2 Heaven
das Haus durchsuchen wollten?
„Was willst du tun?!", erkundigte sich Cris angespannt. Er war kreidebleich.
„Ich muss schauen, wer da ist."
Mit klopfendem Herzen machte Dämon sich auf den Weg, die Tür zu öffnen. Was sollte er bloß tun, wenn es brenzlig würde? Gwen war mehr als besorgt gewesen - sie hatte Angst. Es war dunkel im Eingangsbereich, und Dämon entschied, dass das gut war.
Mit einem Ruck riss er die schwere Haustür auf und machte sich auf das Schlimmste gefasst.
Eine große, dunkle Gestalt stand im Eingang. Da das Licht der Laterne von hinten gegen den Besucher schien, konnte Dämon dessen Gesicht nicht erkennen.
„Hallo, Dämon. Lässt du mich eben rein?"
Thomas. Mein Gott, es war nur Thomas!
„Dich schickt der Himmel", begrüßte ihn Dämon erleichtert.
Erstaunt zog Thomas die Augenbrauen hoch. „Was ist denn das für eine Begrüßung?"
Dämon zog ihn am Ärmel ins Haus. Er atmete einmal tief durch, um seinen rasenden Herzschlag etwas zu beruhigen.
Schnell hatten sich alle wieder im Salon versammelt. Thomas sah von einem zum anderen.
„Ich fürchte, das müsst ihr mir genauer erklären."
Und Gwen und Dämon taten ihr Bestes. Aber wie sollte man so eine unglaubliche Geschichte erklären?
„Aha", meinte er schließlich, ziemlich erschlagen von den all den Dingen, die er gehört hatte.
„Und wie genau kann ich euch jetzt helfen?"
Dämon sah ihn durchdringend an. War es zuviel verlangt von Thomas, wenn er Gwen und Jason bei sich aufnahm?
„Kannst du Gwen und Jason mitnehmen?"
Gwen sah ihn ebenso überrascht an wie Thomas.
„Ja, klar, warum nicht?"
Dämon erkannte die Zweifel in Gwens Gesicht. Aber sie hatten doch keine Wahl. Hier zu bleiben war für die beiden einfach zu gefährlich. Das Risiko konnten sie nicht eingehen. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?" wandte Cris ein. Dämon nickte. „Weißt du was Besseres?"
„Ich denke, es ist okay", sagte jetzt Thomas. „Ich habe genug Platz, und ich bin nicht verdächtig." „Trotzdem ist es eine Gefahr für dich!" beharrte Cris. Thomas wischte alle Einwände beiseite. „Packt die Sachen zusammen. Wir fahren zu mir. - Alles Weitere besprechen wir dann morgen."
„Das ist doch mal ein Wort!" Dämon erhob sich. Er hatte Thomas noch nie so gemocht wie am heutigen Abend. Auch Gwen stand auf; zögerlich jedoch. „Dann müssen wir Jason wecken."
„Er wird es verkraften." Nachdenklich runzelte Dämon die Stirn. „Aber wir sollten nicht den Hauptausgang benutzen. Wer weiß, ob ..." Er ließ den Satz offen.
Gwen lief nach oben, um Jason zu holen. Der Junge schien verängstigt und verwirrt. Dämon bemerkte seinen durchdringenden Blick und fragte sich, ob er gerade die Gedanken von irgendjemandem las. Vielleicht hatte er die Angst gespürt. Ihre Angst.
Schnell hatten sie die paar Sachen zusammengepackt. Dämon nahm den kleinen Jungen auf den Arm. „Alles okay mit dir?" Er sah ihm in die kobaltblauen Augen. Erkannte Jason ihre „Verwandtschaft"? Wieviel wusste er überhaupt? - Aber darüber durfte er jetzt nicht nachdenken. Jason murmelte irgendwas.
„Justin, Cris - bleibt ruhig hier. Ich bringe Gwen und Jason zu Thomas' Wagen."
Dämon begleitete sie in die dunkle Nacht hinaus. Er hatte ein schlechtes Gefühl. Fühlte sich beobachtet. Hinter jedem Baum, in jeder dunklen Ecke konnten sie stehen, sie beobachten. „Was soll ich tun?", fragte Thomas leise. „Nichts. Schau nur, dass sie in deiner Wohnung bleiben. Und sei vorsichtig! Vor allem, wenn sich Fremde bei dir melden."
Es war schon spät, als Dämon, Cris und Justin sich schließlich entschlossen, ins Bett zu gehen.
Thomas hatte sich bereits gemeldet, dass sie ohne weitere Zwischenfälle bei ihm zu Hause angekommen waren. Gwen war beunruhigt gewesen; in ihrem sonst recht hübschen Gesicht hatte Dämon mehr als nur Sorge gesehen - es war Furcht. Und da sie aus dem inneren Kreis des Forscherteams ausgebrochen war, vermutete er, dass ihre Befürchtungen durchaus begründet waren. Sie hatte müde ausgesehen, aber das hatte sie mit Cris und Justin gemeinsam.
Sie alle mussten erst mal eine Nacht darüber schlafen; Gwens
Bericht war schockierend gewesen. Es war schlimmer, als Dämon angenommen hatte. Dass sein Vater all diese Forschungen ermöglicht hatte, machte ihn wütend. Und das vor allem, da er das jetzt auszubaden hatte! Mein Gott, er trug die Verantwortung für die Firma!
Dämon stand auf und goss sich einen weiteren Whiskey ein. „Und - was ist mit
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