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2 ½ Punkte Hoffnung

2 ½ Punkte Hoffnung

Titel: 2 ½ Punkte Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Olson
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Kristalle.
    Nach Frühstück und Aufräumen teilten wir uns in Studiengruppen auf. Einige liefen zur Kochstelle, um fünf Methoden des Feuermachens zu erlernen, dann kochten sie in den Kohlen Jägereintopf. Andere testeten das Wasser des Flusses oder lernten allerlei über die Pflanzen und Tiere von Zentral-Oregon. Meine Zeltgruppe ging zu Froschs Überlebenskurs.
    Jessica war die Einzige aus Mr. Hudsons Klasse in meiner Gruppe. Shawna Gilson war mit mir in der vierten gewesen, den beiden anderen, Jenny Nyberg und Ellie Hoyt, war ich hingegen noch nie begegnet. Sie waren beste Freundinnen und redeten nicht sonderlich viel mit uns anderen.
    Wir saßen um einen Picknicktisch, an dessen Kopfende Frosch stand. »Quack«, sagte er. »Das bedeutet ›Hallo, wie geht’s euch?‹ in Froschsprache.« Wir kicherten und Shawna antwortete: »Quuuack.« Wir glucksten wieder.
    Er fuhr sich mit der Hand durch die schwarzen Haare. »Okay«, sagte er dann und seine dicken Augenbrauen hüpften auf und ab. »Mal sehen, was wir hier haben.« Er öffnete einen Rucksack, dann sah er uns an und wurde sehr ernst. »Wann immer ihr wandern geht, vergesst nicht, dass ihr euch verlaufen könnt und vielleicht die Nacht draußen verbringen müsst. Kennt ihr die erste Regel für den Fall, dass man sich verirrt?«
    Keine Antwort.
    »Zugeben, dass ihr euch verirrt habt.«
    »Hallo, Baum, ich hab mich verirrt«, rief Shawna.
    Ich sah die Fichten an, deren Wipfel in der Morgensonne warm leuchteten.
    »Ihr könnt mit dem Baum reden, wenn ihr wollt«, sagte Frosch. »Aber das Wichtigste ist, ihn zu umarmen.«
    »Und ihn zu küssen?«, fragte Ellie Hoyt.
    »Igitt«, sagte Jenny.
    »Einen Baum zu umarmen bedeutet, an Ort und Stelle zu bleiben«, erklärte Frosch und zog alles Mögliche aus seinem Rucksack. »Lauft nicht herum, um einen Weg zu finden. Die Leute, die euch suchen, werden da anfangen, wo ihr zuletzt gesehen worden seid.«
    Frosch hatte jetzt ein Taschenmesser, eine Filmdose mit wasserfesten Streichhölzern, einen Müllsack aus Plastik, einen Spiegel, Müsliriegel und eine Wasserflasche aufgereiht. Nachdem er erklärt hatte, warum wir das alles in unserer Überlebensausrüstung brauchten, führte er uns in den Wald. Jede suchte sich einen Baum zum Umarmen aus, und Ellie küsste ihren wirklich. Dann sammelten wir Blätter, Gras, Moos, Fichtennadeln und abgestorbene Farnwedel. Frosch zog den Müllsack und das Taschenmesser aus seinem Rucksack. »Sagen wir, Hope hat sich verirrt.« Ich wärefast gestolpert, als ich meinen Namen hörte. Ich schluckte und meine Augen richteten sich auf Frosch.
    Er winkte mich neben sich.
    »Küss einen Baum!«, forderte Ellie mich auf.
    Ich stellte mich neben Frosch, geehrt, weil ich es war, die sich verirrt hatte.
    Frosch klappte das Taschenmesser auf und schnitt unten in den Müllsack ein Loch. »Rein mit dir.« Ich schlüpfte in den Sack und steckte den Kopf aus dem Loch.
    Alles klatschte. Ich verbeugte mich.
    »Und jetzt wollen wir sichergehen, dass Hope in ihrer langen Nacht im Wald nicht friert.« Ich musste mich auf den Boden legen und er fing an, meinen Sack mit dem zu füllen, was wir im Wald gesammelt hatten. »Hope braucht ein wenig Isoliermasse.« Ich stöhnte. Mit großem Vergnügen stopften die anderen Fichtennadeln, Blätter und anderen toten Kram in meinen Sack.
    »Der abscheuliche Schneemann«, verkündete Jenny.
    »Schneefrau«, korrigierte Shawna.
    »Ich komme mir vor wie eine gefüllte Schildkröte«, klagte ich.
    »Alle knien sich jetzt neben Hope«, befahl Frosch und griff zu seiner Kamera.
    Ellie hob hinter meinem Kopf zwei Finger. »Wir haben uns verlaufen, jetzt findet uns doch endlich!«, rief Jessica. Aber ich kam mir überhaupt nicht verlaufen vor – im Gegenteil, ich fühlte mich ganz außerordentlich wohl, genau richtig an Ort und Stelle.
    Shawna blies in ihre Trillerpfeife.
    »Sagt: ›Wir haben Hunger!‹«, rief Frosch.
    »Wir haben Hungeeeeer!«, machten wir alle und die Kamera klickte.

KAPITEL 31
Was ist das Band, das uns verbindet?
    Ein Tag ging in den nächsten über in einem Gewirr aus Lagerfeuern und Betreuer-Sketchen, aufgeweichtem Toast und klebrigen Marshmallows mit Schokolade, Tische binden, Batiken, Bananenbooten und Orientierungsspielen. Wir lernten, dass der Vulkan Newberry fünfhundert Quadratmeilen einnimmt und sein fünf Meilen weiter Krater zwei Maare und einen Lavastrom aus einem schwarzen Glas namens Obsidian enthält. Um den Lava Butte hochzusteigen, folgten

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