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2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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nächsten Tagen machte, war fast unerträglich. Schließlich verkündete Samantha, dass sie eben allein nach Acadia fahren würde. Sie habe sich nur zweimal im Park verirrt, und beide Male habe sie ein Ranger gefunden, also würde sie schon zurechtkommen, und Seth brauche sich keine Sorgen zu machen.
    Der Trick wirkte Wunder. Seth bemerkte sofort, dass er dringend eine Pause brauche, als ob die Idee von Anfang an von ihm stammte.
    Seth saß am Steuer. Jezebel war ein braver Passagier, solange man sie auf den Vordersitz am Fenster ließ. Aber dadurch nahm sie so viel Platz ein, dass Samantha unvermeidlich dicht gegen Seths Schenkel gepresst wurde. Er merkt es nicht einmal, stellte sie zu ihrem Verdruss fest. Seit zwei Tagen behandelte er sie, als wäre sie Luft für ihn.
    Doch heute war nicht der Tag, um sich darüber Gedanken zu machen. Sie fuhren an der Küste entlang durch kleine, gepflegte Städte und malerische Fischerdörfer, aber als sie dann den Park erreichten und zu Fuß weitergingen, kamen sie sich eher wie in einer Wildnis vor. Uralte Kiefern und Fichten wuchsen bis in den Himmel hinein. Steile Klippen führten hinab zu sandigen Stränden. Es gab keine Wege. Und auch keine Geister, dachte Samantha lächelnd. Der Himmel war strahlendblau, ohne eine einzige Wolke, und am Horizont sah man winzige bunte Tupfer, wahrscheinlich Segelboote. Jezebel war in ihrem Reich und Samantha auch. Seth schüttelte den Kopf, als ob er sich fragte, wie er in die Gesellschaft von zwei Verrückten geraten sein konnte.
    Sie nahmen einen schmalen Trampelpfad, ohne zu wissen, wohin er sie führte. Ein Ranger, auf den sie trafen, erklärte ihnen, dass es ein Rundgang von etwa drei Meilen sei, und Seth

befürchtete, dass er für Samantha zu an strengend sein würde. Samantha wies ihn zurecht, dass er nicht glauben solle, sie hätte keine Ausdauer, nur weil sie Safarishorts und Tennisschuhe mit orangefarbenen Schnürsenkeln trug. Also gingen sie weiter.
    Sie durchwanderten dichten, dunklen Wald, bis sie zu einem felsigen Abschnitt kamen, der ein Stück von der sonnenbeschienenen Küste sehen ließ. Schließlich führte der Weg auf ein Plateau, das auf dem Gipfel der Welt zu sein schien. Samantha atmete tief die würzige Seeluft ein und kletterte weiter. Endlich ließ sie ihren Rucksack zu Boden fallen und legte sich sofort der Länge nach hin. Der Felsen unter ihr war warm von der Sonne, und sie streckte sich genüsslich aus. Seth ließ sich neben ihr nieder. „Ich werde nie wieder von hier weggehen", verkündete sie.
    „Ich habe mir schon gedacht, dass ich dich hier würde wegtragen müssen.
    „Ich bin fertig, ich bin tot, ich bin am Ende", stöhnte sie.
    „Was hast du denn erwartet, wenn du zwei Meilen in einem Affentempo zurücklegst. Ich habe dir geraten, langsamer zu gehen, aber hast du auf mich gehört?"
    „Du bist nicht einmal außer Atem", empörte sie sich.
    „Ich bin eben ein Mann. Wir sind alle harte Burschen und haben Kraftreserven."
    Sie musste lachen. „Nun, harter Bursche, im Rucksack haben wir eine Thermosflasche mit Eistee. Hast du die Güte, deine Kraftreserven zu mobilisieren und uns beiden eine Tasse einzuschenken?"
    Sie hörte, wie er die Flasche hervorholte und sie aufschraubte. „Was ist das für ein Tee? Riecht so komisch."
    „Sei nicht so misstrauisch. Es ist Ginseng-Tee. Sehr gut, um wieder zu Kräften zu kommen. Die Chinesen glaubten", fügte sie mit einem neckenden Unterton hinzu, „dass Ginseng die männliche Potenz steigert. Eine Art Aphrodisiakum, weißt du?"
    Amüsiert sah sie, wie Seth sich an seinem ersten Schluck verschluckte und husten musste. Aber er erholte sich schnell. „Wo hast du diesen Quatsch denn her? Aus einem deiner Geisterbücher?"
    „Aber nein. Das habe ich in einem Buch über Liebestränke gelesen."
    „Warum überrascht mich das nicht?" wandte er sich an Jezebel. Dann leerte er die Tasse hastig. „Ich habe ziemlichen Durst", sagte er, als müsste er sich entschuldigen. Samantha war überrascht, warum er das für nötig hielt. Es gab doch keinen Grund dafür. Sie hatte das mit der potenzsteigernden Wirkung nur aus Spaß gesagt, um ihn wieder zum Lachen zu bringen, aber leider hatte sie genau das Gegenteil bewirkt. „Möchtest du noch ein wenig?"
    „Nein. Ist das hier vielleicht die Stelle, wo du dich verlaufen hattest?"
    Samantha war klug genug, einen absichtlichen Themawechsel zu erkennen. „Nicht genau hier. Aber es sah so ähnlich aus - hüge lig und wild, mit viel

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