drehte sich um und begann die Felsen hinaufzugehen.
Seth fuhr sich gereizt durchs Haar. Okay, genau das hatte er von ihr hören wollen, nämlich dass sie sofort abfahren woll te. Aber, zum Kuckuck, es war einfach nicht richtig.
„Samantha!" rief er ihr hinterher. Es war das erste Mal, dass er sie beim Namen rief, und sie wandte sich auch prompt zu ihm um. „Du solltest jetzt nicht fahren. Es ist bei dem Nebel viel zu gefährlich. Du kennst dich hier nicht aus. Du weißt nicht einmal, ob hier in der Nähe ein Hotel
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